Das war ja wohl ein Satz mit X. Der Frühling macht derzeit Pause und am Montagabend wurde das Rheinland wieder eingeschneit. Damit verbunden dann natürlich – wie könnte es anders sein – das übliche Verkehrschaos. Auf den Bonner Straßen werden zwar die Hanglagen zuerst versorgt, aber aufgrund diverser Engpässe mit den Einsatzfahrzeugen kommt der Winterdienst derzeit kaum hinterher. Ich war heute Morgen jedenfalls froh, das die einzige Zufahrtsstraße die vom Heiderhof nach Bonn hinab führt, geräumt war, auch wenn ich mich dann in den üblich zähen Verkehr einreihen konnte und die restlichen Straßen vereist und rutschig waren.
Gegen Mittag musste ich sowieso wieder zurück, denn einmal im Jahr werden bei uns die Heizungen abgelesen. Normalerweise übernehmen das meine Nachbarn, da die aber in Urlaub sind, konnte ich mich heute revanchieren und hielt Stellung. In der Hoffnung, das die Firma pünktlich mit dem ablesen startet, dauerte es leider etwas länger und danach lohnte sich die Fahrt zurück ins Büro nicht mehr. Der sonnige Nachmittag sollte aber nicht ungenutzt bleiben, also gab es heute nur ein „Ründchen um den Block“.
Die 8km lange Runde führt größtenteils über meine übliche Laufstrecke und zunächst am Sommerbergsweg hinab Richtung Lannesdorf. Durch das gute Wetter bot sich heute ein wunderbarer Blick auf das Siebengebirge.
Gut ist zu erkennen, das dort auf den Höhen ganz gut Schnee liegt. Auf den Bäumen liegt allerdings nicht mehr viel davon. Es ist zu merken, das die Sonne jetzt deutlich mehr Kraft hat und den Schnee schmelzen lässt. Die Wege selbst sind zum Teil abgetaut, vereist oder mit Schnee bedeckt.
An den Schrebergärten entdecke ich Forsythien, aus deren Knospen die ersten gelben Blütenspitzen ganz vorsichtig und zaghaft heraus schauen.
Über den Wittgesbach, geht es ein kurzes Stück über den Rheinhöhenweg und später nach rechts Richtung Felder. Ein Blick zurück und wieder sehe ich das Siebengebirge.
Eigentlich müsste man die Strecke andersherum gehen, damit man sich nicht umdrehen muss sondern den Blick die ganze Zeit genießen kann, aber so habe ich die Sonne von vorne, die trotz der Temperaturen angenehm wärmt.
Die Wiesenwege führen in Kehren ein wenig auf und ab, nix dolles aber beim joggen merkt man die leichten Anstiege schon. Aber heute bin ich gemütlich unterwegs und möchte die Zeit in der Sonne auskosten und in Ruhe Fotos machen.
Eisige Formen an Ästen die gelbe Flechten tragen, die Spur eines Tieres das durch den Schnee gewetzt ist, glitzernde Eiskristalle neben abgestorbenen Grashalmen, der Weg, die Sonne, der blaue Himmel.
Neben dem Weg entdecke ich eine Löwenzahnblüte die durch die Sonne scheinbar genug Kraft bekommt und sich langsam öffnet.
War aber auch die einzige, die ich bei der Tour gesehen habe und sie lag in einem relativ geschützten Bereich.
Mit einem Blick nach links auf das Radom in Wachtberg geht es in den Wald hinein.
Schnell verlasse ich den Rheinhöhenweg aber wieder und folge dem Pfad der hier links ab geht. Im Schnee sind einige Spuren, vermutlich von Joggern, zu erkennen. Ich mag diesen Pfad, denn er führt immer nah am Wald entlang und bietet sogar im Sommer ein wenig „Ausblick“. Es geht mal links, mal rechts bis ich wieder auf den üblichen Rundweg und später eine Hütte treffe.
Im Wald entdecke ich grüne Blättchen von einer Art Rankpflanze. Keine Ahnung, was das ist, aber scheinbar konnten auch ihr die extremen Minusgrade der letzten Nacht nichts anhaben und so wächst und gedeiht sie scheinbar unbeschadet weiter.
Im Radio habe ich heute Morgen gehört, das es wohl die kälteste Nacht im ganzen Winter gewesen sein muss. Und das im März!!! 😯
Jedenfalls geht’s noch ein Stück über den Rheinhöhenweg und später über einen schmalen Pfad wieder ab und an den Reihenhäusern zurück.
Hier in den Vorgärten schaue ich etwas genauer hin. Die Narzissen, die auch kurz vor der Blüte stehen haben sich – durch den Schnee geschützt – in einen Winterschlaf begeben, ebenso wie Hyazinthen und Tulpen, die alle noch geschlossen sind. Der Rhododendron trägt an den Spitzen schon dicke Knospen und auch einige andere bunte Blümchen sind scheinbar gut eingemummelt in ihrem kleinen Blumeniglu.
