Alleine wandern – Tipps & Motivationshilfen

Oder: Warum es eine besondere Erfahrung ist, alleine unterwegs zu sein.

Ich war schon immer gern allein unterwegs und hab mir da auch nie wirklich Gedanken drüber gemacht. Früher habe ich stundenlang mit meinem Pferd Wald & Flur durchstreift und mir so meine Auszeiten vom Alltag genommen. Heute tue ich das eben bei meinen Wanderungen.

alleine_wandern_02Das Wort „Einsamkeit“ kenne ich nicht, auch wenn ich bei manchen Wanderungen stundenlang keinen Menschen sehe.

Sich draußen zu bewegen und die Natur zu erleben, den Verlauf der Jahreszeiten wahrzunehmen und sich vom Weg treiben zu lassen, gehört für mich zu den schönsten Erfahrungen überhaupt.

Einer der wichtigsten Punkte, warum ich so gerne alleine unterwegs bin, ist, dass ich es nicht muss, sondern möchte.

Das hat vor allem folgende Vorteile:

  • alleine_wandern_06ich kann spontan entscheiden, wohin es mich an dem Tag grade zieht
  • bekomme unterwegs viel mehr mit, als wenn ich durch Gespräche abgelenkt werde
  • kann mein Tempo selber bestimmen und muss anderen nicht hinterherhetzen, weil ich grad noch dieses oder jenes Foto machen möchte, und entscheide selbst, wann, wo und wie lange ich raste.

Immer wieder werde ich von Leserinnen gefragt, ob ich denn keine Angst habe. Daher möchte ich auf einige Punkte gerne näher eingehen:

Die Angst sich zu verlaufen

Wer über einen nicht so ausgeprägten Orientierungssinn verfügt, sollte zunächst mit ausgeschilderten Rundwegen beginnen. Premiumwege, die diese Voraussetzungen erfüllen und quasi „unverlaufbar“ markiert sind, gibt es hier in der Region ja nun genug.

alleine_wandern_10Auch wenn es nicht nötig wäre: nehm eine Wanderkarte mit und vergleiche immer mal wieder die Stellen im Gelände mit denen auf der Karte. So kann sich die Orientierung im Laufe der Zeit deutlich verbessern.

Ein Smartphone oder ein GPS-Gerät kann Dir auch mehr Sicherheit geben. Du weißt immer genau, wo Du Dich grade befindest oder wie viel Strecke noch vor Dir liegt.

Aber auch das will geübt sein und die Orientierung mit dem GPS kann man bei den Premiumwegen genauso üben, wie das Kartenlesen. Hier ein paar Tipps um die Orientierung zu schulen.

Die Angst sich zu verletzen

alleine_wandern_04Ich behaupte mal, dass die Anfahrt zu einer Wanderung im Mittelgebirge ein höheres Gefahrpotenzial darstellt. Wenn man einige Dinge beachtet und vor allem nicht vom Weg abweicht, kann man sich aber auch unterwegs sicher fortbewegen.

Gegen das ausrutschen – grade jetzt im Herbst – können einen gutes Schuhwerk und ggf. Stöcke bewahren. Ich trage immer meine faltbaren Stöcke mit. Die wiegen nicht viel und sind bei Bedarf schnell zusammengesteckt. So kann ich mich insbesondere an abschüssigen oder rutschigen Stellen oder bei Bachquerungen – wo die helfende Hand fehlt – einfach sicherer bewegen.

alleine_wandern_14Wer im Sommer oder an warmen Herbsttagen an Ahr & Mosel unterwegs ist, sollte ausreichend trinken, denn der Schiefer kann sich ganz schön aufheizen. Wenn einem da der Kreislauf wegsackt, ist das nicht so prickelnd…

Wenn Du Dich am Wochenende auf o.g. Premiumwegen rumtreibst, kannst Du mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass immer mal wieder Wanderer vorbeikommen.

Gut ist auch, Freunde vorab zu informieren, wo man an dem Tag grade unterwegs ist. Heutzutage gibt es z.B. über die iPhone Funktion „Friends“ die Möglichkeit, das diese nach Freischaltung über die GPS-Ortung genau sehen können, wo man sich grade aufhält.

Die Angst vor dem alleine sein oder sich einsam zu fühlen

alleine_wandern_08Ich denke nicht, dass es unbedingt das alleine sein ist, sondern bei vielen eher die Angst, unterwegs ans Nachdenken zu kommen. Wobei das eigentlich eine tolle Sache ist und die Kreativität fördert.

Aber das kann und mag halt nicht jeder und selbst auf den spannendsten Wegen kommen immer mal Abschnitte, auf denen es für 10 oder 15 Minuten nicht so viel zu schauen oder zu erleben gibt.

alleine_wandern_12Nehm Deine Kamera mit und suche nach Motiven: das Moos auf dem Baum, nach Pilzen und Blumen oder skurril geformte Äste.

Klar ist das nur eine simple Methode der Ablenkung, aber mit der Zeit wirst Du merken, dass „Du Dir selber genug bist“ und kannst diese „Auszeiten“ auch genießen.

Auch wenn Du ohne Kamera unterwegs bist. Wann hast Du das letzte Mal frisches und weiches Moos berührt? Du bist allein, niemand schaut Dir zu oder macht sich lustig. Spüre, wie herrlich weich sich das anfühlt.

alleine_wandern_05Du hast einen schönen Platz gefunden, aber keine Bank weit und breit?

Hol die Regenjacke aus dem Rucksack und setz Dich drauf. Entledige Dich der Schuhe und Socken, fühle den Wind und die Strahlen der Sonne auf der Haut. Genieße einfach den Moment.

Es wird anfangs sicher ungewohnt sein, Gesehenes oder Erlebtes nicht sofort mit einer Person teilen zu können. Rufe nach der Tour eine Freundin oder jemanden aus der Familie an und erzähle was Du erlebt hast. Sende die Fotos per Mail an Freunde oder teile sie in sozialen Netzwerken. Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten sich mitzuteilen. Mit der Zeit wirst Du jedoch schätzen lernen, dass es Momente gibt, die nur Dir alleine gehören.

Die Angst vor (unheimlichen) Begegnungen

Der Abschnitt richtet sich eher an Frauen, die auch mit dieser Frage an mich herangetreten sind.

alleine_wandern_03Natürlich kann ich nicht garantieren, dass einem beim Wandern nicht auch mal ein seltsamer Mensch begegnen wird.

Mir persönlich ist das allerdings noch nicht passiert und ich wurde auch noch nie verfolgt. Wobei ich mittlerweile auch nicht mehr öffentlich mache, wo ich mich grade rumtreibe.

