Erlebniswege Sieg – Der Marienweg

Meine Wanderung auf dem Marienweg begann mit einer Premiere. Noch nie ist es mir passiert, das ich gleich am Startpunkt eines Weges eine so idyllische Stelle gefunden habe, die mich noch vor Beginn zu einer ersten Rast verleitete.

Da ich beruflich in Siegburg zu tun hatte, sollte mir die grade mal 7,2 km lange Strecke des Marienweges einen Feierabendspaziergang bei sommerlichen Temperaturen bereiten.

Bank am ParkplatzDoch als ich gestern an dem Parkplatz ankomme und diese weitläufige Wiese sehe, die voll mit Wiesenschaumkraut ist, dazu die Bank unter dem blühenden Kirschbaum, das herrliche Schattenspiel durch den leichten Wind…

Nein, da konnte ich nicht anders, als mich dort hinzusetzen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Keine spektakuläre Aussicht, nur dieser Wiesenweg, die Blüten und Zweige, der halbschattige Platz, die Stille bis auf das pfeifen der Vögel reichten um diesen Moment einfach nur auszukosten.

Doch ich wollte die Strecke ja nun auchIns Bachtal erkunden, also startete ich die Wanderung im Uhrzeigersinn und wurde nach wenigen Metern in ein Bachtal an Wiesen, auf denen Pferde grasen, bergab geleitet.

Aber weit kam ich nicht, denn alle paar Meter gab es hier und da was zu fotografieren. Blümchen, Klee und was sonst noch so wächst.

Am MarienbrünnchenVon dort gelange ich in ein Wiesental und auf einem mit Holzplanken eingezäunten Weg geht es zum Marienbrünnchen. Die Pferde des Gestüts scheinen die eröffnete Weidesaison zu genießen und galoppieren keck über die Wiese.

Der Wegeverlauf führt mich um den Hof herum, dessen Bauerncafé derzeit leider wegen Renovierung geschlossen ist. Nach den Weiden folgen offene Wiesenflächen die nicht einmal eingezäunt sind und im grün und gelb der Löwenzahnblüten erstrahlen.

Links des Weges entdecke ich Obstbaumwiesen auf denen Schafe weiden und ein Teil der Bäume blüht bereits.

Blick zurück auf die Obstbaumwiesen

Nachdem ich eine Kapelle passiert habe durchquere ich Bödingen, ein putziges kleines Dörfchen, das für seine denkmalgeschützen Fachwerkhäuser bekannt ist.

Dorfidylle in Bödingen

An der Wallfahrtskirche steht eine Magnoliein voller Blüte und dieses Dorf wirkt wie aus einem Bilderbuch entsprungen.

Von hier gelange ich zunächst weiter über Asphalt, später über einen Wiesenweg und durch Wald an den Stationen eines Prozessionsweges vorbei.

Auf der linken Seite, etwas oberhalb der Straße entdecke ich eine Bank in der Sonne und mache eine Pause. Von dieser Stelle kann ich den Ölberg und das 12km entfernte Siebengebirge erkennen.

WiesenwegNach der Rast geht es weiter durch Lauthausen, wo ich an der Josefskapelle eine runde Baumbank entdecke. Hier scheint die Zeit stillzustehen. Von dort gelange ich wieder in die Höhe und weite Obstplantagen und weitläufige Wiesen erwarten mich. Einfach nur herrlich fürs Auge führt der Weg nun über Wiesen, dann durch den Wald über eine Brücke und in Serpentinen hinauf.

Ein weicher Wiesenweg folgt und das Siegtal im Blick führt der Weg weiter und bietet immer wieder wunderschöne Weitsicht bis zum Siebengebirge.

Blick auf das Siebengebirge

Später gehts es über eine Straße hinauf und ich erkenne in der Ferne die Burgruine Blankenberg.

Bevor Altenbödingen passiert wird, gibt esMagnolien einen weiteren Rastplatz mit Stele oberhalb einer Wiese, welcher einen Blick auf die Wallfahrtskirche von Bödingen bietet.

