In Bonn regnet es heute durchgehend Bindfäden. Aber wie sagt die alte Bauernregel? „Ist der Mai kühl und nass, füllt’s dem Bauern Scheun‘ und Fass“ Na, dann kann ja nix mehr schiefgehen 😆 So ging es heute also nochmal auf den Natursteig Sieg. Nachdem ich im Februar die 5te und im März die 6te Etappe gemacht hab, sollte es heute die knapp 15km lange Etappe 4 vom Bahnhof Merten nach Eitorf werden.
Da ich es heute mal gemütlich hab angehen lassen, war ich erst um 12:00 Uhr in Merten am Bahnhof. Dieser liegt übrigens mitten in der Wallachei… Sei es drum. Auto abgestellt und zunächst im Regen losmarschiert. Kurz geht es über Asphalt und bald schon zeigt das erste Wegzeichen nach links und es geht über einen schmalen und bei dem Wetter sehr matschigen Pfad. Ein kleines Bächlein plätschert munter neben mir und ratz-fatz bin ich in Merten, muss kurz einen Anstieg durch den Ort um dann wieder in den Wald einzutauchen.
Sattes und nasses Grün umgibt mich. Das Grün wirkt bei dem Wetter irgendwie viel stärker als bei Sonne. Eine schöne Stimmung, insbesondere wo der Regen kurz pausiert. Zwischendurch immer wieder Stellen, wo ich Ausblick auf das Siegtal, Eitorf und natürlich die Sieg habe, wo sich sogar einige Paddler im Wasser tummeln. Nach knapp 3km hab ich die erste Erhöhung erreicht und es geht kurz über eine Straße um kurz danach wieder in den Buchenwald zu gelangen. Dann geht es zunächst über gut ausgebaute Wege und wieder zweigt der Weg in einen deutlich schmaleren Pfad ab.
Mir kommt eine Frauentruppe von ungefähr 8 Frauen entgegen (auch wenn ich eine Frau bin, die immer behaupten Multitasking fähig zu sein, aber ich kann nicht freundlich Grüßen und gleichzeitig durchzählen 😉 ) Nun soll ein schöner Wiesenweg kommen, der sanft hinab führt. So ist zumindest in der Touren-Beschreibung vom Wandermagazin – die ich bei Outdooractive gefunden habe – die Rede. Allzu viel ist da leider nicht mehr von übrig, denn die Forstarbeiter haben ganze Arbeit geleistet und hier ist nach dem Regen ein rechtes Schlammbad durchsetzt mit Felsbrocken entstanden…. Abenteuerlich geht es hinab und als ich unten ankomme bin ich immerhin gut 1cm größer. Matsch statt Highheels 😆
Unten folgt ein fester Weg und von den Matschbrocken entledigt geht es durch eine herrliche Auenlandschaft im Mengbachtal. Hier sehe ich auch eine – ich behaupte mal – alte Markierung des Natursteig Siegs. Denn die neuen Schilder sind vom Zeichen her deutlich einfacher gehalten.
Ich vermute, das dies dem Diebstahl der Schilder gezollt ist, denn nun sind viele Markierungen auf die Bäume gepinselt worden und das Wegezeichen wurde vielleicht deswegen „vereinfacht“.
Das ist aber reine Spekulation 😉
Hier im Tal kommt die Sonne auch kurz mal raus und zeigt, das sie noch da ist.
Auf dem Weg lässt sich herrlich schlendern und das es durch das Tal eigentlich hinaufführt merkt man so gar nicht.
Nochmal geht es rechts ab und die nächsten 2km geht es durch abwechslungsreichen Wald.
An der Storker Hütte gibt es einen wunder-
schönen Ausblick. Auch wenn die Wolken mächtig und grau sind bin ich fasziniert.
Vorne steht ein „Etwas“, das ich beim ersten hinschauen erst als Brunnen deklariere und bei genauerem Hinsehen entdecke, das dies ein Grillständer mit einer Auffangschale ist. Darunter hat sich eine Pfütze gebildet. Deshalb sieht das etwas seltsam aus.
Ab der Hütte führt der weitere Weg zwar über Asphalt, was mich persönlich nicht juckt, denn ich bin mit „Ausblicken“ beschäftigt. Sogar das Siebengebirge kann ich erkennen. Herrlich. Und mal ein so ganz anderer Blickwinkel so von Nord-Ost. Aber schon 800m später geht es wieder auf einen Schotterweg und ich komme an einer riesengroßen und 4 stämmigen Eiche vorbei. Eine Quartett-Eiche. Klasse!
Noch ein Stück durch den Wald, dann gehts ein bisschen tricky an der Schmelztalstraße vorbei. Allzu viel Verkehr ist hier aber nicht und schon biegt die Route wieder ab und führt wieder auf schmalen Pfaden am Überbuschbach vorbei und zur dritten und letzten Erhöhung bis nach Bohlscheid.
Hier endet der Natursteig und ich werde von der gelben Zuwegmarkierung bis nach Eitorf geleitet. Dieses Stück kenne ich noch vom Hinweg der 5ten Etappe.
So führt der Zuweg in Schleifen durch den Wald und bietet zum Abschluss noch ein paar Blicke auf Eitorf. Nachdem ich die Sieg über die Brücke gequert habe bin ich kurz danach am Bahnhof in Eitorf. Für die knapp 15km habe ich nicht ganz 3,5 Stunden gebraucht. 15 Minuten später bringt mich die Bahn innerhalb weniger Minuten auch schon wieder zu meinem Ausgangspunkt in Merten.