Es gab in den vergangenen Jahren jedoch einen „Schreckmoment“, als mir auf dem Rimbachsteig – wo ich wirklich so mutterseelenallein unterwegs war – plötzlich ein großer schwarzer Hund (Klischee) auf mich zugelaufen kam. Selbst als Hundefreund wurde mir da etwas mulmig. Es waren nur Sekunden und der Besitzer in der Nähe, aber da kann einem natürlich das Herz in die Hose rutschen. Tipp dazu: Ruhig bleiben, den Hund ignorieren, ggf. Rücken zuwenden und langsam weitergehen.

alleine_wandern_11Aus Erfahrung kann ich nach all den Solo-Touren nur sagen, dass ich mich selten unwohl gefühlt habe. Es gibt eigentlich nur 2 Dinge, vor denen ich persönlich Angst habe: Gewitter & Wildschweine.

Vor Erstem kann man sich aufgrund der Wetterprognosen und –warnungen gut schützen und Wildschweine sind ja glücklicherweise auch nicht überall anzutreffen. Sobald ich Spuren von Wildschweinen sehe, fange ich an zu pfeifen oder zu singen. Ganz hilfreich kann auch eine Pfeife sein, wie ich sie z.B. an meinem Brustgurt am Rucksack habe und die einen ordentlich lauten Pfiff machen kann.

Neben den ganzen Ängsten gibt es aber einen ganz wichtigen Aspekt

Alleine Wandern stärkt das Selbstvertrauen

alleine_wandern_13Beim Joggen redet man gern vom inneren Schweinehund, der zu überwinden ist und oft hilft es, sich mit anderen zum gemeinsamen Laufen zu verabreden. Wer alleine wandert, muss sich selber motivieren.

Schaff ich die Tour? Wie lange werde ich brauchen? Ob ich mich verlaufen werde? Steck die Ziele nicht zu hoch und baue einen zeitlichen Puffer ein. Grade jetzt zum Winter hin, wenn die Tage kürzer werden, ist es ganz gut, noch im Hellen anzukommen.

Sich beim Wandern zu verlaufen ist keine Schande. Im ungünstigsten Fall, musst Du das Stück halt wieder zurückgehen. Klar ist das ärgerlich, aber immerhin gibt es niemanden mit dem Du Dich darüber streiten wirst und glaub mir: Bei der nächsten Tour, die Du ohne „Schlenker“ schaffst, wirst Du stolz wie Oskar sein.

alleine_wandern_09Man muss keine Gipfel besteigen, um seine eigenen persönlichen Erfolge zu feiern.

Oft sind es die kleinen Dinge, die einen erfreuen können, und sei es nur, das Du im Laufe der Zeit schätzen lernst, wie viel Freude es machen kann, sich ohne Ablenkung in der Natur zu bewegen.
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Mach es einfach!

alleine_wandern_01Wir reden hier ja nicht von Touren in den Alpen, sondern vom Wandern im Mittelgebirge. Also probiere es aus.

Mit jeder Solo-Wanderung wirst Du Dich sicherer fühlen und Dich vielleicht auch an GPS-Touren in abgelegene Gebiete trauen.

Vielleicht wirst Du sogar den Rucksack schnüren und eine 2- oder 3-Tagestour in Angriff nehmen?

Egal was es ist. Sei stolz auf das, was Du geschafft hast. Du setzt die Ziele, die Du erreichen willst. Niemand anderes. Mach es Schritt für Schritt, in Deinem Tempo. Wie beim Wandern. Denn der Weg ist das Ziel!

Ich wünsche von Herzen ganz viel Freude dabei 🙂

Über Angelica Hocke

Wandern | Bloggen | Outdoor | Reisen | In meinem Blog gibt es Berichte zu Touren mit und ohne GPS, Tipps zu Equipment, Tourenplanung, News und allem rund ums Wandern in NRW & Rheinland-Pfalz ebenso Reiseberichte zu den schönsten Wanderregionen. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ und bei Twitter
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72 Antworten zu Alleine wandern – Tipps & Motivationshilfen

  1. Barbara schreibt:

    Danke für den Beitrag! Ich muss sagen, dass mir meine kurzfristig zur Solo-Tour gewordene Wanderung in den Yorkshire Dales im Juli auch super gefallen hat – der Kopf wurde so frei… und ich konnte mich besser auf die tausende Schafe am und auf dem Weg konzentrieren 😉

    • Angelica Hocke schreibt:

      Ja, es ist oft ein Gefühl von Freiheit.
      Einfach selbstbestimmt seinen Weg zu gehen, auch wenn er – wie z.B. bei einem Fernwanderweg – mehr oder weniger vorgegeben ist.
      Danke für Deine Meinung & weiterhin viel Freude unterwegs

  2. Alex schreibt:

    Hallo Angelica,

    wir hatten ja mal kurz darüber gesprochen. Und ich kann Dir nur zustimmen: Macht es einfach!
    Bei mir ist der Knoten dazu geplatzt, als ich einfach keine Lust mehr hatte, nicht auf Tour zu gehen, weil ich entweder eine Absage bekam, oder weil ich den ein oder anderen Tag damit vergeudete, gar nicht raus zu gehen. Das hat mich hinterher mit Unzufriedenheit erfüllt und ich war nur genervt.

    Meine Erfahrung ist einfach: Es gibt ihn immer, diesen inneren Schweinehund. Ist ein Fiesling. Aber er ist schwach! Plustert sich nur immer zu Beginn auf. Egal ob er Dich von einer Tour abhalten will oder ob er Dir die erste Etappe unterwegs schwer macht. Am Ende ist er dann ganz klein und verschwindet.

    Und wirklich alleine ist man eigentlich gar nicht. Ich treffe unterwegs immer jemanden, mit dem /der ich für ein paar Minuten ins Gespräch komme. Das sind oft sehr interessante Begegnungen. Ich erfahren Neues. Und manchmal, zwar selten, aber manchmal entwickelt sich daraus ein netter und interessanter Kontakt.

    Was ich bis heute nicht so ganz verstehen kann: Weshalb haben die meisten Menschen alleine nachts im Wald mehr Angst, als alleine in der Stadt unterwegs zu sein? Mir ginge das eher umgekehrt so. Außer es sind Wildschweine mit Frischlingen, oder ein Gewitter 😉
    Da darf man wirklich sehr vorsichtig sein.

    Kurz gesagt: Wer zweifelt, der kann einfach mal versuchen, alleine im Wald um’s Eck für ein zwei Stunden spazieren zugehen. Klein anfangen und dann … vielleicht … alleine für ein paar Tage eine spannende Toure unternehmen?

