Nein, ich werde jetzt nicht über das Sommerwetter jammern. Trotzdem habe ich mir in den letzten Tagen nochmal die Fotos aus dem mittlerweile 6 Wochen zurückliegenden Urlaub in der Pfalz angesehen und dabei festgestellt, dass ich ja noch gar nicht von allen Touren berichtet habe. Dies hole ich hiermit nach und versuche mich kurz zu fassen
Annweilerer Burgenweg
Im Artikel „Wanderglück“ habe ich ja schon davon berichtet, wie wunderschön und beeindruckend diese Wanderung für mich war. Die Tour führt zunächst durch den Wald hinauf um dann in zahlreichen schmalen Pfaden zu der Ruine Scharfenberg, Ruine Anebos und der Reichsburg Trifels zu führen. Bevor jedoch Trifels erreicht wird, kommt man an einem Ausflugslokal vorbei wo man entweder vorher oder nachher einkehren kann. Ich habe mir nachdem ich die Burg erklommen habe dort eine Pause gegönnt.
Der Eintritt in die Burg kostet für Erwachsene 3,00 EUR. Hunde sind dort allerdings nicht erlaubt, wie ich bei einem Ehepaar, das mit Hund den Anstieg gewagt hatte und unverrichteter Dinge wieder abziehen musste, mitbekommen habe. Der Ausblick dort ist jedenfalls wunderschön. Später führt wieder ein Weg bis zum schattigen Parkplatz hinab. Die Tour ist zwar nur 7,5km lang, durch die steilen Anstiege und 460hm würde ich sie als mittelschwer bewerten. Unbedingt machen und sich danach noch die Altstadt in Annweiler anschauen. Absolut sehenswert.
Mehr Informationen zur Tour gibt es hier: Annweilerer Burgenweg
Übrigens: Als ich am nächsten Tag die Pfälzer Hüttentour gemacht habe, hatte ich an mehreren Stellen Gelegenheit einen Blick auf Annweiler und die Burgen zu werfen.
____________________________________________________________
Von Neustadt nach Edenkoben über den Pfälzer Weinsteig
Im März hatte ich einen Teil des Pfälzer Weinsteigs ja bereits erkundet. Da ich für 2 Tage in Neustadt war, wollte ich mir die Strecke mal aus der anderen Richtung anschauen. Ein paar Etappenpunkte wie die Zigeunerfelsen und das Hambacher Schloss habe ich diesmal jedoch ausgelassen, weil ich weiter Richtung Süden kommen wollte. So bin ich am letzten Maitag von Neustadt aus der Zuwegbeschilderung zum Pfälzer Weinsteig gefolgt und später an meiner Lieblingsstelle, dem Nollenkopf gelandet und habe diese wunderschöne Stimmung dort oben erstmal genossen. Für mich der schönste Rastplatz auf der ganzen Tour (siehe Foto).
Weiter ging es zum Teil nach Wanderkarte oder der Weinsteig-Beschilderung Richtung Bergstein, Hohe Loog, Kalmit, den Schwalbenfelsen bei St. Martin und zum Friedensdenkmal. Da ich an einem Donnerstag unterwegs war, hatte das Hohe-Loog Haus leider geschlossen. Am Kalmit habe ich mir jedoch Erdbeerkuchen & Kaffee gegönnt und am Friedensdenkmal eine weitere Pause.
Um nach Edenkoben zu gelangen geht es ein gutes Stück an den Weinlagen vorbei wo ich mir ein paar Kirschen direkt vom Baum gepflückt habe 😉 Das letzte Stück durch Edenkoben bis zum Bahnhof zieht sich nach über 22km dann wie Kaugummi und die Straße scheint nicht enden zu wollen. Insgesamt eine tolle, wenn auch lange Tour mit vielen Höhenmetern, die mit vielen schmalen Pfaden aufwartet. Dazu hatte ich noch tierisches Glück mit dem Wetter, denn später zog noch ein Gewitter auf. Als die ersten Tropfen fielen, saß ich bereits in der Bahn auf dem Rückweg nach Neustadt.
Mehr Informationen zum Pfälzer Weinsteig gibt es hier: Pfälzer Weinsteig
___________________________________________________________
Rothenberg-Weg in Lemberg
Nach der langen Tour am Vortag sollte es heute mal ein „Wellness-Tag“ mit kurzer Wanderung und anschließendem Saunabesuch in Dahn werden. Hierzu bin ich nach Lemberg gefahren, wo es zwei Prädikatswege gibt. Ich habe mich für den mit einem „roten Geist“ markierten Rothenberg-Weg entschieden.
Eine schöne Wanderung ohne nennenswerte Höhenmeter die knapp 10km lang ist. Der Weg führt vorbei an Felsen und durch verschiedenste Waldabschnitte, durch ein offenes Tal an der Rodalbe entlang um kurz vor Ende mit einem herrlichen Aussichtspunkt abzuschließen. Nix wirklich spektakuläres aber eine gut ausgeschilderte Rundtour auf vielen naturbelassenen Wegen.
