Schneeträumereien

Keine Sorge, das sind keine aktuellen Bilder, auch wenn ich mir ehrlich gesagt ein wenig Schnee am Wochenende gewünscht hätte. Gefunden habe ich leider keinen, dabei wäre ich so gern durch frischen Schnee gestapft… Also habe ich am Abend einfach in alten Bildern geschwelgt. Diese Tour bin ich im Februar letzten Jahres gegangen und der Bericht hier im Blog stand noch aus. So nehme ich Euch heute mit auf eine Schneetour rund um die Hohe Acht und kann vielleicht auch die Leser begeistern, die es sonst nicht so sehr mit Schnee haben. 🙂
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Verschneite WegeAls ich die Autotür öffnen will, ist sie fast zugefroren, so eisig ist es, als ich am frühen Morgen an dem Parkplatz ankomme. Auch mich erfasst die Kälte und so ziehe ich die Mütze tief ins Gesicht, den Schal übers Kinn und mache mich auf.

Die festgetretenen Wege erleichtern mir ein zügiges Gehen, damit ich mich einigermaßen warm laufen kann. Hier im Schatten stoße ich bei jedem Atemzug kleine Wölkchen aus und sehe vermutlich aus wie eine kleine Dampflok. 😉

Schneegestöber

Die Sonne schafft es zum Teil auf den Weg und die Bäume sind bis in die Spitzen eingeschneit und zugefroren, sodass sich sogar die kleinsten Äste gegen den blitzeblauen Himmel absetzen können.

Ein Windhauch zieht darüber hinweg und Abermillionen von winzigen Schneekristallen sausen durch die Luft und glitzern in der Sonne. Herrlich.

Pulverschnee, wie er sein sollIch stapfe weiter durch den Schnee, der nun – wo ich den Hauptweg verlassen habe – deutlich tiefer und lockerer wird. Die Schneeschuhe habe ich natürlich vergessen. Wer konnte schon ahnen, dass hier doch so viel Schnee liegt? Ich jedenfalls nicht. Das hab ich nun davon.

Also heißt es die Beine anheben und weiter stapfen. Es ist ziemlich anstrengend, weil es stetig hinaufgeht. Immerhin bin ich nun langsam auf Betriebstemperatur und mein erstes Ziel liegt in greifbarer Nähe.

Kaiser-Wilhelm-Turm

Der schmale Pfad hinauf zum Turm ist nicht nur steil, sondern auch ziemlich vereist und ich halte mich am Geländer fest, um nicht wegzurutschen.

Dann steht der Kaiser-Wilhelm-Turm vor mir und wirkt irgendwie groß und mächtig. Die Stufen hinauf sind schnell erklommen und dort oben erwartet mich ein gigantisches Winterpanorama.

Vom höchsten Punkt der Eifel lasse ich den Blick über die Landschaft schweifen und kann in der Ferne sowohl die Nürburg als auch die charakteristische Wacholderheide am Dr.-Heinrich-Menke-Park erkennen, wo der Traumpfad Bergheidenweg liegt.

Blick nach Osten

Der leichte Wind lässt mich frieren und zum Schutz halte ich mir die Handschuhe vor das Gesicht um die Nase mit meinem Atem zu wärmen. Nach ein paar Fotos mache ich mich an den Abstieg und darf weiter durch den Wald stapfen.

Blick auf Jammelshofen und den RaßbergKurz vor Jammelshofen öffnet sich der Wald und auf dem Parkplatz an der Straße stehen einige Autos. Sie gehören den Langläufern die sich auf den Loipen rund um Jamelshofen tummeln und mit einem gleichmäßigen „Wusch-Wusch“ ihre Kreise ziehen.

Für mich geht es über eine riesige Wiese hinab und ich darf weiterhin frische Spuren durch den Schnee ziehen.

Winterwald

Bevor ich den Ort erreiche, geht es oberhalb des Jammelshofener Bachs durch den Wald, um kurz danach wieder unberührte Schneelandschaft vor mir liegt.

Der Track zeigt mir an, dass ich eigentlich einen Bogen gehen muss, aber es juckt in den Füßen, hier einfach quer über diesen schneebedeckten Hügel zu gehen, auf dem lediglich einige Spuren von Wild zu erkennen sind.

Glitzern in der SonneIch sinke tief in den weichen Schnee ein und obwohl es anstrengend ist macht es tierischen Spaß.