    Das Schöne ist, es tut überhaupt nicht weh und man wird positiv überrascht!

    cheers
    Alex

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Alex
      Dann wurde bei Dir aus dem „muss“ ein „möchte“ 😉
      Oft hab ich auch den Eindruck, das man alleine unterwegs die interessantesten Begegnungen hat.
      Mit manchen Menschen, mit denen ich während meiner Wanderungen alleine in Kontakt gekommen bin, hätte ich in einer Gruppe oder zu zweit vermutlich nicht gesprochen oder sie kennen gelernt.
      Danke für Deinen ausführlichen Kommentar und liebe Grüße nach München
      Angelica

  3. Thomas Richter schreibt:

    Hallo Angelica,
    ich kann dir nur zustimmen, eine Tour allein zu gehen ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Ich zähle mich durchaus zu den geselligen Menschen und die meisten meiner Freunde, mit denen ich wandere oder Hochtouren gehe (letzteres ist allein, sprich ohne Seilschaft, ja auch nicht möglich) können es nicht gut nachvollziehen, dass ich auch mal alleine auf Tour gehe. Aber einmal im Jahr bin ich sehr gern ein paar Tage allein in den Bergen unterwegs. Dabei genieße ich gerade die Ruhe, ganz bei mir und meinen Gedanken zu sein sowie meinen eigenen Rhytmus gehen zu können. Im vorletzten Sommer habe ich sogar im Wildalmkirchl Biwak allein übernachtet – eine ganz besondere Erfahrung! Aber auch die Abende auf Hütten sind allein anders, da habe ich schon einige interessante Menschen kennengelernt, wenn ich mit anderen zusammen unterwegs bin, bleiben wir doch mehr unter uns.
    Dass Frauen die ein oder andere Sorge mehr mit sich tragen, ist nachvollziehbar, doch halte ich die meisten Wanderregionen für sicherer als manches Viertel einer Stadt wie Köln oder Berlin.
    Ich wünsch dir weiterhin viel Spaß bei deinen Alleingängen.
    Viele Grüße Thomas

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Thomas
      Das Argument, das Städte im Zweifel unsicherer sind als Wanderregionen, finde ich sehr passend formuliert.
      Danke daher auch für Deinen informativen Kommentar.
      Viele Grüße & weiterhin tolle Erlebnisse, ob allein oder in der Gruppe
      Angelica

  4. Viviane schreibt:

    Hallo Angelica,
    ich selber bin ja selten allein wandern. Was ich alleine mache würde ich eher als ausgedehnte Spaziergänge bezeichnen. Was eine Wanderung ist, ist ja ein anderesThema…;-) Und ab und an mal eine Feierabend Radtour.
    Ich finde Deinen Artikel aber ganz toll geschrieben. Ich werde ihn auch meinem allein wandernden Bruder empfehlen und einem Freund, der sich nicht allein aufraffen mag.
    Wenn ich alleine unterwegs bin mag ich auch das, was Du als so positiv beschrieben hast. Und wenn ich dann einen Moment teilen will, habe ich ein Handy zum telefonieren. Oder ich schreib ne sms. Und Fotos versende ich hinterher immer. Auch wenn ich nicht alleine unterwegs war. Mein Bruder wandert aufgrund Schichtdienst oft unter der Woche und im Büro freue ich mich dann über eine sms oder mms.
    Dein Blog hast mir viel Angst davor genommen, was wäre wenn ich allein wandern müsste.
    Viele Grüße, Viviane

    • Angelica Hocke schreibt:

      Liebe Viviane
      Ich danke Dir ganz herzlich für Deine offenen Worte.
      Mag ja niemanden überzeugen, aber sofern ich Unsicherheiten nehmen kann, freut mich das allemal.
      Herzliche Grüße (auch unbekannterweise an Deinen Bruder)
      Angelica

  5. Ralf schreibt:

    Sehr schöner Artikel, er macht mir gleich wieder Lust, mich auf die Hufe zu schwingen. Neben vielen Tageswanderungen bin ich jetzt zweimal für langere Touren alleine unterwegs gewesen (3 Tage Dartmoor und 5 Tage Great Glen Way) und muss sagen, der Abstand und die Ruhe, die man dabei gewinnt ist einfach großartig.

  6. Eva schreibt:

    Liebe Angelica,
    danke für diesen interessanten Blogbeitrag. Er spricht mich deswegen so an, weil ich ja ganz am Anfang des Wanderns bin, mein Partner aufgrund einer Behinderung (aber Wandern wäre auch so nicht Seins) nicht mitkommen kann, ich kein Gruppentyp und eigentlich gerne mal alleine bin, aber mir genau die Ängste, die du nennst, manchmal noch den Mut zum Loslaufen nehmen.

    Letztes Jahr habe ich sehr häufig alleine Tagesausflüge mit dem Fahrrad gemacht, dieses Jahr fehlte mir oft der Mut. Aber ich ärgere mich darüber, denn ich will raus.

    Da ich nicht der Herbst-/Winterradfahrer bin, will ich das Wandern nun mehr für mich entdecken und muss da einfach meine Ängste überwinden.

    Ich danke dir für deine Motivationshilfe!

    Liebe Grüße
    Eva

    • Angelica Hocke schreibt:

      Liebe Eva
      ich wünsche Dir den nötigen Mut und jede Menge Elan es anzugehen.
      Herzlichen Dank für Dein Feedback und liebe Grüße zurück
      Angelica

      • Eva schreibt:

        ich habe noch eine Frage zu einem ganz anderen Thema an dich: was für einen Rucksack (Größe, Hersteller, was sollte man bedenken) empfiehlst du für Touren bis 5-6 Stunden (zur Info: ich lebe in der Lüneburger Heide – ganz am Rande Hamburgs – also in überwiegend ganz flachem Gelände)

        (Sorry für diese Off-topic-Frage, aber ich weiß nicht, wo ich sie sonst schreiben soll)

        • Angelica Hocke schreibt:

          Die Frage ist ja schon wieder einen eigenen Artikel wert 😉
          Den ich derzeit habe (Lowe Alpine, Airzone Trek ND 30) kann ich nach all den Rucksäcken, die ich bisher hatte, ohne Einschränkungen empfehlen.

          • Eva schreibt:

            Danke dir, liebe Angelica, für die rasche Antwort.

            Schön, wenn dich meine Frage zu einem eigenen Artikel darüber vielleicht motiviert 🙂

          • Angelica Hocke schreibt:

            Gerne. Das ist nur einer von vielen Artikeln, die noch geplant sind.
            Neben der Arbeit fehlt mir nur meist die Zeit, dies zeitnah umzusetzen.

