Gestern ging es auf den Devon-Pfad im Naturpark Südeifel. Den 16km langen Rundweg, der zu den neuen Eifeltouren des NaturWanderPark delux gehört, hatte ich schon länger auf der Wunschliste.
Da die Wetterapp für Bonn 4 und für Waxweiler 10 Stunden Sonnenschein versprach, machte ich mich also auf den Weg gen Süden. Gut an solchen Tagen eine entsprechend lange Liste zur Auswahl zu haben 😉
Als Startpunkt wählte ich die Mariensäule, die neben Rastplatz und Info-Tafel, oberhalb von Waxweiler einen ersten Ausblick bietet. Ab hier ging es wie empfohlen im Uhrzeigersinn zunächst in den Wald auf schmale Pfade, die von Wurzeln gesäumt und durch zarte Gräser führten.
Als der Wald sich öffnet bietet sich neben blühendem Ginster und Margeriten ein Blick auf ein Dorf auf der gegenüberliegenden Seite.
Über einen Asphaltabschnitt geht es weiter hinab und ich muss eine Straße queren. Ein Schotterweg führt mich durch das Dierbachtal mit seinen offenen Wiesen.
An einer kleinen Brücke werde ich über Wiesenwege in den Wald geführt. Auch wenn Tannen und Buchen wechseln, begleitet mich die ganze Zeit das plätschern des Bachs.
Am Ende dieses Waldweges fließt der Dierbach in die Prüm. Hier werde ich an einem Rastplatz vorbei und über die Prüm geführt um sogleich auf einem schmalen Pfad wieder an Höhe zu gewinnen.
Dieser führt mich an Weiden vorbei und an einer Stelle wurde sogar eine Treppe gebaut um den Zaun zu überwinden.
Immer weiter geht es hinauf, bis ich einen schönen Ausblick auf die Landschaft bekomme.
Die Pfade enden jedoch nicht, sondern führen mich durch Tannenwald, offene Flächen die von Ginster gesäumt sind und durch Mischwald wieder hinab bis zu einem Bach.
Über einen Schotterweg gelange ich wieder in die offene Landschaft. Wiesen links und rechts, gesäumt von Disteln, Margeriten, Butterblumen und Klee. Die Wolken werden weniger und die bunten Wiesen leuchten in der Sonne.
Später geht es statt über Schotter nun auf weichen Wiesenwegen weiter.
Ich entdecke spannende Pflanzen und komme bis zu dem kleinen Örtchen Niederpierscheidermühle. Leider ist hier nicht wie eigentlich erhofft eine Einkehr in einer Mühle möglich, dafür kann man sich an einen kleinen Weiher setzen. Auch sehr idyllisch.
Ich ziehe jedoch weiter und dann geht es für ca 500m über Asphalt um dann auf schmalen Pfaden wieder an Höhe zu gewinnen.
An einer Straße gibt es einen Aussichtspunkt, der wie eine Kanzel einen schönen Blick in das Prümtal bietet. Fliegenfischer stehen mitten in dem Fluss und versuchen ihr Glück.
Für mich geht es über herrliche Pfade wieder hinab um kurz danach abermals hinauf geführt zu werden. Aber nicht nur ein Stück, nein hier folgt der steilste Anstieg des Weges.
Als ich an dem Abschnitt mit der Offenfläche ankomme, der teils mit Treppen und schönsten Pfaden mitten durch den Ginster führt entdecke ich den ersten blühenden Fingerhut.
Herrlich, auch wenn die Pflanze hochgiftig ist, ist sie für mich das Symbol von Sommer. Keine Ahnung warum, aber ich freue mich jedes Jahr aufs Neue über diese pinken Blüten. So bringen Sie doch ein wenig Farbe in den Wald.
Aber ich bin noch nicht ganz oben. Die Pfadeführen in Kehren weiter hinauf und irgendwann habe ich es geschafft.
Bevor ich die Straße quere geht’s über eine Wiese an einem Rastplatz mit Wanderliegen vorbei, die derzeit besetzt sind.
Eigentlich ein guter Rastplatz, denn hier ist die Hälfte der Strecke geschafft. Von dem Standpunkt aus kann ich die Mariensäule auf der gegenüberliegenden Seite blicken. Aber vorher werden noch 2 Schleifen gezogen.
Die erste führt über einen Balkonweg und abermals erblicke ich Ginster, der grade herrlich in der Sonne strahlt.
Im Wald folgen wieder Pfade die mich durch Tannenwald hinab führen. Der weiche Boden gibt unter den Sohlen nach und in Kehren werde ich hinunter und danach über Wiesenwege an der Prüm entlang nach Waxweiler geführt.
An einem Campingplatz lädt eine Terrasse zur Rast. In der Sonne genieße ich zunächst einen Latte Macchiato, aber aufgrund der Temperaturen benötige ich danach noch eine eiskalte & zischende Cola.
So erfrischt geht es dann weiter an der Prüm entlang und später in den Ort hinauf. Schnell habe ich das Weilerbachtal erreicht und hier entdecke ich auch die ersten Lupinen.