Nun muss ich den Weg suchen, der mich weiter nach Kaltenborn führt. Durch den Schnee erkenne ich erst kurz davor, dass hier einige Zäune tief eingeschneit sind und ich doch zu weit gegangen bin. Also wieder ein Stück zurück und weiter auf dem Weg, der mir einen wundervollen Blick in das Tal bietet.

Winteridylle

Zur Kapelle geht es ein Stück bergan und ichnutze diesen Platz mit seiner Aussicht für eine Rast.

An der Kapelle

Der heiße Tee strömt dampfend in den Becher und benötigt nur kurze Zeit, um abzukühlen. Das Heißgetränk ist eine Wohltat bei den Temperaturen und wärmt mich schnell wieder auf.

Von der Kapelle geht der Verlauf der Strecke weiterhin auf verschneiten Feldwegen, nun in einer großen Kehre am Odenbach entlang. Ich kann mich gar nicht an diesen herrlichen Schnee-Eindrücken sattsehen und nun folgt einer der schönsten Abschnitte.

Winterlandschaft wie sie sein soll...

Herrlicher WegeverlaufDie Wege liegen in schönen Kehren vor mir und führen stetig bergan.

Es geht mal links, mal rechts, am Wald entlang und durch offene Landschaft.

Der Schnee glitzert in der Sonne und ich bin einfach nur froh um diesen herrlichen Wintertag.
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Blick zurück

Kurz vor dem kleinen Ort Hochacht geht es wieder am Odenbach entlang. Die Sonne steht mittlerweile tiefer und wirft lange Schatten.

Die letzten Sonnenstrahlen

Noch ein letztes Panorama zum Abschluss, dann geht es für mich wieder in den Wald.

Die Sonne findet den Weg durch die Bäume und setzt kleine Lichtpunkte auf den Schnee.

Nach gut 5,5 Stunden habe ich wieder meinen Wagen erreicht und bin glücklich und zufrieden.

Mein Fazit:

Die Tour „Auf verschneiten Wegen zur Hohen Acht“ habe ich letztes Jahr vorab von Natur Aktiv Erleben bekommen. Allerdings bin ich sie nicht in der empfohlenen Richtung gegangen, was der Wanderung aber keinen Abbruch tut.

Abwechslungsreicher WegeverlaufLaut der Prozentangaben, die NAE zu jeder Tour anhand gibt, sind zwar einige feste und asphaltierte Abschnitte dabei, wenn so viel Schnee liegt, merkt man davon allerdings wenig.

Rund um die Hohe Acht trifft man hin und wieder auf andere Wanderer, ansonsten war ich alleine unterwegs.

Die Rundwanderung glänzt mit Abwechslung, vielen Aussichten und einem schönen Wegeverlauf. Vielleicht haben wir diesen Winter ja doch noch Glück und bekommen noch ein wenig Schnee ab.

Angegeben ist die 15 km /410 hm Tour mit netto 4 Stunden, wer allerdings im Schnee unterwegs ist, sollte ungefähr ne gute Stunde dazu rechnen.

Alle weiteren Informationen zur Tour und den GPS-Track gibt es auf der Seite von Natur Aktiv Erleben.

Einige Eindrücke

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Über Angelica Hocke

Wandern | Bloggen | Outdoor | Reisen | In meinem Blog gibt es Berichte zu Touren mit und ohne GPS, Tipps zu Equipment, Tourenplanung, News und allem rund ums Wandern in NRW & Rheinland-Pfalz ebenso Reiseberichte zu den schönsten Wanderregionen. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ und bei Twitter
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16 Antworten zu Schneeträumereien

  1. Thomas Häger schreibt:

    Hallo Angelica,
    schöne Tour mit tollen Bildern. Den Blick fürs Detail wie immer super. 🙂
    Erinnert mich auch an meine im Sauerland letzes Jahr zur gleichen Zeit. Im Schnee zu wandern ist eine tolle, aber andere Welt.
    Werde Deine Tour in meine Favoriten aufnehmen und wenn ich wieder Fit bin, dann nach wandern 🙂

    Lieben Gruß Thomas

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Thomas
      Im Sauerland gab es vergangenes Wochenende auch einiges an Schnee, aber die gut 180km Anfahrt waren mir dann doch zu viel des Guten.
      In den Bildern zu schwelgen und mir die Eindrücke wieder in Erinnerung zu rufen hat mir jedenfalls geholfen, die Lust auf Schnee – zwar nicht ganz zu stillen – aber ein wenig zu mildern.
      Warten wir einfach ab ob das hier im Rheinland noch was wird. Sonst werde ich dem Schnee einfach entgegenfahren und mit einem Urlaub verbinden.
      Liebe Grüße Angelica

  2. Sven von Loga schreibt:

    Ich wünschte, es würde noch mal richtig Winter.
    Mit richtig Schnee !