  7. Schnuppschnuess schreibt:

    Liebe Angelica,

    wie schön, dass du in deinem Bericht so viele Aspekte zusammen gefasst hast. Genau so ist das!

    Angeregt durch dein Blog habe ich mich im letzten Jahr auch daran gemacht, mal ohne meinen Mann zu wandern. Nur Tagestouren, aber immerhin… Mein Mann ist sehr pflegeleicht und macht alles mit, aber im Hinterkopf habe ich trotzdem beim Fotografieren, beim Stehenbleiben, beim Rasten und vor allem bei der Jagd nach der Dose (Geocachen) ein schlechtes Gewissen und frage mich, ob er das so gut findet. Vor allem beim Cachen weiß ich, dass ihn das schon mal nervt.

    Deshalb ist auch für mich das alleine unterwegs sein sehr entspannend, ich bin zum Teil regelrecht gerührt, wenn ich schöne Stellen in der Natur entdecke und verdrücke dann sogar schon mal ein Tränchen. Das würde ich zu zweit natürlich nie und ich würde das auch niemals erzählen ;.-)

    Mittlerweile bin ich sogar so weit, dass ich ernsthaft plane, mal ein paar Tage mit Rucksack zu wandern. Im nächsten Jahr will ich zum Einstieg den Eselsweg laufen und die Planung läuft ebenfalls auf Hochtouren (inklusive des Verlierens von soviel Körpergewicht, wie ein Rucksack wiegt, weil sonst die Kniegelenke krachen).

    Ohne dich – und ich wiederhole mich hier gerne – wäre ich nicht auf die Idee gekommen, hätte ich mich nicht getraut, würde ich das nicht machen. Und mir würde sehr viel fehlen. Allein schon der Gedanke, dass ich das kann, ist unbezahlbar. Dein Blog ist immerwährende Inspiration, deine Berichte werden alle verschlungen und ich möchte mich hier nochmals bei dir herzlich bedanken. Datt machste escht toll!

    Jutta

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hach Jutta… ich kann gar nicht sagen, wie glücklich mich Deine offenen Worte machen. Danke!
      Danke auch dafür, das Du uns an Deinen positiven Erfahren teilhaben lässt. Vielleicht macht das auch anderen Frauen Mut, es anzugehen.
      Nimm auf der Rucksacktour auf jeden Fall Stöcke mit (aber vorher den veränderten Bewegungsablauf üben). Die entlasten die Kniegelenke ebenfalls.
      Dir wünsche ich noch viel Spaß bei der Planung und der Vorbereitung und wenn es so weit ist, eine gelungene und einmalige Tour.
      Es dankt & grüßt
      Angelica

  8. ulligunde schreibt:

    Hi Angelica,

    ein schöner Artikel! Darüber hab ich bei Jens auch mal einen Gastbeitrag geschrieben. Die Frage, ob das nicht gefährlich sei, höre ich auch oft, habe aber auch selbst nie negative Erfahrungen gemacht (nur tatsächlich auch mal ein Treffen mit einem großen Hund in einem nebligen Wald. Vielleicht ist an diesem Klischee doch was dran!?).
    Heinrich Harrer, der Erstbegeher der Eiger-Nordwand, hat das mal so gesagt: „Wenn ich die Zivilisation hinter mir lasse, fühle ich mich sicher.“ Dem kann ich absolut zustimmen.

    Liebe Grüße,

    Erika
    ulligunde.com

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hi Erika
      Ich glaube, das jeder eigene persönliche Ängste hat. Bei dem einen sind es vielleicht Hunde, der andere hat Angst vor Dunkelheit, Höhe, Nebel, dunklen Gestalten…. was auch immer. Sich diesen zu stellen und draußen erleben zu können, das wir eigentlich nichts zu befürchten haben, kann ein wichtiger Schritt sein.
      Die Aussage von Heinrich Harrer gefällt mir und drückt – grade heutzutage – eigentlich alles aus.
      Dank Dir & viele Grüße ins verschneite Allgäu (die Schneeschuhe liegen schon bereit 😉 )
      Angelica

  9. hepeters schreibt:

    Liebe Angelica,

    Du weißt, dass Ursula und ich Liebhaber des Paarlaufens sind. Natürlich gibt es viele gute Gründe, alleine zu wandern. Ein Argument aber spricht eindeutig für das Wandern zu zweit (oder in der kleinen Gruppe):
    Auch wir haben, wie Du, Respekt vor Wildschweinen. Auf unseren vielen Wanderungen haben wir festgestellt, dass Wildschweine Fans des Sologesangs sind, er wirkt auf sie anziehend. Wenn wir beide dagegen einen Kanon anstimmen oder gar a capella singen, wenden sich die Wildschweine ab und ziehen davon. Wildschweine scheinen kein Ohr für Chorgesang zu haben.
    Teste es doch einmal!

    Gruß aus Rheinbach
    Hans-Eberhard

    • Angelica Hocke schreibt:

      Lieber Hans-Eberhard
      Paare wie Ihr, bilden da sicher auch die Ausnahme. Nebeneinander (auch mal) schweigend hergehen können, weil man sich einfach nach all den Jahren vertraut ist.
      (Ich verweise gern auf meinen Artikel: „Von Rudeltieren und Einzelgängern – Wandertypen im Vergleich“ Abschnitt Ehepaar)
      Wenn ich alle paar Wochen mal mit einer Freundin unterwegs bin, dann brabbeln wir die ganze Zeit und ich widme mich ganz dieser Person und weniger dem Wanderweg, geschweige denn irgendwelchen Fotos. Dieses Gequatsche scheint auf die Schwarzkittel eine ähnlich abschreckende Wirkung zu haben wie meine Sologesänge 😉 Jedenfalls blieben seither Begegnungen mit den Tieren bisher aus 😉
      Viele Grüße
      Angelica

  10. Malte schreibt:

    Da musste ich beim Lesen einfach dran denken…
    Schöner Beitrag!