Eine Biene ist schwer damit beschäftigt, die geschlossenen Blätter zu öffnen um an den Nektar zu gelangen. Unglaublich, wie die das anstellt und die ganze Prozedur kommt einem Kraftakt gleich, da sie sogar ihre Beine zu Hilfe nehmen muss.
Das Weilerbachtal liegt in der Sonne und ein Teil der Wiesen ist bereits abgemäht. Auch hier wieder herrlich gelber Ginster.
Ich entdecke eine seltsame gelbe Blüte und überlege, was dies sein könnte. Ein älteres Ehepaar kommt mir entgegen, die Frau hält einen Strauß gepflückter Blüten in der Hand, mit eben genau diesen Blüten.
Ich frage sie, ob sie mir sagen kann was dies sei und sie antwortet: „Gelber Klee, den findet man aber selten.“ Ich habe den jedenfalls bewusst so noch nie gesehen. Wieder was gelernt 😉
Eine Brücke führt über eine Furt und dann geht es ein letztes Mal hinauf.
Durch halboffenen Wald und später an frischgemähten Wiesen vorbei erreiche ich den höchsten Punkt der Tour.
Der Rundumblick gewährt mir einen Blick auf die Windräder, die in der Ferne stehen.
Neben der Straße führt ein superschöner und schmaler Graspfad zwischen Ginster und Gräsern entlang. Hach… was für ein schöner Abschnitt.
Ich mag diese Kahlflächen, wo sich zwischen alten Baumstümpfen die Natur selber ihren Platz schafft. Hier eben Ginster und in ein paar Wochen blüht hier sicher auch der Fingerhut.
Nach diesem Traumpfad führt der Weg biszur Mariensäule und bietet immer wieder Panoramablicke.
Nachdem ich an dem Parkplatz angekommen bin, setzte ich mich noch eine Zeitlang auf die Bank und genieße die Sonne, bevor ich den Rückweg antrete.
Mein Fazit:
Mir haben ja bereits letztes Jahr die Rundwege des NaturWanderPark delux schon super gefallen und die Eifeltouren stehen denen in nichts nach. Natürlich geht es hier nicht an solch beeindruckenden Felsen vorbei, wie ich das im letzten Jahr rund um Bollendorf kennengelernt habe, aber auch diese Tour hat ihren Reiz.
Grade jetzt bietet der Ginster und die Sommerblüten ein buntes Bild. Die Strecke ist insgesamt sehr ausgewogen und ich hatte zwischendurch nie das Gefühl, das ein Abschnitt irgendwie zu lang(weilig) ist.
An vielen Stellen führt der Devon-Pfad ähnlich dem Panoramaweg 100, verlässt jedoch oft die Forstwege und bietet dafür schöne Pfade. Einige davon wurden offensichtlich sogar neu angelegt.
Die Asphaltpassagen sind noch im Rahmen und haben mich bei der Tour nicht wirklich gestört. Zum Ausgleich gab es tolle Pfadabschnitte, viele naturnahe Wege und wunderschöne Aussichten ins Prümtal.
Die 500hm verteilen sich gut über die 16km und es geht angenehm auf und ab.
Wie auch bei den anderen Touren des NWPd, sind auch hier die Zeitangaben viel zu niedrig angesetzt. Vorgegeben sind 4 Std., ich selber habe fast 5 Stunden reine Gehzeit (incl. Fotos machen) benötigt.
Die Beschilderung ist perfekt und zwischendurch informieren Hinweistafeln über die zurückgelegten Kilometer.
Es gibt auch noch einige andere Stellen, wo man diese Tour starten könnte. Der Parkplatz an der Mariensäule ist jedenfalls nicht riesig. Könnte mir vorstellen, das da auch mal mehr los sein könnte. Bei meiner gestrigen Tour an einem Sonntag bei herrlichstem Wetter habe ich jedenfalls nur eine Handvoll anderer Wanderer getroffen.
Hier ein paar Links
- Devon-Pfad – Eifeltour 5 auf der Seite NaturWanderPark delux
- Devon-Pfad bei Outdooractive
- Alle Eifeltouren des NaturWanderPark delux
- Mein Track bei GPSies mit allen Fotos
- Hier die Übersicht zu meinen Tourberichten im NaturWanderPark delux aus dem letzten Jahr
ich sehe das auch du bei traumhaften Wetter etwas zum schwitzen gekommen bist 😀
Ja, Bernd, wobei es Sonntag sogar richtig angenehm war. Hier in Bonn hatten wir heute über 30Grad, da wird es dann schon grenzwertig.
Da hast du ja wunderbare Bilder aus meiner Heimat und eine nette Beschreibung. Auf dem Weg bin ich am Sonntag auch gelaufen. Übrigens heißt das Tal „Weiherbachtal“.
LG aus der Eifel
Ingrid
Hallo Ingrid
Danke für Deinen Kommentar und die Info.
Viele Grüße Angelica
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