Oder: Eisige Täler und sonnige Höhen im Westerwald
Da die Wetteraussichten für diesen Dienstag einen frostig, sonnigen Wintertag vorhersagten, habe ich mir kurzfristig einen Resturlaubstag genommen um heute den Westerwald weiter zu erkunden. Der Waldbreitbacher Wiedtraum wurde bereits in der Maiausgabe des Wandermagazins vorgestellt. Zu dem Link mit der detaillierten Tourenübersicht mit GPS-Daten gelangt man nach Anmeldung, oder direkt über folgenden Link Outdooractive.
Der Rundweg wird als schwer eingestuft, da mehr als 18km und 712hm zu bewältigen sind. Der Weg führt in großen Teilen über den Wiedweg und auch über den Westerwaldsteig. Leider werden auf der sehr ausführliche Tourenbeschreibung keine weiteren Fotos präsentiert, so dass ich mich heut selber auf den Weg in den Westerwald gemacht hab um mir einen Eindruck zu verschaffen.
Da die Wanderdauer dieser Strecke mit 5 bis 6 Stunden angegeben ist, wollte ich trotz meines Urlaubs nicht so spät los und habe mich so recht früh auf den Weg nach Waldbreitbach gemacht.
Bei der Anfahrt war das Rheintal noch in Nebel gehüllt, später auf dem Weg hinauf in den Westerwald merkte man deutlich wie viel kälter es dort war. Kurz vor Waldbreitbach sah ich in den Schattenlagen gefrostet, weiße Bäume. Bis in die feinsten Spitzen waren diese mit Raureif bedeckt. Ja! Genauso wollte ich das. Knackig kalt und Sonne!
In Waldbreitbach habe ich auf dem Parkplatz Marktstraße geparkt um von dort die Tour im Uhrzeigersinn zu starten. Zunächst wurde die Wied auf einer Brücke gequert. Beim Anblick der Höhen sah man im oberen Bereich die weiß-gefrosteten Baumspitzen. Danach geht es auf einem schmalen Pfad weiter. Durch das fehlende Laub ist der Blick ins Tal frei und die Sonne konnte mich ein wenig wärmen,
Später treffe ich auf den Wiedweg und bis Roßbach geht´s weiter an der Wied entlang. Nun machte der Weg einen Schwenk durch ein schattiges Tal. Jetzt wurde es richtig kalt. Ich quere kleine, zum Teil gefrorene Bäche und treffe im weiteren Verlauf auf den Westerwaldsteig. Ein Stück weiter komme ich an einem Fischteich vorbei, der ebenfalls zugefroren ist. Die nächsten 2km werden etwas kurzweiliger und ich passiere Roßbach.
Dann geht´s steil einen schönen Weg durch den Wald hinauf bis zum Roßbacher Häubchen. Bevor ich den Basaltgipfel sehen kann komme ich an zahlreichen Basaltquadern vorbei die im Schatten liegen und regelrecht von Frost bedeckt sind. Ich mach ein paar Fotos und geh weiter um den Ausblick zu genießen.
Aber es geht noch weiter hoch, bis auf die Spitze des Basaltkegels hinauf. Auch hier liegen weitere Basaltquader die von Moos bedeckt sind. Im oberen Teil ist die Strecke mit Stahlseilen gesichert, und trotz des frostigen Wetters besteht keine Gefahr dort auszurutschen. Oben angekommen kann ich einen weiten Blick genießen. Auf Anhieb kann ich das Markante Profil des Siebengebirges erkennen und den Blick schweifen lassen.
Die Halbzeit ist fast geschafft. Aber erst geht es wieder hinab, weiter dem Westerwaldsteig einen idyllischen Waldpfad folgend. Nachdem ich einen weiteren Bach gequert habe verlasse ich den Steig und es geht abermals bergauf. Die Strecke führt durch einen herrlichen Kiefernwald, biegt dann ab um dann in einem eiskalten Waldstück zu gelangen. Hier ist wieder alles gefroren. Das Raureif sitz zart bis in den kleinsten Ästen und bietet ein bizarres, aber wunderschönes Bild. Wow!
Im weiteren Verlauf quere ich eine Landstraße und werde durch Elsbach geführt. Hoch geht´s wieder hinauf, an einer Wiese vorbei. Danach kommt eine Stelle mit 2 Querungen eines Baches, die zunächst nicht so gut auszumachen war und ich auf meinem iPhone ein bisschen tüfteln musste um den genauen Wegeverlauf zu erkennen. Daher mein Tipp: genau auf das Navi gucken oder die Karte bei Outdooractive unter „Download“, „Tour drucken“ den ganzseitigen Kartenausdruck in 1:25.000 wählen.
Kurz bevor ich Hochscheid erreiche sehe ich 2 verschreckte Rehe, die nicht recht wissen in welche Richtung sie vor mir flüchten sollen. Ich hoffe in dem Moment nur, das oben keine befahrende Straße ist auf die sie fliehen und irgendwas passiert.
