Ich muss zugeben, wenn Micha mich nicht gefragt hätte, ob ich nochmal Lust hätte, eine der neuen Monatstouren von Natur Aktiv Erleben vorab zu gehen, auf die Drover Heide wäre ich im Leben nicht gekommen. Dieses Naturschutzgebiet mit dem abwechslungs-reichen Heidegebiet war mir bis zu dem Zeitpunkt gänzlich unbekannt.
Im Vorfeld durfte ich mir die Tourenbeschreibung durchlesen und die Bilder (die alle im Sommer entstanden) betrachten. Ich versuchte mir vorzustellen, wie die Landschaft denn so im Winter wirkt und ließ es auf den Versuch ankommen.
So ging es an einem halbwegs sonnigen Tag vor 2 Tagen in Richtung Drove im Kreis Düren. Vom Parkplatz aus führt ein Pfad durch das Nachtigallental am Drover Bach vorbei und wenige Meter durch den Ort.
Die Sonne blitzt immer mal wieder durch und schnell kommt Wanderstimmung auf.
Auf einem Wiesenweg werde ich an Schafen, die zufrieden auf der Weide stehen, vorbei in den Wald und ein kleines Stück hinauf geleitet. Das war es dann aber auch schon mit den Aufstiegen, denn danach geht es fast ausnahmslos und ohne nennenswerte Höhenmeter weiter.
Birken mit hellen Gräsern am Wegesrand geben ein kontrastreiches Bild ab und ich entdecke die beschriebenen farblich abgesetzten Pflöcke, welche mir den weiteren Weg weisen werden.
Wassertropfen auf Flechten oder Moosen erwecken meine Aufmerksamkeit und so bleibe ich stehen um diese Motive ins rechte Licht zu rücken.
Der Weg ist zum Teil sehr matschig, was aber nach dem Tauwetter und dem Regen der letzten Tage zu erwarten war.
Auch wenn die Stellen gut zu umgehen sind, bin ich froh, wasserdichte Schuhe und Gamaschen gewählt zu haben.
Dann kommen sie: meine geliebten Kiefern. Gemeinsam mit Birken, Ginster, Heidekraut und den Gräsern fühle ich mich hier in eine Mischung aus Hohem Venn und Wahner Heide versetzt.
Die Ruhezonen sind hier mit Draht gesichert und immer wieder komme ich an Toren vorbei, die derzeit geschlossen sind. Diese schützen das Gebiet mit seinen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten vor abwegigen Besuchern und bieten den Rindern, Ziegen und Schafen Platz, die Heide zu beweiden. Gesehen habe ich allerdings keins von den Tieren und der Wegeverlauf führt mich sowieso daran vorbei.
Erst an einem Weiher und später sogar über Holzstege.
Das typische Geklapper, als ich darüber gehe, begleitet mich und schon bald erreiche ich weiche Wiesenwege und Ausblicke auf die offene Landschaft.
Die farbigen Markierungen wechseln, Pfützen werden umgangen und die Stimmung am heutigen Tag aufgenommen.
Ich entdecke einen Ameisenhügel und beobachte die fleißigen Waldarbeiter – ihres Zeichens rote Waldameisen – bei ihrem Tun.
Aber es bleibt nicht bei diesem einen Bau, denn im weiteren Streckenverlauf erblicke ich immer mehr davon. Selten habe ich so viele Ameisenhügel entlang eines Wanderweges gesehen.
Es geht wieder durch den Wald und ich sehe nach gut 5km das erste Mal an diesem Tag Spaziergänger, die mit ihrem Hund unterwegs sind. Ein freundlicher Gruß und weiter geht’s.
Der Weg führt später an einem weiteren Rastplatz in Form eines Pilzes vorbei und dann öffnet sich die Landschaft im nördlichen Bereich wieder und ich werde über eine Wiesenlandschaft geführt. Mit federnden Schritten durchquere ich diese und nun folgt abermals Heideland.
Ich bemerke Stellen, an denen ganz gezielt die alte Heide im Winter abgebrannt wird, damit im Frühjahr neue Triebe hervorkommen.
