Der Burgweg, welcher in einer Schleife um die Stadt Blankenberg führt, gehört zu einem der 16 Erlebniswegen an der Sieg. Ich mag dieses kleine, mittelalterliche Städtchen, das in Wirklichkeit gar keine Stadt, sondern als Ortsteil von Hennef mit grade mal 632 Einwohnern aufwartet und oberhalb der Sieg liegt.
Die gleichnamige Burg habe ich bereits mehrfach erkundet: sei es auf der Etappe 3 des Natursteig Sieg oder auf dem Dreitälerweg.
Der knapp 6 km lange Burgweg jedoch fehlte mir noch, also ging es letzten Donnerstag – dank flexibler Arbeitszeiten – gegen Mittag vom Büro direkt ins nahe gelegene Siegtal.
Anstatt jedoch wie vorgegeben, die Tour unten in Stein zu starten, habe ich mir einen schattigen Parkplatz am Eingang des Burggeländes gesucht und die Wanderung von dort begonnen.
Als erstes wird natürlich die Burg erkundet. An den Burgmauern im Eingangsbereich wächst Wein, der hier seit dem Mittelalter angebaut wurde.
Mein erster Anlaufpunkt ist der St. Georgsturm, den man auch besteigen kann. Von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf die Siegschleife und bis nach Siegburg.
Unter mir liegt der Kräutergarten und rund um die Burganlage stehen Kunstwerke, die derzeit dort ausgestellt sind.
Ich mache ein paar Fotos und schlendere wieder bis zum Parkplatz. Eigentlich würde der Burgweg jetzt durch den Ort führen und später wieder hier hinauf.
Nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ möchte ich mir das kleine Städtchen aber bis zum Ende aufheben und folge der Beschilderung der Straße runter. Auf einer Wiese grasen Schafe und der Weg bringt mich hinab nach Stein.
Unten am eigentlichen Wanderparkplatz geht es an der Steinermühle vorbei, die mit einer gemütlichen Terrasse lockt.
Für eine Rast ist es allerdings zu früh, also ziehe ich weiter. Vorbei an einer Kuhweide führt mich der Weg nun durch die Sonne hinauf und später über Graswege weiter.
Dann darf ich oberhalb, parallel zum Burggelände und mit herrlicher Aussicht weiter wandern.
Eine Bank mit Blick auf das Burggelände veranlasst mich dann doch, eine kurze Pause einzulegen. Ist das herrlich hier.
Mein Blick schweift über die Landschaft und ich kann in der Ferne auch den Stachelberg erkennen, der den Gleitschirmfliegern als Absprung dient.
Von hier geht es wieder hinab, ein Stück an der Straße entlang, um dann auf einem schmalen Pfad wieder in den Wald einzutauchen. Mächtige Fichten säumen den Weg und ich komme am Ahrenbach an.
Hier treffe ich dann auf den Natursteig, bzw. den Dreitälerweg und folge ihm nach rechts weiter durch das Tal. Der schmale Pfad leitet mich parallel zu dem Bach durch die Auenlandschaft und steigt später sanft an.
An der Straße verlasse ich beide Wege und folge der Markierung des Burgweges hinauf bis zur Kreisstraße und kurz durch den Ort.
Nur wenige hundert Meter, dann geht es an Obstbäumen, die bereits Früchte tragen, in einer weiten Schleife auf einem Höhenweg weiter.
Auch hier lädt eine Bank zu einer sonnigen Rast ein. Ich ziehe die Schuhe aus und lausche dem Vogelgezwitscher.
Der Höhenweg lässt mich später weiter durch die Sonne wandern und ich lichte ein paar Blumen und Blüten ab.
Nun geht es in Richtung Blankenberg. Vorbei an den alten Burgmauern, an denen Weinreben stehen, geht es in Richtung Katharinenturm und hinein in die Altstadt mit seinen Fachwerkhäusern.
Im Hotel Sonnenschein suche ich mir einen Platz auf der Terrasse und bestelle mir einen Pflaumenkuchen.
Viel ist in der Woche hier nicht los und nur wenige Besucher streifen durch den Ort.
Von hier aus geht es vorbei am Panoramacafé und wieder in Richtung der alten Burgmauern, wo ich wieder auf den Siegsteig und den Dreitälerweg treffe.