  11. Karin schreibt:

    Liebe Angelica!
    Vielen Dank für den (mal wieder) tollen Artikel, der mir an vielen Stellen wirklich aus der Seele spricht. Und vielleicht kann ich damit meinen Mann beruhigen, der sich immer so viele Sorgen macht, wenn ich alleine unterwegs bin … Dabei geht es mir wie vielen Kommentatoren vor mir, ich denke auch, dass einem in der Stadt weit mehr passiert, als einsam im Wald.
    Bin vor zwei Wochen allerdings auch blöd an einem steilen Hang abgerutscht und hab mir eine schwerzhafte Prellung zugezogen. War Gott sei Dank nicht so schlimm. Am meisten ärgere ich mich dann immer über mich selbst 😉 darum auch vielen Dank für den Tipp mit den faltbaren Stöcken. Ich denke mal, die werde ich mir demnächst mal zulegen …
    LG
    Karin

    • Angelica Hocke schreibt:

      Liebe Karin
      Grade an solch rutschigen/steilen Stellen bin ich mittlerweile so übervorsichtig, das ich diese selbst in Gesellschaft sehr vorsichtig angehe. Hat sich einfach bei mir so eingespielt, an kniffligen Stellen ganz besonders aufzupassen, da im Fall der Fälle sonst ja auch keiner da ist. Daher sind die Stöcke durchaus hilfreich, auch wenn sie die meiste Zeit ihr Dasein am Rucksack festgebunden fristen. Aber das ist ja wie mit dem 1.Hilfe Set, das man auch ständig dabei hat.
      Alles was Dir irgendwie ein Gefühl von Sicherheit gibt, ist erlaubt. Viel Spaß weiterhin
      LG Angelica

  12. ursulapeters2014 schreibt:

    Liebe Angelica,
    mit Deinem sehr einfühlsamen Artikel über das Alleinewandern hast Du mal wieder mitten ins Schwarze getroffen, die vielen Reaktionen haben es sicher bestätigt. Viele (alleinstehende) Frauen würden gerne wandern, trauen sich aber nicht alleine. Ich bin sicher, dass Du ihnen sehr hilfreiche Anregungen gegeben hast, es doch mal in Angriff zu nehmen.
    Danke sehr für Deine ermutigenden Worte!
    Liebe Grüße
    Ursula

  13. Bruder Indiana schreibt:

    Super Angelica, hast mir aus dem Herzen geschrieben. Nur die Angst vor den Wildschweinen kann ich nicht nachvollziehen. Bin gespannt, wann sie sich mir zeigen.

  14. bergkraxler7 schreibt:

    Grüß dich Angelica,

    ein schöner Bericht. Auch ich bin aus beruflichen Gründen oft alleine Unterwegs. Weil meistens wenn ich Zeit für Touren habe, andere Arbeiten müssen. Man ist dann auch Zeitlos und kann es so einrichten wie es für einen am besten ist. Außerdem hat man Zeit in Ruhe so manches Fotomotiv zu suchen und den richtigen Moment abzuwarten. Natürlich gibt es auch mal schwierige Situationen. Der Weg, das Wetter usw. Da sollte man halt rechtzeitig reagieren. Außerdem immer sind wir ja alle nicht alleine Unterwegs. Du z.b bei dem Bloggertreffen am Wochenende 😉 Ist bestimmt auch mal schön. Weiter so schöne Touren und Berichte bei hoffentlich bald wieder besserem Wetter. So wie es aussieht darf ich so langsam den Staub von den Schneeschuhen blasen. lg Bernd

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Bernd
      Ab und zu darf so ein Treffen ja auch mal sein. Aber regelmässig mit einer Gruppe loszuwandern ist nicht mein Ding und würde mich auch in meinem ausgeprägten Drang nach Freiheit stören.
      Die Schneeschuhe stehen bei mir auch schon in den Startlöchern und ich scharre mit den Füßen, bald wieder loszulegen.
      Der Schnee muss allerdings nicht unbedingt jetzt im Oktober kommen, da die noch belaubten Bäume die Last dann auch kaum tragen können. Aber ab Anfang Dezember kann es gerne losgehen 🙂
      Viele Grüße Angelica

  15. Mark schreibt:

    Wie machst du eigentlich all die Bilder auf denen du mit drauf bist,wenn du alleine unterwegs bist?

  16. Ulrike Tenzer schreibt:

    Ich freue mich total, daß es noch mehr Frauen gibt die alleine wandern. Du sprichst mir bei deinem Bericht aus der Seele. Für mich hat es auch etwas von Freiheit und Abenteuer. Angst vorm Gewitter hab ich auch. Bin in diesem Sommer im Schwarzwald in ein Gewitter hineingeraten – ich war aber bei dieser Wanderung nicht allein.
    Ich werde es weiterhin tun und wenn ich dann an eine tolle Stelle komme werd ich an dich denken!!!
    Liebe Grüße aus dem Südsauerland

    • Angelica Hocke schreibt:

      In der Pfalz bin ich auch mal in ein Gewitter geraten und hab mich einfach einer Gruppe, die dort unterwegs war, angeschlossen. Wir haben dann gemeinsam mit weiteren Wanderern in einer Hütte ausgeharrt, bis es vorbeigezogen ist, und sind dann wieder unsere eigenen Wege gegangen. In solchen Momenten, kann es dann ganz angenehm sein, Gesellschaft zu haben.
      Danke für Deinen Kommentar und viele Grüße ins Sauerland
      Angelica

  17. Thomas Häger schreibt:

    Hallo Angelica,
    deine aufgeführten Punkte kann ich im Gros bestätigen. Meine 3 Wochen Wanderungen alleine in Bayern waren eine super Erfahrung. Der Kopf war frei, die Erlebnisse intensiv und ich habe mich nicht einen Tag gelangweilt.
    Das schöne ist halt, das man sein Tempo gehen oder ruhen kann, wann man möchte . Auch die Zeit zum fotografieren, zum Rasten, die Wege kurzfristig anpassen zu können usw.
    Hier im Bergischen geh ich auch oft alleine, aber auch gerne zu zweit mit einem Wanderpartner, der auf der gleichen Wellenlänge ist 🙂 Ab und zu auch mal in einer Gruppe, aber dies wird mir immer mehr zu viel. Wie Du schon erwähnt hast, durch das „Rudelquatschen“ bekommt man nichts mehr mit und die (Foto) Pausen etc. stimmen nie mit meinen überein 😉
    Das Wandern ist für mich, den „Weg“ zu gehen und nicht das Ziel zu erreichen. Auf dem Weg sammele ich die Eindrücke und Erfahrungen. Und wenn ich für eine normale Tour 5 Stunden anstatt normale 3 Stunden brauche, toll, umso besser 🙂

    In diesem Sinne, weiter so 😉

    LG Thomas

  18. maewnam schreibt:

    Ich bin auch meistens alleine unterwegs, und geniesse es aus den gleichen Gründen die Du schön aufgeführt hast – Zeit für Fotostops oder spontane Abstecher, das eigene Tempo je nach Tagesform und Streckenprofil, und vor allem die Geräusche der Natur hören, was sonst durch Gespäche überdeckt wird oder Tiere gleich ganz verjagt.