Und so bieten die verbrannten Pflanzen neben dem hellen Gras einen wirksamen Kontrast. Immer wieder deuten Schilder auf die Ruhezonen hin und bald erblicke ich den Hügel.
In Gedanken habe ich ihn liebevoll den „Papsthügel“ genannt, weil er ähnlich wie der am Marienfeld aussieht: ein aufgeschütteter Erdhügel.
Dieser verfügt jedoch nicht nur über Treppen um hinauf zu gelangen, sondern auch über einen rundherum verlaufenden Aufgang, damit auch Rollstuhlfahrer in den Genuss der Aussicht kommen.
Hier oben stehen große Tafeln, die über die anderen Heidegebiete (wie z.B. das Hohe Venn oder die Wahner Heide) in Deutschland informieren.
Es folgen abermals Stege und bald komme ich wieder an dem ersten Rastpilz an, um nun eine Schleife in westlicher Richtung einzuschlagen. Im Wald geht es hinab in Richtung „Helje Pötz“, einer Quelle der römischen Wasserleitung.
Von dort führt der Weg an Weiden und Wiesen vorbei, durch den Ort um später ein Stück des Hinwegs, und somit erneut am Drover Bach über den Pfad entlang, zurück zum Auto zu gelangen.
Mein Fazit:
Der 13km lange Rundweg führt abwechslungsreich über viele naturnahe Wege und Pfade durch die Drover Heide. Das Gebiet ist eine Mischung aus „Hohem Venn“ und „WahnerHeide“, aber irgendwie doch ganz eigen und anders.
Birken, Heidekraut, Gräser und Kiefern prägen das Bild und dazu viel offene Landschaft. Die Länge optimal für eine Wintertour; ich selber habe durch die ganzen Fotos etwas über 3 Std. gebraucht.
Wer den Tipp von Natur Aktiv Erleben befolgt und sich die Wanderkarte mit den farbigen Markierungen auf dieser Seite ausdruckt und den in der Streckenbeschreibung beschriebenen Farben folgt, kann sogar ganz ohne GPS in den Genuss dieser Tour kommen. Wem die 13km zu lang sind, kann der von NAE empfohlene Abkürzung folgen und spart somit 5km Strecke.
Auf der farblich markierten Karte ist auch ein barrierefreier Rundweg incl. des Aussichtshügels von 2,2km eingezeichnet. Hunde sind in der Drover Heide übrigens erlaubt, müssen jedoch an der Leine geführt werden.
Bei meiner Tour waren viele Abschnitte sehr nass und matschig. Ich denke jedoch, dass dies der Ausnahmefall ist und das Tauwetter und der starke Regen im Vorfeld seinen Teil dazu beigetragen haben.
Wasserdichtes Schuhwerk ist bei solchem Wetter daher anzuraten, auch wenn viele (aber nicht alle) Stellen zu umgehen sind.
Hier geht es zu der Tour von Natur Aktiv Erleben „Die Drover Heide – ein Juwel am Rande der Rureifel“
Und wer sich für die Drover Heide und das Naturschutzgebiet interessiert, dem sei diese informative Lektüre empfohlen: Die Drover Heide – Ein Kleinod vor der Haustür (PDF)
Hier noch ein paar Eindrücke:
Birken im Kontrast mit Gras & Heidekraut
Interessante Pilze am Wegesrand
Borkenstruktur – Eine Mischung aus glatt und rau
Moos bietet immer wieder ein schönes Motiv
Ich dachte mir das du über die Tage auch nicht ganz ohne wandern auskommst. 😉
Da ich die Drover Heide auch ganz gut kenne konnte ich förmlich deine Tour gut nachvollziehen. Deine Bilder unterstreichen diese reizvolle Gegend.
So hab noch einen schöne zweiten Weihnachtstag. Ich habe jetzt noch was in der Nähe von Mechernich zu erkunden. Wetter scheint ja zu halten.
Grüße Michael
Die Gelegenheit mit einem trockenen Tag musste ich einfach nutzen und da heißt das Motto: Einfach raus. Das ich dabei sogar noch eine für mich neue Gegend entdecken konnte ist natürlich perfekt.