Der Weg führt durch die Mauer und bringt mich dann in die ursprüngliche Altstadt, die nunmehr nur noch aus Wiesen, Weiden und Obstbäumen besteht.
Noch ein Blick vom Aussichtspunkt ins Siegtal und auf den Stachelberg, schon habe ich den Parkplatz wieder erreicht.
Mein Fazit:
Auch wenn die Runde nicht allzu lange ist, kann man hier wunderbar einen herrlichen Nachmittag verbringen. Mit dem Abstecher zur Burg kamen bei mir 6,5 km und 185 Höhenmeter zusammen.
Insgesamt eine schöne Mischung aus Wald, Wiesenwegen und Fernblicken, dazu die schnuckelige kleine Altstadt mit ihrem gastronomischen Angebot.
Was mir gut gefallen hat, das ich mal einen komplett anderen Blick auf die Burg hatte, den mir der Natursteig so nicht bot.
Empfehlen würde ich allerdings, die Runde nicht wie ich, sondern im Uhrzeigersinn zu gehen, dann liegen die Anstiege auch im Schatten.
Wer die Runde ebenfalls im Ort enden lassen möchte, parkt am besten an dem Parkplatz am Katharinentor. Wer mit der Bahn anreist, hat es nicht weit bis nach Stein (ca. 800m) und kann dort in den Rundweg einsteigen.
An einigen Stellen sollte man ein wenig aufpassen, dass man nicht auf dem Dreitälerweg landet, der ebenfalls mit dem roten Wegekennzeichen der Erlebniswege markiert ist.
An diesen Stellen ist jeweils separat ausgeschildert, wo der Burgweg weiterführt. Ein Blick in die Karte kann jedenfalls nix schaden.
Ergänzend kann ich folgende Wanderkarten und Bücher empfehlen:
- Leporello Wanderkarte Erlebniswege Sieg 1:25.000
- Wanderkarte Naturregion Sieg
mit Erlebniswegen, Natursteig Sieg und den örtlichen Wanderwegen 1:25.000
- Wanderbuch Erlebniswege Sieg
mit vielen Informationen
Hier gibt es meine Berichte zum Dreitälerweg (17,2 km / 320 hm) und zur 3. Etappe des Natursteig Sieg von Blankenberg nach Merten (13,5 km / 340 hm)
Noch ein paar weiterführende Links:
- Der Burgweg auf der Webseite der Naturregion Sieg
- Mein GPS-Track
- Kunst auf der Burg
- Öffnungszeiten des Burggeländes: April bis Oktober: Di-So 10-18 Uhr
Wieder eine deiner erfrischend-informativen Schilderungen einer schönen und scheinbar unkomplizierten Tour. Danke.
Marco
Danke & liebe Grüße
Angelica
Schöne Fotos sind dir auf dem Weg gelungen (besonders das mit dem kleinen Wasserfall). Das ist bestimmt eine schöne Halbtagstour mit Ortsbesichtigung und Einkehr.
LG
Ingrid
Hallo Ingrid
Ja, die Tour ist aufgrund der Länge (bzw. Kürze) eher was für einen halben Tag, aber Stadt Blankenberg ist einfach ein Besuch wert.
Viele Grüße
Angelica
Hallo Angelica,
bin seit längerer Zeit noch einmal auf Deinem Wanderblog gelandet. Blankenberg kenne ich gut, weil eine gute Freundin von uns dort Nachtwächterführungen macht. Bei diesen Führungen hat sie uns auch einiges über die Geschichte erzählt. Mit dem Rennrad habe ich auch Touren gemacht über Süchterscheid, durch Blankenberg und dann ins Siegtal hinunter. Blankenberg ist ein hübsches, nettes Städtchen.
Gruß Dieter
Hallo Dieter
Das mit der Nachtwächterführung hört sich spannend an. Danke für den Tipp.
Schönes Wochenende und liebe Grüße
Angelica
Hallo,
Seit fast 2 Monaten kein neuer Wanderbericht mehr. Ich hoffe es geht Ihnen gut und sie kommen wegen Zeitmangel nicht zum Bloggen. Ich lese ihre Beiträge sehr gerne und bin auch kürzere Strecken nachgewandert.
Hallo Willi
Danke der Nachfrage. Mir geht es ausgesprochen gut. Ich nehme mir einfach eine Auszeit.
Viele Grüße
Angelica
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