Im April wurde ein weiterer Wanderweg in der Region eröffnet. Die Feuerroute führt über 33 km durch die teils von alten Vulkanen geprägten Landschaft zwischen Rheinbach und dem Rodderberg.
Angeschlossen sind auch 6 Rundwege zwischen 3 und 12 km. Einen davon wollte ich auf jeden Fall mal erkunden und habe mich für die 10km lange Tomburg-Runde entschieden, die von meinem Büro aus grade mal 20 km entfernt liegt.
Bei den sommerlichen Temperaturen bin ich ganz froh , das der Parkplatz über genügend Schatten verfügt. Direkt am Parkplatz gibt es auch eine Informationssäule, die mit den 6 verschiedenen Gesteinsarten gefüllt ist.
Ich folge dem Markierungsschild zunächst zur Ruine der Tomburgüber den Feldweg, der leicht ansteigt. Kurz bevor ich an einer Liegebank vorbeikomme, werfe ich einen Blick zurück und werde mit Siebengebirgspanorama belohnt.
Ich tauche in den Wald ein und gelange über einen schmalen Pfad hinauf zur Ruine der Tomburg, die oben zwar keine Turmbesteigung ermöglicht, von einem Aussichtspunkt einen Blick in die Voreifel bietet.
Nachdem ich oben ein wenig rumgekraxelt bin, geht es wieder hinab und über einen Wiesenweg mit Blick auf das Drachenfelser Ländchen weiter.
Dann geht es einen längeren Abschnitt über Asphalt. Links und rechts gibt es immer wieder Blümchen, die abgelichtet werden wollen und nach 10 Minuten tauche ich wieder in den schattigen Wald ein.
Neben mir verläuft ein Reitweg, aber außer einer Spaziergängerin mit Hund ist hier niemand unterwegs.
Bei knapp 30°C haben die meisten wohl eher keine Ambitionen zu wandern.
Für mich ist das Wetter und der schattige und kühle Wald perfekt.
Irgendwann führt die Tomburg Runde nach links und der Schotterweg wechselt zu einem angenehmen Waldweg, der herrlich durch Tannen und Mischwald führt.
Auch ein Schlenker nach rechts ist noch markiert. Den grünen Stein, der vom Weg nach rechts abzweigt schaue ich mir noch an, doch irgendwie fehlt auf dem nächsten Abschnitt die weitere Markierung des Rundweges.
Ich werfe einen Blick in die Karte und auf das GPS und folge Weg 6 nach links in Richtung Eisensteine.
Hier gibt es einen herrlichen Pfad der in leichten auf & ab und in einigen Kehren durch den Wald führt und mich an einer Pferdekoppel wieder aus dem Wald geleitet.
Auch hier fehlen Markierungen.
Ich halte mich weiter in Richtung Todenfeld und steure auf die kleine Kirche St. Hubertus zu.
Die Markierung dort zeigt mir, das ich auf dem richtigen Weg bin, quere den Ort kurz und habe bald Feldwege unter den Sohlen und befinde mich auf dem höchsten Punkt der Tour.
Ab hier gibt es Fernblicke bis nach Köln und ins Siebengebirge, die mich auf dem nächsten Abschnitt begleiten. Pferde stehen auf den Weiden und wehren die lästigen Fliegen ab.
Graswege wechseln mit Schotterwegen und bevor mich der Rundweg wieder in den Wald leitet, mache ich auf einer schattigen Bank eine Rast.
Nun folgt ein herrlicher Abschnitt durch den Wald.
An einer Windbruchfläche geht es weiter bergab und dann kommt der für mich schönste Teil der Tour. Pfade, die mich durch einen märchenhaft schönen Tannenwald geleiten.
Die Zapfen knacksen unter meinen Sohlen und hier herrscht so eine angenehm, trockene Wärme, die man nur im Kiefernwald findet. Ich reduziere automatisch das Tempo und nehme die Eindrücke in mich auf.
Ich folge Weg 6 weiter und gelange bald an eine größere Kreuzung im Wald. Der Eselsweg bringt mich nun über einen Schotterweg weiter bis zur Waldkapelle.
Ein paar Fotos, dann geht es weiter. Nun geht es über die Feuerroute wieder zurück. Der Weg wird wieder schmaler und ich entddecke Brombeeren am Wegesrand. Ein paar der reifen Früchte landen in meinem Mund und schmecken herrlich süß.
Dann wird der Weg wieder breiter und führt recht grade durch den Wald.
Doch kurz bevor ich den Tomberg wieder erreiche, geht es in einer Schleife und an Wiesen vorbei wieder bis zum Ausgangspunkt zurück.
Mein Fazit:
Insgesamt eine nette Runde, die eine schöne Mischung aus Wald und offener Landschaft bietet. Auch wenn viele Abschnitte über breitere Waldwege und Schotter verlaufen, besteht knapp die Hälfte des Weges aus Pfaden oder naturbelassenen Wegen.
Inklusive der Besichtigung der Ruine ist der Rundweg 10,6 km lang. Die grade mal 200 Höhenmeter fallen kaum ins Gewicht.
Die Markierung im ersten Drittel noch in Ordnung, ab dem Grünen Stein fehlten dann leider weiterführende Hinweise. Das kann sicher noch deutlich verbessert werden.
In meinem GPS-Track habe ich an diesen Stellen die Wegenummern eingetragen, denen man an folgen kann. Die Karte vorab auszudrucken, ist für Nicht-GPSler sicher sinnvoll.