In dem Ort erwarten mich abermals Fachwerkhäuser, Dorfidylle und blühende Blumen in den Vorgärten.

Die Wallfahrtskirche im Blick

Nun geht es auf einem befestigten Weg in Richtung Wallfahrtskirche auf dessen Wiesen unterhalb sich einige Pferde tummeln und immer wieder hin- und her galoppieren.

Doch anstatt nach rechts abzubiegen führt der Wegeverlauf zwischen den Weiden hindurch und später an der Straße und dem Altenheim vorbei.

Sonne Wolkenspiel

Als der Marienweg wieder auf den Natursteig Sieg trifft, sind es nur noch wenige Meter an der großen Wiese vorbei und der Parkplatz ist wieder erreicht.

Beim Blick zurück sehe ich die Strahlen der Sonne durch die Wolken leuchten, die ein paar herrliche Wanderstunden beenden.

Mein Fazit:

Derzeit blüht und grünt es dort und die NaturEs blüht - Waldsauerklee an Rhein & Sieg explodiert. So wird auch in den kommenden Wochen das Bild von bunten Blumen geprägt sein. Daher ist der heutige Regen nicht nur für Allergiker gut, nein auch die Pflanzen haben dringend Regen gebraucht.

Dadurch, das viele kleine Orte passiert werden, verläuft der Weg geschätzt gut zur Hälfte über Asphalt. Der Rest sind Wiesenwege, Waldpfade oder Forstwege.

Asphalt und WeitblickMir hat hier die Linienführung der Landschaft unheimlich gut gefallen.

Wenn selbst Asphaltwege in schwungvollen Linien mit den sanften Hügeln einfach ein stimmiges und ausgewogenes  Bild abgeben, kann das Auge sich einfach satt sehen.

Und das habe ich gestern: mich satt gesehen an blauem Himmel, weißen Wölkchen, grünen Wiesen, den Weitblicken und der Natur, die spät, aber mit aller Kraft erwacht.

Blick ins Siebengebirge

Wer mehr Informationen zu dieser Tour nachlesen möchte, kann ich das Buch von Gerti Keller und Michael Fehrenschild „Erlebniswege Sieg“ empfehlen. Darin sind umfassende Hintergrundinfos zu den Kapellen, Kirchen, den Dörfern u.v.m. zu finden. Diese starten die Tour allerdings im Ortskern von Bödingen.

Wo man die Tour startet ist eigentlich egal.Markierung Abwechslungsreich ist sie allemal. Die Tour ist durchgängig markiert und GPS wird nicht benötigt. Für kurze Informationen ganz hilfreich ist der Flyer der Erlebniswege.

Am 5. Mai ist übrigens der Erlebnistag Natur und dort werden an dem Tag verschiedene geführte Wanderungen rund um den Marienweg und ein umfangreiches Programm geboten.

WiesenwegeDie Länge der Strecke entspricht zwar eher einem Spaziergang als einer Wanderung, der Genussfaktor auf den wenigen Kilometern – grade bei so sommerlichem Wetter – ist dafür sehr groß.

Für diejenigen, die in der Nähe wohnen oder arbeiten eine ideale Länge für eine kleine Feierabendrunde.

Nehmt unbedingt an dem Wanderparkplatz in Driesch Platz auf dieser idyllisch gelegenen Bank und genießt den herrlichen Blick auf die Wiese 😉

Weitere Links:

Trotz der kurzen Strecke ist es mir echt schwergefallen, die Auswahl der Bilder zu reduzieren. Hier die schönsten 34 Fotos als Diashow.

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Über Angelica Hocke

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15 Antworten zu Erlebniswege Sieg – Der Marienweg

  1. Henner schreibt:

    Wunderschöne Bilder, da geht einem das Herz auf. Danke.