Nett fand ich allerdings, dass mir am Wanderheim „Drei Buchen“, obwohl es eigentlich geschlossen war und 2 Ehepaare mit den Vorbereitungen für´s Wochenende beschäftigt waren, trotzdem ein Kaffee angeboten wurde.
Hier Informationen zu der Tour: Rothenberg-Weg
_____________________________________________________________
Hauensteiner Schusterpfad
Vor dem Urlaub hatte ich mir den Hauensteiner Schusterpfad bereits vorgemerkt und die entsprechenden Informationen dazu im Netz ausgedruckt. So nutzte ich am letzten Urlaubstag die Chance diesen Weg zu erkunden. Gestartet bin ich am Penny-Parkplatz in Hauenstein um den Rundweg im Uhrzeigersinn anzutreten. Auf schmalen Pfaden geht es oberhalb von Hauenstein, später sogar recht steil bis auf den Nedingfelsen hinauf um wieder kurz durch den Ort, an Feldern und Wiesen vorbei durch den Wald zu führen. Es gibt entlang des Weges immer wieder Hinweise auf Aussichtspunkte wie den Backelstein u.ä. mit Entfernungsangaben. Hab ich alle mitgenommen und sogar die ekligen Gittertreppen zum Backelstein gemeistert 😉
Am Hühnerstein allerdings, wo eine lange und steile Leiter hinaufführt, hab ich gepasst. Nee, das ist nix für mich… 😕 Die obligatorische Pause am Wanderheim „Dicke Eiche“ hab ich ausgiebig genossen und mir einen leckeren Kuchen schmecken lassen. Später führt die Tour noch am Trifelsblick vorbei und an einer kleinen Kapelle. Auch wenn die Tour mit vielen Pfaden und Ausblicken glänzt, gab es am Schluss meist feste Forstwege.
Insgesamt allerdings eine empfehlenswerte Tour. Mit den ganzen Zusatzfelsen und Aussichtspunkten bin ich auf mehr über 16km gekommen und habe ohne Pausen 4,5 Std. gebraucht. Normalerweise ist die Tour mit 14,8km und 570hm angegeben.
Hier die Informationen zu der Tour: Hauensteiner Schusterpfad
Für die Mädels: Wer günstig Schuhe kaufen will, kann dies in Hauenstein auf der Schuhmeile tun. Bei einem Angebot von über 1Mio. Schuhe schlägt jedes Frauenherz höher
Anfahrtipp für Männer: die Zufahrt über die B10 meiden und den Penny-Parkplatz über Lug ansteuern 🙂
___________________________________________________________
Jugendherberge Dahn und Neustadt a.d. Weinstraße
Jugendherberge? Wie jetzt? Als Erwachsene? 😯 Ja, das geht. Und sogar ganz gut.
Als Alleinreisende fand ich das sogar ganz nett dort. Sicher ist ein Hotel mit Wellnessbereich ne tolle Sache, für 2 oder 3 Tage. Für einen längeren Urlaub fühle ich mich persönlich einfach wohler, wenn ich mir nicht zum Abendessen überlegen muss, welche schicke Kleid ich jetzt anziehe, sondern auch in Cargoshorts & Crocs zum abendlichen Grillen erscheinen kann. Jugendherberge auch deshalb, weil dort einfach auch immer was los ist und man schnell mit anderen in Kontakt kommt.
Die Dahner Jugendherberge hatte ich mir im Vorfeld ausgesucht, weil sie in unmittelbarer Nähe des Wachtfelsens liegt und einen tollen Blick auf Dahn hat. Gebucht hatte ich online für 5 Tage und wollte erst mal das Wetter abwarten. Da die Dahner JHB und die in Neustadt denselben Inhaber hat, konnte ich vor Ort noch verlängern so dass ich auf insgesamt 10 Tage kam. Zwischendurch musste ich zwar für 2 Tage nach Neustadt umziehen, aber für mich war das kein Thema. So konnte ich mir auch mal eine Jugendherberge der „gehobeneren Klasse“ ansehen, denn die Dahner JHB ist im Vergleich dazu etwas einfacher und hat bei den Mahlzeiten nicht so eine reichliche Auswahl. Ich Dahn hatte ich ein Leiterzimmer mit Dusche und separatem (eigenem) WC auf dem Flur. In Neustadt war Bad/WC im Zimmer.
Dafür hat die Dahner JHB ne ganze Menge Charme, auch wenn der Boden bei jedem Schritt knarzt und die Zimmer sehr hellhörig sind. Morgens war ich sowieso die Erste beim Frühstück und hab mich – wenns mir zu laut wurde – dann mit Kaffee nach draußen auf eine Bank unter den Baum verzogen, mich von der Morgensonne bescheinen lassen und den Wandertag geplant.