    Ich habe zwar meine Tochter schon ans Wandern geführt, aber noch reicht es nicht für richtige Tagestouren oder gar Streckenwanderungen wie der Rothaarsteig den ich im Sommer gegangen bin. Gerade der war alleine eine besondere Erfahrung, an dem Tag mit dem bescheidensten Wetter nur dreimal anderen Personen begegnet… Nur vor Gewittern habe ich wirklich Respekt, schließlich sind Schutzhütten nicht so häufig. Aber zum Glück war bis jetzt entferntes Donnergrollen das einzige was ich im Freien von Gewittern erleben durfte.

  19. Wilfried schreibt:

    Hi Angelica,

    schön deine Motivationshilfe fürs alleine wandern ….

    aber Rudelwandern hat auch seine Vorteile …
    * Bei einer Wanderung durchs Kasbachtal krachte plötzlich ein Ast ab, und landete ca. 1 Meter neben mir … und in einer einsamen Gegend hätte es länger dauern können, bis da wer gefunden wird.
    * manchmal mag man beim Wandern auch einfach etwas plaudern
    * und vor allem, man zu Zweit wandern, kann das andere Augenpaar Dinge, Tiere, … entdecken, die ich sonst übersehen hätte 😉
    * …

    Liebe Grüssis
    Wilfried

  20. Die Nachbarinnen im Dorf konnten es damals nicht fassen: Das 18-jährige Stadtkind, zu Besuch in einem landschaftlich reizvollen Mittelgebirge nahe Hannover, machte allein ausgedehnte Waldspaziergänge!?! Was da alles passieren kann! Worüber ich mich (in der übrigens Wildschwein-freien Gegend) damals am meisten erschrocken habe, war ein Rudel Rehe, das plötzlich über den Weg preschte… Zu Hause in Berlin hatte ich ein ganz anderes Risikobewusstsein. Dass sich böse Buben im meist menschenleeren Wald auf die Lauer legen, um mir als Frau was anzutun, erschien mir damals schon recht abwegig, da wäre eine Stadtgegend doch „ergiebiger“. Und diese Überzeugung habe ich auch heute noch.
    Nach einigen Jahrzehnten schöner, auch mehrtägiger Wanderungen mit Freunden und/oder meinem Mann begann plötzlich eine Phase, in der mein Mann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr wandern konnte. Irgendwann habe ich mir einen Ruck gegeben und bin mit seinem Dispens allein losgezogen. Und siehe: Es war sehr angenehm, das Tempo selber bestimmen zu können. Vor allem maulte keiner, wenn ich an einer Stelle ewig mit den Kameraeinstellungen rumprobierte, bis der Schuss saß. Insofern decken sich meine persönlichen Erfahrungen und Empfindungen mit den Ihren, liebe Angelica Hocke, und denen vieler Kommentatoren.
    Gerade auch Ihr Blog hat mir schon schöne Anregungen gegeben für Wanderungen im Raum Köln/Bonn, wo ich seit rund 35 Jahren zu Hause bin.

  21. Viviane schreibt:

    Hallo Angelica,
    gestern ist es passiert. Ich war nicht alleine – vielleicht wäre das auch nicht passiert, wenn ich alleine gewesen wäre. Aber es zeigt mir, dass es auch in der Natur richtig Bekloppte gibt: Ein Kaptitel zu „Die Angst vor (unheimlichen) Begegnungen“. Ein Mann, der meinem Freund eine „geknallt“ hat, ihm dann den Stock aus der Hand geschlagen hat, ihn weggeschubst hat, mir, als ich es endlich geschafft hatte, die Kamera rauszuholen, die Kamera aus der Hand schlagen wollte und mich dann auch weggeschubst hat, weil ich sie festgeklammert habe. Mein Freund war total perplex. Er hat gar nix gemacht.
    Der Typ hat dann richtig die Beine in die Hand genommen, als er gesehen hat, dass ich es Ernst meine mit der Kamera und dem Foto. Ich habe so gezittert, ich kam nicht hinterher gerannt (ein Foto habe ich natürlich nicht geschafft) und auch mein Freund musste sich erstmal sammeln. Und warum? Weil wir auf einem recht breiten Forstweg nebeneinander gelaufen sind und dieser Mann auf dem „Mittelstreifen“ lief und für seinen Geschmack wohl zu nah an meinen Freund rankam. Er hatte zu seiner rechten Seite jede Menge Platz. Da war auch keine Matsche. Wir haben erst gar nicht verstanden, was er wollte – er brüllte uns sofort an: Ihr seid zu zweit. Dann haben wir wohl fragend geguckt (ja, wir waren zu zweit) oder so und dann hat es schon geklatscht. – Wir haben ihm dann nur Flüche hinterher geschickt. Und haben versucht uns den schönen Tag nicht verderben zu lassen. Aber schockiert bin ich nach wie vor. Ein Hooligan im Wald. Der muss doch vor der Begegnung schon total aggressiv gewesen sein. Er war mit einer Frau unterwegs, die vorweg lief und die auch nicht stehen gebleben ist, als er uns angegriffen hat. Strange.
    Und heute habe ich Rücken. Habe mich wohl total verspannt.
    Der Tag war insgesamt trotzdem schön… 😉
    Viele Grüße, Viviane

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Viviane
      Puh… Das ist natürlich eine üble Geschichte… Wobei ich auch denke, das Dir das alleine nicht passiert wäre. Idioten gibt es leider überall 😦
      Dir auf dem Weg gute Besserung für den verspannten Rücken und eine trotzdem schöne Woche
      Liebe Grüße Angelica

  22. Gabriele Schulte schreibt:

    Hallo Angelica,
    danke für deinen Artikel. Ich denke schon seit längerm darüber nach, mal allein eine mehrtägige Tour zu unternehmen, villeicht auf dem Moselsteig, oder auf dem Hexensteig. Einsam wird es da sicher nicht. Was mich bisher davon abgehalten hat, ist, dass ich eigentlich nicht so gern allein in einem Hotel oder einer Pension sein möchte. Allein zu Abend essen? Ich weiß nicht so recht. Macht dir das nichts aus?
    Gruß
    Gabriele