Mein Fazit:
Auch wenn zu diese Etappe eher der Name „Naturweg Sieg“ als „Steig“ passen würde, da sie nicht ganz so pfadreich wie z.B. die 5te Etappe ist, sind die Wirtschaftswege über die es geht größtenteils naturbelassen. Das äußert sich bei dem nassen Wetter natürlich auch in relativ matschig und stellenweise sogar rutschige Wege. Aber lieber so, als ständig über feste Forstwege oder Asphalt. Insgesamt eine nette Etappe, die durch die Weitblicke zwischendurch und an der Stocker Hütte doch sehr abwechslungsreich war.
Zu der Bahnverbindung von Eitorf nach Merten ein paar Tipps:
- Die Bahn von Eitorf nach Merten oder zurück fährt zwar täglich, aber leider nur stündlich
- Vorher die Zeiten von beiden Richtungen notieren, dann kann man nach Ankunft immer noch entscheiden ggf. direkt mit dem Auto zum Zielort zu fahren und dann mit der Bahn zum Startort zurück oder umgekehrt. Denn die Strecke lässt sich natürlich auch in umgekehrter Richtung gehen.
Am Bahnhof Merten gibt es keine Fahrkartenautomaten. Lt. Hinweis eines Lesers wurde hier mittlerweile ein Automat aufgestellt.- Der Fahrpreis Erwachsener für die Strecke kostet 2,20 EUR.
- Info´s zu den Fahrzeiten gibt es hier: Verkehrsverbund-Rhein-Sieg (VRS)
- Der Bahnhof in Merten nennt sich Merten Bf, Eitorf
Hier geht es zur Seite des Natursteig Sieg
Und hier zu der guten und ausführlichen Tourbeschreibung mit Kartenmaterial und GPS Daten vom Wandermagazin bei Outdooractive
Alle Bilder gibts hier GPSies – Natursteig Sieg – Etappe 4 – Bf. Merten nach Bf. Eitorf
Hier noch ein paar Eindrücke
Wie im Urwald – Der Zuweg vom Bahnhof Merten zum Natursteig
Sattes Grün und viel Farn am Wegesrand
Weitblicke an der Stocker Hütte
Blauer Himmel gesichtet und geknipst 😉
Nochmal Blümchen – diesmal in sanftem Moos
Immerhin leuchtet die Zuwegemarkierung und die Butterblümchen in schönstem Gelb
Da ist dir ja eine schöne Regentour gelungen. Sei nicht traurig, die Sonnentage kommen ganz sicher. Außerdem lassen sich nur bei regen so eindrucksvolle Fotos machen. Mit Regentropfen usw.. Jetzt hat auch uns der Regen erreicht. lg Bernd
Hallo Bernd
die Bilder Deiner heutigen Tour machen zwar neidisch, nichts desto trotz hat mir meine Wanderung heute auch gefallen. Ich nenne so eine Regen- oder Nebeltour immer „Kuscheltour“ und geh das ganz entspannt an. Da entdeckt man auch immer wieder andere schöne Dinge am Wegesrand 🙂 Lediglich die Weitblicke bleiben auf der Strecke und das Siebengebirge war sozusagen in Nebel umhüllt.
In diesem Sinne – die Sonne kommt auch wieder ins Rheinland und so schicke ich ganz liebe Grüße zurück
Hallo Angelica,
wie heißt es so schön, es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung.
Wenn ich dienstags wandern gehe, gehe ich wandern, egal was für ein Wetter ist.
Wieder ein schöner Bericht über den Natursteig Sieg, den ich fast ganz gewandert bin.
Ich bin die Etappen 1-11 letztes Jahr im Mai gegangen, bei fast durchweg schönem Wetter, einmal wurde ich durch und durch nass, als ein heftiges Gewitter aufzog.
Am Dienstag werde ich die 12. Etappe von Schladern nach Au wandern, die es ja erst seit kurzem gibt. Sind für mich eigentlich zu wenig Kilometer, aber da ich ja auch dabei meinem zweiten Hobby Geocachen fröhne, werde ich sicherlich ein paar Kilometer mehr in Au haben.
Ab Dienstag soll das Wetter ja wieder freundlicher werden, schaun wir mal, ich werde auf alle Fälle wandern.
Dir eine schöne Woche.
Bis bald im Wald und liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia
Danke für das Feedback.
Für mich bietet sich der Natursteig für zwischendurch mal gut an, statt Rundweg oder so, da er ja nicht so weit weg von Bonn ist.
Auch wenn ich die Reihenfolge ja nicht ganz einhalte 😉 Aber ich glaube das macht auch nix.
Dann wünsch ich Dir viel Spaß am Dienstag und eine schöne Tour.
Ganz viele Grüße schickt Angelica
Hallo Claudia, die Tour 12 von Schladern nach Au, ist aber oft weder markiert also mit zeichen, noch sind teils die wege an sich fertig oder noch nicht mal begonnen worden.
Die gefahr sich zu verlaufen ist sehr hoch, da es lediglich an kreuzungen wegweiser gibt, die einem so nicht unbedingt etwas bringen, wenn vom Hauptweg der weg in einen kleinen Pfad mündet
Wünsche dir schon mal viel spaß 🙂
Pingback: Natursteig Sieg – Etappe 1 – Siegburg nach Hennef | WandernBonn.de