An den Tagen in Dahn habe ich die Sonnenauf- und untergänge vom Wachtfelsen aus genossen. Am Ende des Urlaubs war ich Meisterin darin, Abends mit Weinglas den sandigen, steilen Pfad und die Gitterstufen bis obenhin zu gelangen um der Sonne beim Untergehen zuzuschauen. Also, wer gegen mich antreten möchte
Mein Fazit:
Die Dahner Jugendherberge hat für mich natürlich viel mehr Charme, obwohl ich in dem kleinen, etwas dunklen Zimmer sicher nicht bei längeren Regenperioden ausharren wollte. In der Woche waren größtenteils Jugendliche dort, an den Wochenenden viele Familien mit Kindern. Aber auch einige Alleinreisende oder Paare konnte ich kennenlernen, die die Nähe zu den Wanderwegen dort zu schätzen wissen. Die Lage ist einfach toll, Felsen und Kiefernwald in unmittelbarer Nähe und der Blick über Dahn einfach wunderschön. Da können selbst die beiden ortsansässigen Hotels nicht ganz mithalten. Ich find´s gut, das ein solches Gebäude – hoffentlich auch in Zukunft – für Jugendliche und Familien als Jugendherberge genutzt und erhalten wird.
In Dahn gibt es eine geniale Eisdiele, der Jungfernsprung und die Dahner Burgen sind natürlich ein Muss. Neben dem Dahner Felsenpfad gibt es noch zahlreiche weitere Wanderwege. Mehr Informationen gibt es hier: Dahner Felsenland
Die Neustädter Jugendherberge ist natürlich deutlich schicker und moderner. Keine Frage. Die Lage so, dass man Hauptbahnhof und die Wanderwege in weniger als 30 Min. erreicht. Von Neustadt selber habe ich dann allerdings nicht so viel gesehen, da ich Abends halbtot ins Bett gefallen bin. Wird nachgeholt 😉
Hier nochmal alle Touren und Berichte meines Sommerurlaub in der Pfalz
Hallo, Angelica!
Nicht nur Mädels brauchen Schuhe! In Hauenstein gibt’s versteckt und abseits der Hauptstraße den kleinen Laden „Ossi-Schuhe“. Dort kriegt man eine sehr bemerkenswerte Auswahl an Tretern für Wanderer und Trekker von Lowa, Meindl, Hanwag etc. zu wirklich extrem günstigen Preisen. Wenn Du noch mal in die Südpfalz kommst, lasse bitte folgenden Weg in keinem Fall aus: Deinen Smart parkst Du am besten auf dem Wanderparkplatz in Nothweiler (kleiner Ort direkt an der dt.-frz. Grenze). Dann steigst Du zur auf zur Wegelnburg, der höchstgelegenen Burgruine der Pfalz. Wenn Du da morgens (möglichst allein) bei gutem Wetter stehst und die 1000 bewaldeten Berge von Pfalz und Nordvogesen wie ein Meer vor Dir liegen, und wenn Dir dann nicht die Tränen in die Augen steigen vor soviel Naturschönheit, dann weiß ich’s auch nicht. Auf dem Bergkamm folgen die Ruinen Hohenb(o)urg und Löwenstein (schon auf frz. Boden), die ebenfalls fantastische Ausblicke bieten. Über den Sentier des Roches (an etlichen Buntsansteinfelsen vorbei) steigst Du zum Fleckenstein ab, den Du ja schon gut kennst (obwohl auch der x-te Besuch lohnt, wie ich finde). Diese Tour muß man gemacht haben, wenn man in der Gegend ist, unbedingt! Zurück kann man dann am Gimbelhof vorbei Richtung Nothweiler gehen. Da das ganze für eine Tagestour nicht reicht, lohnt sich anschließend ein Abstecher zur sehenswerten Ruine Wasigenstein ganz in der Nähe. Oder man fährt nach Dernbach nördlich von Annweiler/Albersweiler und wandert von dort noch zur Ruine Neuscharfeneck, die man auch mal gesehen haben sollte. Aber die Sache mit der Wegelnburg (Aufstieg leider schlecht ausgeschildert) sollte man in jedem Fall machen. Sonst hat man wirklich was versäumt!
Viele Grüße aud dem Bergischen Land
Rainer Motte
Hallo Rainer
Wow… ich glaub die Pfalz ist noch lang nicht erledigt. Hört sich phantastisch an.
Und das es um Fleckenstein rum noch tolles zu entdecken gibt, hab ich zwar gehört, daher herzlichen Dank für die notierte Tour. Mal schauen, wann ich nochmal zurückkehre.
Herzliche Grüße aus Bonn
Angelica
Danke Dir! Das klingt nachahmenswert 🙂
Hallo Angelica
Das sind ja alle samt wunderschöne Wanderungen, ich denke mal ne woche im Herbst dort runter fahren lohnt sich sicherlich auch sehr. Im September, wenn die weinfeste überall sind, aber morgen gehts erst mal den hatzenporter leysteig! Da mein Auto in der Werkstatt ist, werden wir mal die Bahnverbindungen testen 😀
Liebe grüße markus
Hallo Markus
Im Herbst ist es sicher wunderschön dort.
Dann wünsch ich für Morgen mal viel Spass. Soll ja trocken bleiben.
Viele Grüsse Angelica
Pingback: Neue Touren im Wanderparadies Hauenstein in der Pfalz | WandernBonn.de
Pingback: Pfälzer-Wander-Sommer-Mix | WandernBonn.de
Pingback: Die Hahnfelstour im Dahner Felsenland | WandernBonn.de