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Gabriele
      Es freut mich, das Du eine solche Mehrtageswanderung in Angriff nehmen möchtest.
      Was das Essen angeht: mir selber macht das nichts aus und ich habe grade als Gast alleine schon die interessantesten Menschen so kennen lernen können. Wenn ich da an meinen letzten Urlaub im Allgäu denke, könnte ich von einigen netten und lustigen Begegnungen berichten.
      Überlege halt vorher was Du möchtest, oder was Dir wichtig ist. Brauchst Du TV auf dem Zimmer, oder gehst Du nach der Tour gern in die Sauna? Wichtig ist auch, das die Inhaber der Pension oder des Hotels auf Wanderer eingestellt sind und Dich mit Tipps versorgen können. Das trägt u.a. auch zu einen angenehmen Aufenthalt bei. Bei einer Mehrtagestour wäre natürlich noch gut, wenn Du dort wo Du übernachtest auch zu Abend essen kannst und nicht nochmal separat losziehen musst. Frag ruhig vorher, ob die auch moch andere Gäste außer Dir da haben.
      Eine nette Alternative sind auch Jugendherbergen. Keine Sorge, die haben auch Zimmer für Alleinreisende mit eigenem Bad & WC (zumindest in Rheinland-Pfalz). Vorteil: dort sind Abends immer andere Gäste anzutreffen und beim Frühstück setzen sie gerne auch Einzelgäste zusammen.
      Wie auch immer Du Dich entscheidest, wünsche ich Dir einen gelungenen Start und tolle Begegnungen beim „Alleine reisen & genießen“
      Angelica

  23. Ingrid schreibt:

    Also, ich genieße es, wenn ich mal alleine unterwegs bin. Außer einer Freundin gibt es auch niemanden, mit dem ich diese langen Strecken (20 – 25 km) gehen kann (für die Tochter ist alles über 5 km viel zu lang, und mein Mann kann momentan gesundheitlich nicht mit – da steht eine Hüft-OP an). Alleine kann man wunderschön nachdenken und dort Pause machen, wo man will. Unheimliche Begegnungen habe ich noch nicht erlebt und meine Ängste sind (ebenso wie bei dir) Wildschweine und Gewitter. Aber da hilft es auch nichts, wenn man jemanden dabei hat.

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Ingrid
      dann scheinst Du genau die Vorteile zu genießen, wie es offensichtlich viele andere Solo-Wanderer auch tun.
      Danke für Deine Rückmeldung und viel Freude weiterhin
      LG Angelica

  24. Rolf schreibt:

    Hallo Angelica
    hab deine Worte jetzt erstmal ein paar Tage sacken lassen. Auch ich liebe es allein unterwegs zu sein, doch die mehr Tages Streckenwanderung hab ich immer zu zweit oder zu dritt gemacht.
    Den Kopf frei zu bekommen, die Luft und die Natur richtig wahr zu nehmen, seine Gedanken schweifen zu lassen und sich frei fühlen, ist das was mich immer wieder hinaus in die Natur treibt, und das kann man meist am besten allein.
    Auf weiterhin wundervolle Touren
    Rolf

    PS Angst vor Wildschweinen hab i auch, und mach wenns möglich ist, lieber kehrt (4x schon).

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Rolf
      probier das mit den Mehrtagestouren ruhig mal aus. Vielleicht wirst Du auch dort genauso den Kopf freibekommen, wie Du es auch bei Tagestouren kannst.
      Ein Versuch ist es wert!
      Dank Dir & viel Spaß weiterhin
      Angelica
      P.S.: Umkehren (bei Wildschweinen) würde ich im Zweifel auch tun. Ist ja keine Schande 🙂

  25. wohlgeratenCharis schreibt:

    Das ist ein toller Artikel. Ich selber bin schon allein in den Alpen wandern gewesen und habe das sehr genossen. Es ist genau wie Du beschreibst: niemand macht das Tempo außer man selbst und man sieht so viel.
    Einsamkeit oder Angst habe ich nie gespürt und auf den Hütten gab es immer genug Unterhaltung für den Rest des Tages.
    Allerdings bin ich wie Du sehr gründlich in der Planung. Ein Tag zum Aklimatisieren, frisches Kartenmaterial, Wanderstöcke, genug Wasser usw…
    Freu mich darauf noch mehr von Dir zu lesen!

  26. vagabund79 schreibt:

    Hallo Angelica, ein sehr schön geschriebener Beitrag. Bis vor einigen wochen, war ich meist auch nur allein unterwegs, aber seit ich jemanden kennen gelernt habe, die regelmäßig mit mir geht, finde ich es so deutlich schöner, man kann all seine freude über das was man sieht gleich teilen, ich gehe nach wie vor zwar manchmal aber eher seltener ganz alleine, dann merke ich aber deutlich, dass es mir wenig Spaß macht, und man niemandem zum quatschen hat. Ich denke das ist alles Gewöhnungssache.

    Die Sache mit den Wildschweinen, sehe ich als völlig unproblematisch an, weil die meist längst das weite gesucht haben, in unseren Wäldern, gibt es keine Tiere die uns gefährlich werden können! Mir ist schon öfters ein Wildschwein, 5m vor mit vor die Füße gelaufen, im nachhinein fragt man sich da, wer sich mehr erschreckt hat 😉

    Als ich noch allein unterwegs war, habe ich mich im Wald auch in entlegenen Gebieten genau so sicher gefühlt, wie hier daheim.

    Liebe Grüße Markus

  27. Dieter schreibt:

    Hallo Angelica,
    so wie Du in Deinem Blog über Wandern, habe ich versucht, mich auf Rennradtouren zu spezialisieren (wobei aber nicht nur Rennradtouren in meinem Blog vorkommen). Meistens fahre ich, ungefähr aus denselben Gründen wie Du, meine Touren alleine. Ich fahre zwar vereinzelt mit anderen, aber oft passen die Zeitfenster nicht zusammen, wann solche Touren möglich sind. Wenn ich mit anderen zusammen fahre, bin ich meist nicht in der Lage, in einem solchen Umfang zu fotografieren, dass ich darüber einen Post schreiben kann. Oft sind es viele Details, die ich fotografiert habe, die dann zu meinem Text passen müssen und ein Gesamtbild ergeben sollen. I.d.R. verfahre ich mich nicht, weil ich mittlerweile ziemlich viele Strecken ausprobiert habe und diese kenne.