Dann wünsche ich viel Spaß bei Deiner heutigen Tour und schicke viele Grüße – Angelica
Toll, dass es dich mal da hin verschlagen hat. Da ich die Drover Heide von meinem Elternhaus in Jugendzeiten mit dem Fahrrad erreichen konnte, habe ich da ziemlich viel Zeit verbracht. Damals war hier an Naturschutz in der Form, wie er heute da praktiziert wird (Müsste eins der größten Vogelreservate Deutschlands sein), noch nicht zu denken, denn die Belgier hatten das Gebiet gerade als Truppenübungsplatz aufgegeben und so haben wir dort stundenlang nach alten Platzpatronen gesucht.
Vor ein bis zwei Jahren war ich dann noch mal zum Osterspaziergang dort und war erstaunt, wie man sich hier dem Erhalt der Vogelwelt verschrieben hat. Daher war und ist die Drover Heide für mich eine wirklich beeindruckende Gegend.
Schon seltsam, das ich es noch nicht kannte. Liegt ja eigentlich nicht sooo weit von Bonn entfernt (ca 50km).
Durch so einen Blog lernt man doch immer wieder neue Ecken kennen 🙂
Das dieses Gebiet für „Jungs“ derzeit ein tolles Gebiet zum erkunden war, kann ich gut verstehen 😉
Guten Morgen, Angelica, wünsche schöne Feiertage gehabt zu haben, wie der Rheinländer sagt! Schön, Deine Tourenbeschreibung, und natürlich wieder die Fotos. Im Augenblick scheint es mir lohnender zu sein, die kleinen Wunder am Wegesrand genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich habe schon richtige Entzugserscheinungen, was Wanderungen an hellen und freundlichen Tagen angeht. Aber mit dieser Tour warten wir (dank Deiner Beschreibung) am besten noch, bis es deutlich trockener wird. Soviel ich weiß, blühen da auch Küchenschellen und andere florale Kostbarkeiten…
Liebe Gruß Ursula
Einen wunderschönen guten Morgen
zugegeben, ich wäre auch lieber bei mehr Sonne gewandert. Aber die ist derzeit ja mehr als „sparsam“… Der Vorteil ist (neben der Bewegung) halt, das die Dinge links und rechts des Weges – zumindest geht es mir so – eher in den Fokus rücken. Und das haben die kleinen Tautropfen auch verdient 😉
Euch schicke ich ganz liebe Grüße aus Bonn – Angelica
Hallo Angelica
Wie ich sehe, haben wir den gleichen Gedanken gehabt 😀 , deine Tour sieht auch toll aus, wird aber doch sehr matschig gewesen sein? Die Tour werde ich sicher auch mal gehen, aber wohl erst im Frühling, es sieht jetzt ja doch sehr Trostlos aus, und Im Frühling blüht da so einiges 😉
In diese Richtung bin ich bisher noch nie gefahren, also wirds mal zeit, wenn ich das so sehe 🙂
Es gibt so viele schöne gegenden da weis man nicht wo man zuerst hin soll 😦
Dir noch einen schönen 2 Weihnachtsfeiertag. Grüße von der anderen Rheinseite 😀 markus
Hallo Markus
Ja, matschig war es. Aber die Bewegung und das erkunden einer mir unbekannten Landschaft stand im Vordergrund, da heisst es: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falschen Klamotten“ 😉
Habe auch einige Leute in Gummistiefeln gesehen. Die waren ebenso bestens gewappnet, aber eher Spaziergänger als auf Wandertour.
Viele Grüße auf die „schäl Sick“ von Angelica
Mit Stelzen geht das durch den Matsch natürlich viel angenehmer :-D. Für mich ist das auch ne völlig neue gegend, ich war in der ganzen Region noch nie gewesen. Also was neues für 2013 😉 . Paar Trockene Schuhe und Strümpfe mit genommen, dann passt das schon. Zu Weihnachten gabs einen neuen Rucksack 🙂
Gruß Markus
eine Wunderschöne Tour dann konnten die Feiertage ja kommen, mit Weihnachtsbraten und vielen süßen Sachen. lg Bernd
Vor allem süße Sachen *hmmm* 😉
Danke für die schönen Bilder und die Tour und besonders für den Hinweis, dass Hunde dort erlaubt sind ;-)! Und Düren ist ja nicht soweit von Aachen entfernt, es ist immer wieder erstaunlich, was es alles quasi unmittelbar vor der Haustüre gibt! Für die nächsten Tage muß allerdings die niederländische Küste reichen!Das laufen durch den Sand kann auch ganz schön anstregend sein und ich liebe es mir den Wind um die Ohren fegen zu lassen! Dir einen guten Rutsch ins Neue Jahr, mit vielen tollen Touren!
