Der Dezember startet mit knackigen Minusgraden. Es ist frostig und so ist die Luft wunderschön klar. Heute geht es in die Eifel zum Traumpfad Waldseepfad Rieden. Der liegt grade mal 5km vom Laacher See entfernt. Auf der Hinfahrt herrlicher Sonnenschein und überall kann ich weiße Wiesen mit Raureif entdecken. Herrlich. Ich mag solche Wintertage: trocken, sonnig und eisigkalt. Das steigert die Vorfreude auf die heutige Wanderung.
An diesem ersten Dezembertag startet meine Tour am Parkplatz des Waldsees in Rieden. Obwohl ich mal wieder getrödelt habe und so erst gegen Mittag ankomme ist der Parkplatz leer. Die Wiesen und Pflanzen links und rechts des kurzen Zuwegs sind gefroren.
Auf dem Waldsee kann ich am Rand eine hauchdünne Eisschicht entdecken. Ein Graureiher zieht seine Kreise und ich mache, das ich flott weiterkomme. Denn hier unten im Schatten ist es wirklich eiskalt, also heisst es sich warm zu laufen.
Aber zunächst geht es noch ein Stück unten entlang, vorbei an einem Wasser-Tretbecken, wo heute sicher niemand seine nackten Füße reinstecken wird. Weiter durch den Ort und erst nach knapp 1,5 km kommt die erste merkliche Steigung an einem Wiesenweg entlang.
Alles was im Schatten liegt, ist weiß gefroren und die Sonne kommt immer weiter heraus um alles aufzutauen. Manchmal höre ich, wie es von den Ästen herab tropft. Ich werde wieder kurz durch Rieden geleitet und kann den Duft von Holzöfen riechen.
Ein schmaler Pfad führt wieder hinauf und nach einem Ausblick folgt ein längerer Abschnitt durch Buchenwald. Das Laub liegt am Boden und die Sonne kann ungehindert auf den Waldweg scheinen.
Als ich an ein offenes Wiesenstück gelange kann ich den Gänsehalsturm gegenüber sehen. Aber zunächst geht es in einer Kehre einmal herum und erst auf einer Anhöhe erkenne ich den Schäfer mit seinen beiden Hunden und den hunderten von Schafen. Der Wiesenweg führt oberhalb und beim Blick zurück bekomme ich diese Aussicht geboten:
Später folgt ein schmaler Pfad in vielen Kehren bis zu dem ersten Rastplatz hinauf. Hier im Schatten haben sich große Kristalle auf dem Holz gebildet und auch die Wiesenwege und die Felder sind stellenweise weiß gefroren. An dem Pfad kurz vor dem Gänsehalsturm schrecke ich offensichtlich ein Reh auf. Gesehen habe ich es erst, als es einen beherzten Sprung weg von mir machte um im Gebüsch Schutz zu suchen.
Leider ist der Gänsehalsturm mit seinem Rundumblick noch immer wegen Bauarbeiten gesperrt. Also nix mit toller Aussicht 😉
Aber ein paar hundert Meter weiter an der Gänsehals-Hütte bekomme ich noch einen schönen Blick auf die Eifeler Landschaft. Hier hängt noch Nebel zwischen den Anhöhen und bietet so eine schöne Stimmung.
Nun trifft der Waldseepfad mit einem weiteren Traumpfad (Vier-Berge-Tour) zusammen und ein kurzes Stück laufen diese Parallel.
Nach dem Maifeldblick führt der Weg wieder einenlängeren Abschnitt durch Buchenwald um später zwischen Feldern, an Tannen vorbei und mit weiten Ausblicken bis zur Aussicht Udelsheck zu führen.
Das Gipfelkreuz steht neben der Hütte und von hier habe ich einen wunderschönen Weitblick.
Ein Wiesenweg führt wieder nach Rieden herab, wechselt später mit Asphalt, der hier bei der Witterung sogar glatt ist und ich entdecke an den Felsen rechts des Weges seltsame Moose auf dem Gestein.
Ein wenig durchgefroren steuere ich nach 3,5 Stunden am Ende die „Eifeler Seehütte“ an, um mir in Ruhe einen Kaffee & Kuchen zu gönnen und zum Schluss sogar noch mit einem Foto der untergehenden Sonne über dem See den Tag abzuschließen.
Mein Fazit:
Der Waldseepfad Rieden hat mit seinen 14km eine gute Länge für eine Wintertour. Die Abschnitte durch den Buchenwald bieten jetzt ohne Laub immer wieder Ausblicke auf die Landschaft. Zwischendurch geht es immer wieder durch Tannen- oder Mischwald. Es gibt zahlreiche Stellen wo ein Weitblick möglich ist. Durch die unmittelbare Nähe zum Windpark in Weibern hat man so allerdings auch immer mal wieder die Windräder im Blick.
Der Anteil von Pfaden ist ausgewogen, die Wiesenwege waren bei den Temperaturen heute zum Teil hart gefroren. Wenn man bei den Holzstufen auf den Pfaden oder dem steilen Asphaltstück am Schluss ein wenig aufpasst, lässt sich der Weg auch bei Frostgraden ohne Probleme bewältigen.
