Der Basaltbogen & das Roßbacher Häubchen: Herrlich wandern an der Wied

In regelmäßigen Abständen zieht es mich in den Westerwald. So hab ich in den letzten Jahren einige der Erlebnisschleifen, die über verschiedene Etappen des Westerwaldsteigs führen, erkundet. Der Vorteil bei den Rundwegen: ich muss mir – im Gegensatz zu einer Etappe – keinen Kopf darum machen, wie ich wieder an den Startpunkt gelange.

IMG_2092Die Wege sind komplett beschildert, zwar nicht mit einem durchgängigen Logo, aber so, das die Erklärungen und die Karte bei Outdooractive ausreichen.

Beim Basaltbogen wird das Wegezeichen sogar nur einmal gewechselt und so führt dieser 12 km lange Rundweg sowohl über den Westerwaldsteig als auch über den Wiedweg.

Samstag war auch endlich mal einer der wenigen Tage, an denen es im Vorfeld keine Unwetterwarnung gab. Gegen ein wenig Regen ist ja nix zu sagen, aber wer will schon bei Gewitter, Hagel oder Sturm unterwegs sein? Und davon gab es hier im Rheinland in letzter Zeit leider genug.

IMG_1905Von Bonn aus ist Roßbach in einer guten Dreiviertelstunde erreicht. Zunächst am Rhein entlang, geht es ab Linz auf die Höhen und schon empfangen einen die bewaldeten Höhen des Wiedtals.

Der Parkplatz an der Wiedhalle liegt direkt am Einstiegspunkt der Tour und so brauche ich dem Westerwaldsteig nur in Richtung Neustadt zu folgen.

Durch den Ort gelange ich schnell in die Höhe und hab bald die ersten Pfade unter den Sohlen. Eine Schnecke hat sich heute ebenso auf den Weg gemacht und schleppt ihr Hab & Gut mit sich rum. Die ersten knapp 100 Höhenmeter sind geschafft und für mich geht es rechts über einen Naturweg, der mir zwischen den mächtigen Eichen die ersten Blicke ins Wiedtal gewährt.

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Der Weg wird schmaler und steigt ordentlich an. Schmetterlinge tanzen umher und zwischen den Tannen führt der Pfad weiter in die Höhe. Oben angekommen nehme ich natürlich den Abzweig zur Aussichtskanzel und gelange so über bemooste Basaltbrocken und einem recht steilen, mit Seilen gesicherten Pfad, hinauf auf das Roßbacher Häubchen.

Der Blick ins Siebengebirge, bis zur Eifel und ins Asbacher Land präsentiert sich und wird natürlich fotografisch festgehalten.

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IMG_1987Auf demselben Weg geht es wieder hinab und gelange über den Westerwaldsteig bis unterhalb des Basaltkegels, der Einblicke in die Erdgeschichte bietet.

Der Rastplatz an der Kiefer ist bereits belegt, also mach ich mich weiter auf und darf zunächst noch oben um den abgetragenen Vulkankegel wandern, gelange dann wieder in den Wald.

Eine Lore steht am Wegesrand und ein herrlicher Waldabschnitt folgt, der mir das ein oder andere Motiv beschert.

IMG_2033Über naturnahe Waldwege geht es ins Masbachtal, vorbei an einer Pferdeweide und einem sehr idyllisch gelegenen Rastplatz.

Der Weg hinauf wird zwar breiter, aber ich habe keinen Schotter unter den Sohlen, sondern herrlich weichen Waldboden, der trotz des vielen Regens nicht matschig ist.
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Dann wird es wieder pfadig und ich komme an einem Absprungplatz für Gleitschirmflieger vorbei. Der Westerwaldsteig bringt mich weiter in die Höhe und an Maisfeldern entlang darf ich dann wieder durch die offene Landschaft wandern.

Die Sonnenblumen blühen und über einen Wiesenweg geht es hinab. Hier trifft der Westerwaldsteig auf den Wiedweg, dem ich nun weiter folgen werde. Doch zunächst muss ich das Getier, das sich hier auf den Wiesen tummelt festhalten. Diese Riesenmücke scheint Klimmzüge auf dem Grashalm zu machen 😉

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Ein letzter Blick zurück und abermals geht es durch den Wald. Doch nur kurze Zeit später darf ich wieder über das Wiedtal blicken. Vereinzelt blühen die gelben Blüten vom Raps und der Wiesenweg führt am Waldrand entlang. Eine Bank dort lädt zu einer kurzen Rast ein.