Ab Hochscheid geht es den nächsten Kilometer recht monoton über eine Straße an Ferienhäusern vorbei. Die Streckenführung bietet jedoch wieder wunderbare Weitblicke. Danach bergab durch den Wald führt später ein kleiner Pfad zum weißen Kreuz. Diesen kleinen Schlenker kann ich nur empfehlen, da sein Ziel einen schönen Ausblick auf das Wiedtal bietet. Nun ist es nicht mehr weit und ich erreiche nach gut 5 Stunden meinen Startpunkt wieder.
Mein Fazit:
Ein gelungener Rundweg der eine wohldosierte Dosis Abwechslung bietet. Besonders haben mir die zahlreichen Pfade auf der Strecke gefallen. Die Wegführung ist nach meiner heutigen Erfahrung Frost- und Wintergeeignet und es gab nirgendwo die Gefahr auszurutschen oder eine zu steile Wegführung, die gefährlich werden könnte. Positiv aufgefallen ist mir, das alle Holzbrücken an den Auf- und Abstiegen oder komplett mit Hasendraht bedeckt waren um ein Ausrutschen zu verhindern.
Der Westerwald hat mich frostig begrüßt und warm verabschiedet. Ich werde wiederkommen.
Diesmal muss ich an Everytrail verweisen, da GPSies heute nicht stabil läuft. Hier sind die Bilder sogar den genauen Streckenpunkten zugeordnet, so daß man sich vielleicht einen besseren Eindruck der Strecke verschaffen kann.
Für die genaue Wegführung verweise ich auf die Datei des Wandermagazins bei Outdooractive
Hier der Rundumblick vom Roßbacher Häubchen
Wie immer – weitere Fotos:
Auch eine sehr schöne Ecke mit tollen Trails. Sieht verlockend aus.
Puh, bei der Beschreibung komme ich ja hier am Schreibtisch ins Schwitzen 🙂
Bist du fleissig geklettert.
Anscheinend eine lohnende und schöne Tour. Merke ich mir.
Ja meine Heimat, wird Zeit sie mal wieder zu besuchen
Eine tolle Tourenbeschreibung, kommt auf unsere to-do-Liste. Wie machen Sie das nur: tagsüber wandern, abends schreiben und ins Netz stellen, und dann noch arbeiten? Respekt, da gibt es keinen Leerlauf.
Ich wurde insbesondere durch Ihre Aktivitäten auf outdooractive.com aufmerksam, habe jetzt Tests für mich gemacht, und will es auch in größerem Umfang (Eifelverein) nutzen. Das wird ein größeres Projekt, es läuft vielversprechend an.
Hallo Herr Peters
Ich freue mich sehr über Ihr Lob. Herzlichen Dank dafür.
Wir haben doch Beide den Wunsch, den Menschen die Freude am Wandern nahezubringen, jeder auf seine Weise. Und da geht der Eifelverein ja mit großem Beispiel voran. Auf Eurer Seite hat sich viel getan und ich finde mich als User gut zurecht. Also mal ein Lob an Sie und die zahlreichen Mitglieder, die dies mit viel Arbeit & Engagement unterstützen.
Was das schreiben am selben Tag angeht… gut, das Fernsehprogramm abends kommt zu kurz, aber da verpasst man sicher nicht viel. Und mittlerweile ist das Texten Übungssache und ich möchte die Eindrücke dann auch direkt niederschreiben. Soll ja auch authentisch bleiben.
Und den Resturlaubstag für einen Runde im Westerwald zu nutzen, hat sich wahrlich gelohnt. Wie Sie sehen, lässt sich nicht nur in der Eifel vortrefflich wandern 😉
Herzliche Grüße aus Bonn in die schöne Eifel schickt
Angelica Hocke
Pingback: Outdoor-Blogosphäre News Januar 2011 | Outdoor Blog
Hallo Angelica,
mein großes Kompliment für Deine rundum gelungene und sehr ansprechende Wanderseite!
Hier bin ich auf der Suche nach einer neuen Wanderidee zufällig und glücklicherweise gelandet und prompt entwickelte sich spontan eine schön-sportliche Idee für alle Freunde sportiven Wanderns mit TrekCologne: http://www.trekcologne.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=1013#p7370
Du bist uns aufrichtig wilkommen!
Herzliche Grüße
Jens
Hallo Jens
Herzlichen Dank für dieses außerordentlich nette Kompliment, was mich sehr freut 🙂
TrekCologne ist mir nicht unbekannt. Hab mal auf der Seite von Naturaktiverleben von Euch gelesen – ging wohl um eine Unterstützung zu einer Strecke – und auf Eurer Seite gesehen, was Ihr so für Touren macht. Da sind schon ein paar schöne und interessante dabei.
Daher ein herzliches Dankeschön für die nette Einladung.
Ganz viele Grüsse aus Bonn
Angelica
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