    • Angelica Hocke schreibt:

      Herzlich gerne. Freu mich wenn es gefällt.
      Danke & Gruß
      Angelica

      • Hedi Mertens schreibt:

        Hallo Angelica,
        den Marienweg bin ich heute gemäß der schönen Beschreibung abgegangen. Einfach wunderschön. Alles blühte, die Vögel kriegen sich gar nicht mehr ein, die Pferde freuen sich auf den Koppeln und mir ist keine Menschenseele begegnet. Dann noch dieses zauberhafte Dörfchen,, alles einfach ein Traum. Meine Sicht auf den Ölberg war nicht ganz so klar, ich konnte ihn aber erkennen. Danke für den wunderschönen Tipp!
        Weiterhin schöne Sonnentage wünsche ich und grüße herzlich
        Hedi

        • Angelica Hocke schreibt:

          Hallo Hedi
          das ist echt beneidenswert bei dem Wetter. Es sei Dir von Herzen gegönnt und ich freu mich, das Du scheinbar den richtigen Zeitpunkt abgepasst hast 🙂
          Schicke ganz liebe und vor allem frühlingshafte Grüße zurück
          Angelica

  2. Ursula Peters schreibt:

    Die Blogbeiträge kommen ja jetzt Schlag auf Schlag, da komme ich mit dem Lesen gar nicht mehr hinterher ! Denn nicht nur das Verfassen, auch das aufmerksame Lesen nimmt Zeit in Anspruch!! Aber dank Deines schönen Berichtes und den umwerfenden Bildern steht fest, dass wir den Siegsteig in diesem Jahr unbedingt mal in Angriff nehmen müssen.
    Vielen Dank und beste Grüße Ursula

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Ursula
      dies ist zwar ein kleiner Rundweg, der lediglich in Driesch den Natursteig passiert, allerdings – wie man sicher auf den Bildern sieht – absolut lohnenswert.
      Was die Berichte angeht, einige waren ja noch von meiner kurzen Reise in die Pfalz. Doch wie man sieht, muss es gar nicht so weit weg sein, um schöne Eindrücke zu erhaschen.
      Danke für Kommentar & Lob und viele Grüße zurück schickt
      Angelica

  3. Franka schreibt:

    Und ich habe mich satt gesehen an deinen Fotos. Wieder mal wunderschön, die Aussicht, die Blüten … Wir waren vor ein paar Tagen dank deiner Anregung in Alfter, sind allerdings einen anderen Weg gegangen, aber du hast uns erst auf die Idee gebracht. Ich verlinke dich dann im zweiten Teil des Artikels, wenn es dir Recht ist.
    Liebe Grüße,
    Franka

  4. Nik Löwe schreibt:

    Wieder eine wunderschöne Tour, die auch dementsprechend vertextet und bebildert wurde. Mich juckt es auch schon wieder an den Füßen und warte darauf, dass mein Brunch fertig wird. Ich plane heute mal in die Wahner Heider zu fahren und dann anschließend im Heidekönig etwas zu schnabulieren. Das Wetter bleibt hoffentlich so. Gestern war ich im Siebengebirge unterwegs- große Weilbergrunde. Und wie du schreibst, man findet eigentlich ständig etwas, was man fotografieren kann. Bei der ca. 3 3/4 Studen-Tour sind mit Einkehr im Gut Sülz 130 Fotos bei rausgesprungen! Schönen Sonntag und viel Spaß bei der nächsten Tour!

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Nik
      Dank Dir 🙂
      Heute war ich mal nicht auf Tour, sondern beim Wanderopening in Gemünd. Puh… in der Eifel war es heute schwer schattig 😉
      Aber in ein paar Tagen gibt es ja wieder einen Feiertag. Dann bin ich wieder unterwegs.
      Liebe Grüße
      Angelica

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  6. Petra schreibt:

    Liebe Angelica,
    ich habe Deinen Blog vor einer Woche entdeckt – und bin begeistert. Heute haben wir uns gleich von Köln auf den Weg gemacht und sind den Marienweg gegangen. Der lohnt sich wirklich, die Wege waren zwar Dank des andauernden Regens der letzten Tage etwas modderig, aber die Aussichten über´s Siebengebierge haben das wieder wett gemacht. Ich freu mich schon auf die nächste Tour und lasse mich von Dir, Deinen Berichten und Bildern sicherlich weiterhin inspirieren.
    Liebe Grüße
    Petra

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