Sicher ist die Tomburg Runde nicht mit einem Premiumweg zu vergleichen. Bei den vorhandenen Markierungen fehlen z.b. auch die Beruhigungsmarkierungen, die man üblicherweise nach einem Abzweig kennt. Man muss also schon ein bisschen genauer schauen.
Da ich aber des Öfteren von Kollegen gefragt werde, wo es einen schönen Rundweg in der Nähe von Bonn gibt, kann ich den Weg durchaus empfehlen.
Man sollte einfach auch abwägen, das sich nicht jeder 50-60km ins Auto setzt, nur um einen hochgepriesenen Premiumweg zu machen. Es gibt genügend Menschen, denen auch eine solch bodenständige Wanderung reicht, um am Wochenende ein bisschen „raus zu kommen“.
Ich persönlich finde es jedenfalls gut, dass in unserer Region das Thema Wandern mittlerweile so viel Anklang findet und neue Wege geschaffen werden. So ist für jeden etwas dabei.
Hier noch die ergänzenden Links:
- Naturpark Rheinland – Die Feuerroute
- PDF zu den 6 Themenrundwegen
- Übersichtskarte der Tomburg-Runde mit Steckbrief und GPS
- Mein GPS-Track der Tour incl. der Wegenummern und einiger Bänke
Übrigens: Die bunten Zelte, die man auf einem Teil der Bilder sieht, sind von einer Veranstaltung der Tomburg Ritter, die jedes Jahr Anfang August ihren Ritterschlag veranstalten. (Artikel im GA – Webseite der Tomburgritter)
ein richtige Lichtblick Deine Aufnahmen bei diesem Wetter heute 😉
LG Micha
Ja, das hab ich mir auch gedacht. 🙂
Das gute Wetter musste man in letzter Zeit einfach nutzen, daher hat es mit dem Bericht ein wenig gedauert.
Hallo Angelica,
von den 6 Themenrundwegen der Feuerroute fehlt mir nur noch die Tomburg. Doch wie du habe ich bei den Rheinbacher Wegen und am Rodderberg die Erfahrung gemacht, dass die Ausschilderung nicht gut ist. Im Naturparkzentrum war man offen für meine Kritik und erklärte, es handele sich schon um ältere Wege. Die neu geschaffenen Rundwege um Wachtberg herum waren hingegen toll ausgeschildert (bis auf einen Fehler). Zu wünschen lässt meiner Meinung nach die winzige Karte im Faltblatt.
Um Wachtberg herum findet man viele Wegmarkierungen und die ein oder andere Wandertafel. Aber im Internet habe ich keine Übersicht der Wanderwege gefunden. Kennst du dich da besser aus?
Gruß, Myria
Hallo Myria
Danke für die Rückmeldung.
Die Tomburg Runde gehört ja auch zu den „neuen“ Wegen. Da erwarte ich schon, das die komplett und durchgängig markiert ist. Leider war das nicht der Fall…
Bei einer Tour rund um Rheinbach Anfang des Jahres habe ich auch viele Wegemarkierungen gesehen, aber auch dazu im Netz nichts gefunden. Hier helfen vermutlich die Wanderkarten vom Eifelverein weiter.
Viele Grüße Angelica
Liebe Angelica,
sehr schön, wieder etwas aus der alten Heimat zu lesen und die tollen Fotos zu sehen. Da müssen wir dringend noch mal hin.
Liebe Grüße Jutta
Liebe Jutta
Dankeschön und einen guten Start in die neue Woche
Viele Grüße Angelica
Hallo Angelica
schön schön, wenn man so was vor der Haustüre hat. Klein aber fein so zu sagen.
Grützi Rolf aus Krefeld
Hallo Rolf
es muss ja nicht immer so weit weg sein und so konnte ich den Nachmittag wunderbar nutzen 🙂
Liebe Grüße Angelica
Hallo Angelica,
du hast ja schon wieder bestes Wanderwetter erwischt! Die Tomburg-Runde habe ich im Juni erwandert. Meine erste Wanderung ohne meinen Mann, dafür mit der GPS-Route auf dem Smartphone. Wir waren schon oft an der Tomburg, aber jeden Weg kenne ich auch nicht (und irgendwie muss ich Orientierungs-Legastheniker alleine wandern ja mal üben). Ich bin die Runde anders herum gelaufen und zu Beginn auch gut zurecht gekommen. Doch irgendwann habe ich die kleinen T-Schilder vermisst oder übersehen. Insgesamt dreimal habe ich die korrekte Route „aus Versehen“ verlassen, aber dank GPS wieder auf den richtigen Weg gefunden.
Die Route an sich finde ich sehr schön: Wälder, Felder, Pfade, Pferdekoppeln und die Tomburg zum Abschluss. Eine Karte oder Route sollte man schon dabei haben.
Ich glaube, bei so schönem Wetter, wie auf deinen Fotos sollte ich nochmal dorthin.
Lieben Gruß
Steffi
Hallo Steffi
Prima, das Du den Mut hast und das mit dem alleine Wandern mal probierst.
Und so wie es aussieht, kommst Du ja gut zurecht. Klasse!
Wünsche Dir weiterhin viel Spaß bei Deinen Unternehmungen, ob nun allein oder mit Deinem Mann 🙂
Liebe Grüße Angelica