Hier geht es zu der Seite der Traumpfade
Und hier zu dem Link zum Tourenplaner
Meinen Track mit weiteren Fotos bei GPSies
Hier noch ein paar Eindrücke:
Blick auf den Waldsee und die Eifeler Seehütte
Wiesenwege und der Blick auf den Turm
Auf der Höhe des Gänsehalses liegt Schneegraupel neben den Pfaden
Voller Stimmung die Bilder; eine schöne Tour so scheint mir.
Ja Guido. Ich mag dieses eiskalte und klare Wetter und grade dann bekommt man so schöne Ausblicke.
Hallo Angelica, den weg sind wir noch nicht gegangen. Die Vier berge Tour ist auch schön gewesen oder übern Krufter Ofen. Heute waren wir allerdings auch wenn das wetter herrlich war, zu müde gewesen von der woche. Die Traumpfade laufen ja nicht weg.
Schönes 1 Advents wochenende , gruß markus
Hallo Markus
Gut so, das die nicht weglaufen 🙂 Und vielleicht ist bis dahin dann auch der Turm wieder offen.
Wünsche ebenso ein schönes Adventswochenende und schicke liebe Grüße
Angelica
Hallo Angelica, diesen Weg sind im Sommer 2 x gegangen. Wunderbar schattig und anschließend kann man im See baden. Jede Jahreszeit hat ihre Reize.
Einige Rundwege gehen wir dann mal „anders herum“, um einen anderen Blickwinkel zu bekommen.
Schönen Sonntag wünscht Gitti
Hallo Gitti
Stimmt. Jetzt erinnere ich mich wieder an den Blogbeitrag. Eigentlich perfekt gelegen, dieser See.
Ob der im Winter auch ganz zufriert? Dann könnte man sich ggf. sogar aufs Eis wagen.
Liebe Grüße zurück – Angelica
Hallo, Angelica, mal wieder ein stimmungsvoller Bericht mit seehr appetitanregenden Fotos. Den könnten wir eigentlich morgen machen. Oder doch lieber den Abschnitt Ahrsteig, den Du bereits beschrieben hast? Aber den machen wir wohl lieber am nächsten Wochenende, damit wir uns anschließend abends die Neuenahrer Lichter anschauen können. Man bekommt durch Dich doch immer wieder neue Anregungen!
Gruß Ursula
Hallo Ursula
So soll es doch sein 🙂 Und wie Markus schon schrieb: gut, das solche Wege uns nicht entkommen können 😉
Was auch immer Ihr wann macht, ich wünsche viel Spaß dabei und schicke Herzliche Grüße aus Bonn – Angelica
Hallo Angelica,
leider kann ich am Wochenende nicht so richtig raus. Eine Erkältung zwingt mich eine Pause einzulegen. Deshalb freut es mich bei deinen schönen Bildern und deinem Bericht wenigstens virtuell ein wenig in die Natur zu kommen.
Danke dafür und einen schönen ersten Advent.
Michael
Hallo Michael
Das tut mir leid und so wünsche ich Dir auf diesem Wege gute Genesung und das Du bald wieder fit bist 🙂
Angelica
Wunderschön! Da riecht man direkt beim Anblick die klare Luft.
Na, das nenn ich doch mal ein tolles Kompliment 😉 Dank Dir.
Hallo, habe mich wieder über den neuen Bericht gefreut und die wunderschönen Fotos. Da freue ich mich schon wieder auf den Winter. Es soll im Hohen Venn schon ein bischen Schnee liegen. Da werde ich am Montag mal hinfahren. Beste Grüsse.
Hallo Uwe
Dank Dir. Ich war im Januar mal dort und habe „Sonnenaufgang an Schnee“ fotografiert 😉 Auch wenn es mit -17Grad knackig kalt war, gelohnt hat sich das allemal.
Hier in Bonn schneit es auch grade, die Temperaturen sind aber noch zu hoch, als das sich eine schöne Schneedecke bilden würde.
Dir viel Spaß im Hohen Venn und liebe Grüße
Hallo Angelica,
ich bin überrascht, dass es bei Euch noch richtig herbstlich und grün ist! Bei uns ist das schon lange vorbei und seit Mitte der Woche schneit es.
Übrigens dürfte dein „seltsames Moos“ meines Wissens eine Flechte sein.
Hallo Sonja
Das meiste grün auf den Bildern kommt von den grossen Wiesenflächen, den Nadelbäumen und dem „Eifellgold“, dem im Frühsommer gelb blühenden Ginsterbüschen, die in vielen Gebieten der Eifel zu finden sind, kommen. Das lässt auch den Winter nicht ganz so trüb wirken.
Ich habe nochmal gegoogelt und die Flechte könnte evtl. sogar eine Trompetenflechte sein?
Danke für die Info und viele Grüße schickt Angelica
Hallo Angelica,
ein wunderschöner Bericht über einen wunderschönen Traumpfad. Da juckt es gleich wieder in den Wanderfüßen und man möchte raus. Den Riedener sind wir im Herbst gelaufen und fanden den Weg sehr gut zu laufen. Die Einkehr in der Seehütte war natürlich Pflicht. Ein Tipp noch für deine eifrigen Mitleser: wer diesen Traumpfad im Sommer läuft und mit dem Gedanken spielt, in der Seehütte einzukehren – der sollte hier UNBEDINGT vorher reservieren!!!! Die Hütte ist sehr gut besucht und platzt aus allen Nähten, wer da nicht reserviert hat, hat das Nachsehen.
Herzlichen Dank für den Kommentar und den Tipp.
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