Hallo Martina
Da ich ja mitterweile weiß, das ich auch einige Hundebesizer unter meinen Lesern habe, wollte ich das grade in diesem Naturschutzgebiet genau wissen 😉 Wäre ja doof, dorthin zu fahren und dann festzustellen, das Hunde verboten sind.
Dir wünsche ich viel Spass beim „durchpusten“ an der Küste und alles Gute für 2013!
Liebe Grüße Angelica
Hallo Angelica,
danke für die Info. Von der Drover Heide wusste ich bisher nichts. Steht nun auf meinem Wanderplan. Ich liebe Wanderwege, die zwischendurch auch mal von Stegen unterbrochen werden. Denn das hat ja einen landschaftlichen Grund und den finde ich prima.
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael
das wundert mich jetzt echt. Du kommst doch nun wirklich viel herum.
Freut mich um so mehr, das ich (natürlich nur durch NAE) Dir so eine Anregung geben konnte.
Viel Spaß bei der Tour und viele Grüße
Angelica
Hallo Angelica,
vielen Dank für die nette Tourbeschreibung und die super schönen Fotos. Hatte das über NAE noch im alten Jahr entdeckt und musste ungeduldig bis heute warten, bis die Tour in den Plan passte. Deine Winterbilder und die nette Beschreibung haben definitiv dazu beigetragen, dass ich die Tour unbedingt laufen wollte. Heute war der perfekte Tag dafür.
Viele Grüße
Viviane
Hallo Viviane
es freut mich, das Du mit dem Wetter etwas mehr Glück hattest und Dir die Tour gefallen hat.
Herzlichen Dank für den Kommentar und liebe Grüße Angelica
Hallo Angelica,
Dein Bericht ist schon ein paar Tage alt, aber ich muss kurz was dazu schreiben. Ich habe mir die Drover Heide in den letzten Tagen nochmals angeschaut, Derzeit ist die Heide in voller Blüte und es ist wirklich wunderschön. Alles lila 🙂 Was mich an diesem Weg irritiert, ist die Streckenführung, Geht man wirklich auf den Vorschlag des Eifelvereins ein und folgt der ausgeschilderten Nr. 52. dann wird man die ganze Zeit um die Heide herumgeführt, der Weg ist fast 15 km lang und dauert auch ca. 4,5 Stunden, aber man kommt nur ganz kurz IN der Heide an und geht dann sofort wieder ziemlich langweilige Feldwege ( und natürlich Wald, ja .. ) rundherum. Drinnen gibt es eigene Wege, der längste um die 9 km. Und dies ist ein ganz anderes Naturschauspiel. Du hast Dir wahrscheinlich damals einen eigenen Weg gestrickt, oder ?
Viele Grüße
Petra
Hallo Petra
ich kenne jetzt die Route des Eifelvereins nicht, sondern bin damals nach der GPS-Tour von NaturAktivErleben gegangen, die eine Variation der verschiedenen Wege in ihrem Portal vorgestellt hat. Siehe hier.
Möglichkeiten dort eine Runde zu machen, hat man ja zahlreiche, wie man an dieser Karte ganz gut erkennen kann: http://www.kreuzau.de/fkt/downloads/wandern/Drover-Heide02-2011.pdf
Viele Grüße Angelica
Hallo Angelica,
danke für Deine Antwort. Ich hatte mich an diesen Tourenvorschlag gehalten,
http://alpregio.outdooractive.com/ar-rureifel/de/alpregio.jsp#i=2805682&tab=TourTab
Aber Dein 2. Link war da jetzt schon aufschlussreicher. Danke und liebe Grüße
Petra