Traumpfad im Nebel

Die Hohe Acht… Mensch, irgendwo hier muss sie doch sein… ich seh sie nicht. Wie auch? Ich bin heut im Nebel unterwegs.

Hab ich in meinem Urlaub nix besseres zu tun, als aus dem sonnigen Bonn, durch das bewölkte Ahrtal bis weit hinter Adenau zu fahren um kurz vor dem Ziel festzustellen, das dort alles in Nebel gehüllt ist? Natürlich nicht, denn den Bergheidenweg und der Wacholderweg – die zwar in unmittelbarer Nähe liegen – hab ich ja bereits gesehen (sogar als kombinierten Rundweg). Nur den Wanderather noch nicht.

Apropos sehen… wie gesagt… ich sehe nix. Kalt ist es auch. Gefühlte -2°C. Na Supi.
Egal, bin ja warm angezogen, also den Rucksack geschnappt und los gehts.

Also wird heute der Wanderather bestaunt, bzw. das was davon zu sehen ist. So schlimm wirds schon nicht werden, Hauptsache ich seh den Weg und die Markierung. Bei der Wanderweg-markierung mach ich mir auf dem Traumpfad sowieso keine Sorgen, das funktioniert einwandfrei und zwischendurch bekommt man ja auch immer die Info wie weit es noch ist.

Den Wagen hab ich an dem Gasthaus geparkt, war alles frei. Bei dem Wetter ist heut eh kein Mensch unterwegs. Die Leute haben wohl alle besseres zu tun, als im Nebel rumzu-laufen. So kann ich die Strecke in schöner Einsamkeit genießen und erst geht´s vom Ort hinauf an Wiesen und Ginsterbüschen vorbei.

Ein breiter Wiesenweg folgt dem links liegenden Wald hinunter nach Ober-welschenbach. Dort kurz über die K11 und durch einen Wald den Berg hinauf. Oben angekommen, na was wohl: Nebel. Aber genial sieht´s schon aus, wie die Ansammlung von Lärchen und Kiefern mit dem Hochstand scheinbar im Nebel verschwinden zu scheinen.
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Nun kann ich auch schon den ersten Ginster  sehen, der links und rechts den Weg säumt. Mein Blick fällt am Ende des Weges auf eine Kiefer und eine Traumpfadeliegebank. Ich bin mir sicher, das man hier „normaler-weise“ ein superschöne Aussicht genießen kann, sonst ständ die ja nicht hier. Aber heute… hmmm… Ich atme tief durch und genieße das, was das Wetter mir an Aussicht übrig gelassen hat.

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Der Weg biegt rechts ab und über weichen bemoosten Boden geht´s federnden Schrittes den Berg hinab. Ich treffe im weiteren Verlauf ein paar Reiter die dem Wetter auch trotzen und dann geht´s im Achterbachtal hinab. Den weiteren Wegeverlauf begleitet mich nun der Achter Bach. Beruhigendes Geräusch dieses Plätschern des Bachs. Hier unten im Tal seh ich auch nix mehr vom Nebel und kann den weiteren Weg entspannt genießen.

Nach ca 5km gehts an der Schwarzen Madonna vorbei, vorher wird der Bach über eine kleine Brücke gequert. Hier steht auch einer der üblichen Traumpfaderastplätzen in Form eines eckigen Tisches mit 4 festen kleinen Bänken drumherum (hab ich leider kein Foto von, wer aber schon mal auf den Traumpfaden unterwegs war, kennt die).

Gut einen Kilometer weiter im Tal gibt´s die Möglichkeit einen kurzen Abstecher zur St. Jost Kapelle zu machen. Ich war so schön im Schritt, das ich einfach weiter maschiert bin, immer noch an dem Bach entlang. Am Steinbruch geht´s links den Berg hinauf und ich verlasse den Bach, der mich so munter plätschernd begleitet hat.

Oben angekommen nochmal Heide, Ginster und Kiefern… ne wat schön. Aber immer noch Nebel. Aber da erkenn ich was… im Dunst… Die Virneburg. Da geht auch ein Traumpfad lang. Der Virne-Burgweg. Der fehlt mir auch noch in meiner Sammlung. Immerhin konnte ich einen Hauch von einem Blick drauf werfen. Und das was ich seh, sieht schon mal ganz nett aus 😉

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Weiter geht´s bis zum Naturschutzgebiet Hohe Warte. Wieder wunderschöne Wacholderheide und Wiesenlandschaft. Die Aussicht soll laut meines Traumpfade Wanderbuches hier auch ganz toll sein (von wegen grandioses Panorama und so)… ich glaub den Autoren mal und fand´s auch ohne ganz schön.

Danach geht´s weiter über Wiesen- und Feldwege und über Freilingen reißt ganz weit hinten der Himmel ein Stück auf und gibt helle Wolken frei. Sieht gigantisch und irgendwie unheimlich aus. Nun noch weiter bis nach Wanderath (auf dem Weg dahin gibt´s laut Buch wohl noch nen tollen Blick auf die Nürburg) und schon bin ich wieder am Auto. Bisschen durchgefroren bin ich und hätte mir gern in dem Gasthaus noch einen heißen Kakao getrunken. Leider hat das Lokal seit Anfang Dezember geschlossen. Also musste zum aufwärmen die Sitzheizung im Smart herhalten 😉

Fazit: Eine tolle Tour, auch bei Nebel. Die Strecke ist mit 12km nicht allzu lang und mit über 300hm nicht allzu schwierig. Der Wegeverlauf macht auch bei nasser Witterung oder Frost keine Probleme. Das ich nicht viel gesehen hab heut, macht gar nix. So hab ich einen Grund wiederzukommen, die Strecke einfach in die entgegengesetzte Richtung zu laufen und dann vielleicht auch die Hohe Acht zu sehen.

Ach so, … und was den Nebel angeht: Ich finde ja sowieso, das blauer Himmel und Sonnenschein total überbewertet werden 😉
In diesem Sinne: Viel Spaß beim wandern, ob mit oder ohne Sonnenschein.

Hier – wie immer – der Track zur Strecke mit allen Bildern

und ein paar Eindrücke:

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Über Angelica Hocke

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7 Antworten zu Traumpfad im Nebel

  1. guidowke schreibt:

    Guido wünscht ein tolles 2012 und ganz viel Wanderfreude.

  2. Pingback: So grün kann der Winter sein | wandernbonn

  3. Pingback: Der Virne-Burgweg | wandernbonn

  4. Pingback: Die Hohe Acht, quietschende Reifen & Herbstgenuss | WandernBonn

  5. Pingback: Der Wanderather – Ein Traumpfad im Spätsommer | WandernBonn.de

  6. Mark schreibt:

    Liebe Angelica,
    Ich weiß, Du postest schon länger nicht mehr.
    Trotzdem möchte ich Dich wissen lassen, dass wir kaum ein Wochenende ohne Deine Tracks unterwegs sind.
    Heute war es wunder-wunderschön auf dem Wanderather im strahlenden Sonnenschein und auf 10 cm Neuschnee (Stulpen nicht vergessen)!
    Vielen lieben Dank für Deine schönen Touren,
    Deine Beschreibungen sind immer sehr hilfreich, ganz besonders schon bei der Auswahl, und ebenso unterwegs.
    Danke!

Ich freue mich über Dein Feedback, Tipps oder Anregungen

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