Der Waldweg bringt mich hinab nach Arnsau, wo ich die Wied quere und mitten durch den Biergarten des dortigen Lokals marschieren muss, um meinen Weg weiter fortzusetzen. Ein Gruß links und rechts an die gut besetzten Tische und schon hab ich wieder Ruhe.

Der Pfad ist echt schnuckelig, zum Teil mit Wurzeln durchsetzt und führt mich an Felsen entlang parallel zur Wied.

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Es geht mal auf und ab, über Brücken und dann auch mal oberhalb der Wied entlang.

IMG_2211Nach gut 4 Stunden hab ich das Roßbacher Häubchen wieder im Blick und die Runde ist leider zu Ende.

Den passenden Abschluss gibt es dann noch im Restaurant Zur Post.

Leider war der Biergarten an dem Tag nicht geöffnet, aber drinnen sitzt man supergemütlich.

Mein Fazit:

Der Basaltbogen ist wirklich abwechslungsreich, auch wenn es mir persönlich ein wenig zu viel Wald war. Auf die Länge der Strecke bemessen, gibt es zwischendurch trotzdem immer wieder die Möglichkeit, den Blick schweifen zu lassen.

IMG_1948Was mir positiv aufgefallen ist, das es so gut wie keine Schotterwege gibt und die naturbelassenen Waldwege trotzt des vielen Regens nicht matschig waren. Zwischendurch sorgen Pfade und die Wiesenwege für Abwechslung.

Bänke und Rastplätze sind auch relativ gut verteilt, wobei ich eine Bank an der Stelle, wo die Wege sich trennen und einen Blick in Richtung Weißenfelser Ley bieten, richtig klasse gefunden hätte. Der Wiesenweg dort war am Samstag leider nicht trocken genug, um mich dort niederzulassen.

IMG_1980Der 12 km lange Rundweg lässt sich prima nach der Beschreibung und der Karte von Outdooractive gehen. Die 489 hm sind auf die erste Hälfte verteilt und insgesamt ist die Tour eher als mittelschwer einzustufen.

Ein bisschen aufpassen sollte man an den Felsen am Roßbacher Häubchen, die können nach Regen recht glatt werden.

Es gibt noch eine andere schöne Rundtour, die ebenfalls an den Vulkankegel führt: der Waldbreitbacher Wiedtraum, welchen ich vor gut 2,5 Jahren im Winter erkundet habe. Meine Berichte zu den anderen Erlebnisschleifen gibt es in der Tourenübersicht unter „Westerwald-Steig“

Hier alle weiteren Informationen zum Basaltbogen (Karte und Beschreibung Outdooractive) und die Übersicht über die anderen Erlebnisschleifen.

Über Angelica Hocke

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9 Antworten zu Der Basaltbogen & das Roßbacher Häubchen: Herrlich wandern an der Wied

  1. Ralf Engler schreibt:

    Ich bin den Bogen im letzten Advent gelaufen – ein tolles Stück Natur. Übrigens: Du übertriffst Dich mit Deinen Fotos selbst: Tolle Komposition und Bildgestaltung – bisschen HDR-lastig 😉

  2. Christian Ries schreibt:

    Schöne Fotos wie immer! Zum „Getier“ in der Mitte neben der Sonnenblume: Die Riesenfliege ist eine Skorpionsfliege, wahrscheinlich die Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis), und die Heuschrecke ist ein Grashuepfer, wahrscheinlich der Gemeine Grashuepfer (Chorthippus parallelus).

  3. Sarah Lorenz schreibt:

    Wirklich wieder ganz tolle Fotos, Angelica! Ich versuche mich immer durch dich inspirieren zu lassen, aber trotzdem denke ich dann bei den Wanderungen nicht daran oder es ist mit Packpony einfach nicht so einfach. Vielleicht sollte ich meinen menschlichen Begleiter mal hierherlotsen? 🙂
    Liebe Grüße Sarah

  4. Ingrid schreibt:

    Schöne Fotos. Ja, das Wetter macht es uns Wanderern diesen Sommer nicht gerade leicht. Bei Gewitterwarnung mag ich auch keine größere Wanderung machen. Einen Teil des Westerwaldsteiges sind wir letztes Jahr im Rahmen des SWR-Erlebnistages mitgegangen, rund um Bad Marienberg.

    • Angelica Hocke schreibt:

      Bisher habe ich die Etappen durch die Rundwege nur gestreift und mir haben die Abschnitte gut gefallen.
      Was das Wetter betrifft: bin ich guter Hoffnung, das der Sommer sich bald beruhigt und uns noch ein paar schöne Wanderungen beschert. 🙂

  5. Pingback: Die Wäller Tour Bärenkopp im Wiedtal | WandernBonn.de

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