  3. uncites schreibt:

    Heute wollte ich ins Siebengebirge, aber dar Wetterbericht sprch von Regen und so habe ich es auf Mittwoch verschoben … das Siebengebirge im Tiefschnee, das wäre reizvoll !

    • Angelica Hocke schreibt:

      Letztes Jahr gab es hier um Bonn rum allerdings selten mal Schnee, dafür musste man schon in die Eifel oder den Westerwald fahren. Da muss es dann schon richtig knackig kalt werden, damit sich hier im Rheintal der Schnee hält.

  4. uncites schreibt:

    Ich war in der Vulkaneifel bei richtig schönem Schnee, das war herrlich.Morgens habe ich den Sonnenaufgang über dem Laacher See fotografiert, da ist mir der Kaffee in der Tasse gefroren 🙂

  5. Sonja Berndl schreibt:

    Hallo Angelica,

    ein Tipp: Die Schneeschuhe den Winter über immer im Auto lassen und schon kann man sie nicht mehr vergessen. 😉

    Tolle Fotos, die Lust auf die Gegend machen. Wenn wir hier nicht immer selber Schnee hätten (zumindest in den Hochlagen), dann würde ich glatt Winterwanderurlaub bei euch machen.

    Viele Grüße
    Sonja

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Sonja
      Normalerweise hab ich die immer im Auto gelassen… Weiß auch nicht mehr, warum ich sie grade bei der Tour nicht dabei hatte…
      Für Winterurlaub müsste es hier allerdings erstmal richtig schneien, aber dann ist es wirklich schön. Sicher nicht ganz so anspruchsvoll wie im bayerischen Wald aber dafür gut zu erreichen.
      Sende liebe Grüße zurück
      Angelica

  6. Viviane schreibt:

    Hallo Angelica,
    wir waren am Sonntag auf der NAE Tour 27 „Wacholder Bergheide“ unterwegs und hatten überwiegend tatsächlich Schnee. Nicht so viel und so schön wie Du im vergangenen Jahr bei der hier beschriebenen Tour, aber immerhin. Ich musste bei der Anreise an Dich denken, Du hattest letztes Jahr mal etwas geschrieben von „Motivation finden, in Bonn bei Regen losfahren“ – so wares am Sonntag auch. Noch auf der Autobahn 6,5°… Zuletzt liefen wir bei eisigem Wind im „tiefsten Winter“, nach einigen Minuten Autofahrt war der Spuk dann wieder vorbei.
    Deine Bilder hier sind natürlich mal wieder traumhaft und ich versuche, die Schneebilder über die Herbstbilder in meinem Kopf zu legen…
    Die Hoffnung stirbt zuletzt – das gilt doch auch für den Schnee.
    Viele liebe Grüße, Viviane

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Viviane
      Ja, da oben am Bergheidenweg ist immer knackig kalt im Winter. Ein oder zwei Tage nach der Hohen Acht Tour war ich letztes Jahr ja mit Schneeschuhen auf dem Traumpfad unterwegs. Glaub es war der Rosenmontag und ich hatte zwar meist bewölkten Himmel, dafür aber herrliche Ruhe. Diesen Winter war ich allerdings noch nicht dort, sollte ich vielleicht mal nachholen 😉
      Ganz liebe Grüße
      Angelica

  7. Hallo Angelica,
    oh ja, ich hätte auch gerne etwas mehr Schnee und schiele immer wieder auf Ski. Nur darf ich den Wanderhund Sam ja nicht vergessen, der LIEBT Schnee. Wenn er wollte, dann wäre er ein Schneehund und vierundzwanzig Stunden lang mit der Produktion von Hunde-Schneeengeln beschäftigt. 😉
    Das ein oder andere Foto habe ich auch von Schnee, da fallen mir z.B. die Bruchhauser Steine ein. Das war sehr nett, als ich vor einigen Jahren spät am Nachmittag dort war. Da fand ich noch unversperrte Schneeflächen. Das war cool als Erster durchzustopfen.

    Viele Grüße aus dem hohen Norden nach Bonn, Bernd

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