    Gruß Dieter

  28. Dirk-Oliver Grammel schreibt:

    Hallo Angelica,
    ganz toller Beitrag, der alle Gesichtspunkte des „Alleine-Wandern“ aufnimmt.
    Ich persönlich bin als Single in den letzten Jahren sehr gerne alleine unterwegs gewesen und habe es genossen mich im Einklang mit der Natur zu befinden. Habe eigentlich keinen Begleiter vermisst und war auch immer gegen das Gruppenwandern. Nun bin ich frisch verliebt und habe endlich (denn wanderbegeisterte Frauen gibt es leider gar nicht all zu häufig;-(() eine Frau an meiner Seite, die sich auch für das Wandern begeistert. Als neue Erfahrung muss ich sagen, dass ein Partner, der die Wanderung ebenso intensiv für sich genießt und nicht ständig ein Gespräch anfängt, eine wahre Bereicherung sein kann. So lässt sich der stille Moment in der Natur zu zweit genießen und irgendwie ist gemeinsame Freude dann doch doppelte Freude. Das geht aber nur mit einem Wanderpartner, der sich auch auf die Natur und die Wanderung an sich konzentriert.
    Liebe Grüße und mach weiter so!
    Dirk

  29. Sonja Berndl schreibt:

    Hallo Angelica,

    Féro (ein Kräuterkundiger, Waldmensch und Naturerhalter aus den Alpen) hat das sehr treffend ausgedrückt: „Nur wer im Wald den Wald sieht, ist ein echter Wanderer.“ Und: „Nur wenige begeistern sich an Kräutern oder Tieren. Statt Spannung und Interesse kommt Langeweile auf.“ Und: „Die wenigsten Menschen beherrschen die Kunst des Beobachtens, genauso wie es immer weniger echte Wanderer gibt.“

    Damit meint er, dass es den meisten Menschen selbst bei Wanderungen in der Natur schwerfällt, ihr Alltagsleben zurückzulassen und stattdessen in die Natur einzutauchen. Der Buchhalter hat seine Konten in Kopf, der Rechtsanwalt seine Paragrafen und auch Krankheiten, Probleme in der Arbeit und sonst was, werden in die Natur mitgenommen. Da ist es nicht überraschend, dass sich immer wieder Menschen in der Natur verlaufen. Er stellt die Frage, ob die Menschen nicht schon lange von ihrem Weg abgekommen sind? (Aus dem Buch: Féro / Michael Wachtler: Gebt der Wildnis das Wilde zurück. Ein Mann der Berge kämpft für die Natur.)

    Als ich das von Féro gelesen hatte, habe ich mal bewusst drauf geachtet, was ich oder andere beim Wandern zu mehreren besprechen. Ja. Es ist so! Da kommt die Natur zu kurz! Da hätte ich genauso gut zu Hause bleiben oder einen Stadtspaziergang machen können. Beim nicht-alleine-Wandern richte ich meine Aufmerksamkeit zwangsläufig auf die andere Person und ihre Themen. Und damit bleibt weniger für die Wahrnehmung der Natur übrig. So dass ich hinterher das Gefühl habe, überhaupt nicht draußen gewesen zu sein.

    Wenn ich dagegen alleine wandere, bin ich viel näher an der Natur dran. Bin ich nicht durch Gespräche abgelenkt, sehe ich viel mehr Details, nehme ich Geräusche und Gerüche viel intensiver wahr. Dazu gehört auch, einfach stehen zu bleiben und die Stille zwischen den Naturgeräuschen zu hören. Ich geb´s zu. Das Letzte verstehen Mitwanderern oft nicht. 🙂

    Liebe Grüße
    Sonja

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Sonja
      an den Aussagen von Féro ist schon was dran. Manchmal denke ich auch, das viele heute den „Wald vor lauter Bäumen“ nicht mehr sehen können.
      Wer jedoch mal die Blickrichtung ändert, wird bald auch die Details und all das Schöne, was die Natur uns bietet, wahrnehmen und dies schätzen lernen.
      Liebe Grüße Angelica

  30. Rüdiger Born schreibt:

    Hallo Angelica
    habe mit Freude Deine tollen Blog über das allein wandern gelesen und kann Dir in fast allen Punkten zustimmen, nur vor Wildschweinen braucht man keine Angst haben (Erfahrung aus vielen Erlebnissen mit den Schwarzkitteln). Ich wandere jetzt schon seit über 35 Jahren, mit kleinen Gruppen, im Verein und mit der Familie. Aber alleine unterwegs zu sein, finde ich immer noch am schönsten. Das erleben der Landschaft und der Natur, mit Fauna und Flora, ist so am intensivsten. Auch die ganz kleinen Dinge am Weg zu beobachten, machen einen großen Anteil an der Freude des wandern aus.. Man muss sie allerdings auch sehen und das geht den meisten Menschen leider ab. Wird alles nur als Pflanzen und Getier abgetan und man erntet nur Unverständnis, wenn das Erlebnisse einer Wanderung ausmacht. Vielen Dank für Deine Blogs mit den tollen Bildern und Texten.
    Liebe Grüße Rüdiger

  31. Pingback: Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg | OUTDOOR-LOGS

  32. Michael schreibt:

    Liebe Angelica,

    mit diesem Beitrag sprichst Du mir aus der Seele …
    Ich liebe es alleine unterwegs zu sein … dann bin ich für mich, die Natur mit mir EINS …
    Es ist einfach erfüllend …

    Danke für den wahren Beitrag …

    Bis bald
    Michael

  33. Pingback: 12 Tipps für bessere Outdoor-Fotos | WandernBonn.de

  34. Norbert schreibt:

    Hallo Angelica,

    der Beitrag spricht mir aus der Seele. Die zugehörigen (Barfuss-)Fotos übrigens ebenso. Auch ich halte bei meinen Wanderungen immer mal wieder an, wenn sich die Gelegenheit ergibt, die Füße ins Wasser zu tauchen. Wenn es schön ist (und das ist es eigentlich immer), bleibe ich auch schon mal eine halbe Stunde sitzen. Oder ich laufe sogar ein Stück barfuss weiter, wenn der Weg es zulässt. Schöner kann man nicht eins mit der Natur werden.

    Oft habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass sich auf Wanderwegen, die an einem Fluß oder Bach entlangführen, die interessantesten Foto-Motive dann ergeben, wenn man IM Wasser steht. So bekommt man Bilder, die sich nicht schon dutzendfach im Internet finden lassen. Die damit verbundenen Pausen kommen aber bei Mit-Wanderern im Normalfall nicht gut an, vor allem, wenn es mehrere Mal vorkommt.

    Gruss
    Norbert

  35. Samira schreibt:

    Hallo Angelika, danke für den tollen und motivierenden Artikel! Ich starte im September den Camino Ingles, einen Teil des Jakobsweges – ganz allein, nur ich und mein Rucksack.
    Eigentlich habe ich echt keine Angst, aber letztens beim Wanderschuhe kaufen (werden dieses Wochenende erstmals eingelaufen) riet mir der Verkäufer davon ab, alleine als Frau den Jakobsweg zu laufen…
    Naja, abhalten lasse ich mich davon nicht. Das mit der Trillerpfeife ist eine super Idee, und ich werde mir wohl auch Pfefferspray zulegen.
    Sowas hast du bestimmt nicht dabei, oder?
    Liebe Grüße, Samira

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