Nun können wir nur hoffen, das die Natur das unbeschadet übersteht und der Frühling irgendwann zurück kehrt. Die Vögel haben jedenfalls weiterhin munter gezwitschert heute und den Tag ebenso genossen.
Hier der Track bei GPSies und ein paar Eindrücke:
HUHU
Wirklich schöne, nein herausragende Bilder die Du da gemacht hast. Das Bild mit der Aussicht auf´s Siebengebirge kommt mir bekannt vor. So ähnlich sieht es aus wenn ich mit dem Rennrad von Berkum Richtung Züllighoven fahre.
Happy walking 🙂
Meik
Hey Meik
das ist ja fast dieselbe Ecke. Wenn ich über die Felder laufe/gehe guck ich ja Richtung Wachtberg/Berkum etc.
Danke fürs Kompliment, viel Spaß weiterhin auf dem Bike und lass die Wanderer stehen 😉
LG Angelica
Keine Angst! Ich habe doch Bremsen am Rad, und das Beste die brauche ich auch manchmal! 🙂
*puh* dann bin ich ja beruhigt
Hallo Angelica,
der Papst ist gewählt. Jetzt bin ich wieder bei den fast nicht mehr überschaubaren Wander-Bloggern im Internet unterwegs. Das hat Suchtpotential. Deine Bilder auch. Beim Stöbern habe ich gefunden, dass Du fotografische Vegangenheit hast. Das sieht man. Du wirst zu recht gelobt (und Deine NV 30). Diese Digi hatte doch bei ihrem Erscheinen (bei Innenaufnahmen) gar nicht so gute Bewertungen. Wahrscheinlich gehört das Auge des Fotografen dazu. Das Wochenende naht und damit eine Tour auf Sieg-Steigen. Halte die Sonne fest.
Werner
Herlichen Dank Werner *rotwerd*
Mal schauen wie lange die Sonne uns hold bleibt. Wünsche Dir jedenfalls viel Spass und tolle Eindrücke im Siegtal 🙂
Ganz liebe Grüße schickt Angelica
Der Frühling kommt ganz bestimmt zurück. Ist ja noch Winter, laut Kalender! Anfang April 2007 rief mich ein Freund an und lud mich zu einer Wanderung zur Löwenburg ein. Mit Hund und Schnee. Ich schaute aus dem Fenster…und alles weiß. Davor war ja mehr oder weniger schon Frühling. Ich sprang also ins Auto und düste hoch nach Thomasberg. Nach einem Frühstück ging es dann los. Das war toll, dem Hund gefiel es und uns auch. Ganz viel Schnee, soviel dass danach die Straßen ins Siebengebirge mehr oder weniger gesperrt waren wegen dem Schnee auf den Ästen. Und nur 3 Tage später besuchte ich mit meiner damaligen Freundin am 7.4. den Kölner Zoo bei Frühlingstemperaturen und von Schnee keine Spur mehr.
Ja, das ist übel, wenn schon alles grünt und dann der Schnee kommt. Gab es im April – ich glaub das war 1999 – auch schon mal. Da waren die Höhen im Rhein-Sieg-Kreis eingeschneit und viele Äste sind aufgrund der Schneelast abgebrochen.
Dann hoffen wir, das es das letzte Intermezzo war 🙂
Zwar hab‘ ich genug vom Schnee, aber deine Fotos sind – wie immer – umwerfend schön, eine wunderbare Mischung aus Fernsicht und Details.
Herzliche Grüße, Franka
Hallo Franka
heute fiel der Schnee in Bonn sogar bei Sonnenschein. Wetterkapriolen 😉
Herzlichen Dank für den netten Kommentar und ganz liebe Grüße nach Bonn
Angelica
Nach Köln 😉
*lach* Richtig… oder aus Bonn 😉
Genau, aber egal, Grüße sind immer willkommen.
Noch sieht der heutige Morgen schön aus und es ist wenig Niederschlag vorausgesagt. Es war wieder klirrend kalt heute Nacht. Im Bereich Meckenheim bis zu – 10 Grad, in Bonn gegen -5. Nun ja, frostig genug! Unangenehm, wenn man mal sein “ Nest “ verlassen muß. Es war aber eine trockene Kälte. Ich mußte nach Feierabend noch nicht mals kratzen. Auch wenn der Morgenhimmel um halb sieben klar und schön war und der Morgen einiges verspricht, werde ich mich gleich dennoch in meine Gruft legen. Ich denke mal, dass am Wochenende die skandinavischen Wintergrüße nun vorbei sind. 7 Grad und Regen machen dem Weiß ein Ende und versauen einem das Wochenende. Vielleicht am Sonntag doch Sauna und Lesen? Viel Spaß allen, die den herrlichen Morgen noch freizeitmäßig sinnvoll nutzen können!