Mitte April wurde die neue 53 km lange Berg-Wochenendtour Eifelleiter eröffnet. Auf 3 Etappen, die von der Länge so angelegt wurden, dass man sie auch an einem verlängerten Wochenende schaffen kann, geht es von Bad Breisig am Rhein bis zur Hohen Acht und nach Adenau.
Für all diejenigen, die vorab ein wenig an der Eifelleiter schnuppern wollen, wurden 3 Extra-Touren geschaffen. Neben dem Breisiger Ländchen, der über einen Teil der ersten Etappe führt, wurde vor kurzem die Rundtour Vinxtbachtal fertiggestellt.
Feiertage sind zum ausschlafen da, also ging es relativ spät zum empfohlenen Startpunkt am „Neuen Maarhof“ in Niederdürenbach.
Erst gegen Mittag bin ich dort und werde mit einem herrlichen Blick auf die Burg Olbrück empfangen. Schattige Parkplätze gibt es hier leider nicht und auch der Zuweg zur Rundtour ist nicht beschildert. Ein Blick auf die Karte verrät jedoch, das ich einfach der Straße weiter hoch folgen muss und schon gelange ich auf einen Zuweg zur Eifelleiter.
Links führt mich dieser am Rodder Maar entlang, doch da ich die Tour im Uhrzeigersinn gehen werde, gelange ich da erst am Ende hin.
Schon von weitem kann ich das quacken der Frösche hören und folge dem Feldweg in Richtung Westen. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke und eine Schaukel lädt zu einer kurzen Unterbrechung ein. Es ist hochsommerlich und selbst am Feiertag sind die Bauern beschäftigt und nutzen das gute Wetter zum wenden des Heus.
Nach einiger Zeit darf ich auf Wiesenwege wandern und mache den kleinen Abstecher zum Königssee.
Früher wurde hier Basalt abgebaut und durch den Durchstoß bis zur Quelle, entstand im Laufe der Zeit der See. Baden darf man hier leider nicht, aber anschauen ist erlaubt.
Im Wasser tummeln sich riesige Karpfen, das Angeln allerdings auch verboten.
So ziehe ich weiter und zwischen Weiden, oberhalb von Oberdürenbach geht es später auf herrlichen Wiesenwegen durch die Landschaft. Die Gräser sind reif und automatisch streife ich im Vorbeigehen die Samen ab. Der Blick zurück geht über das Brohltal bis ins Rheintal hinüber und nach einem Anstieg lädt eine Bank zu einer sonnigen Rast.
Danach geht es in den Wald, teilweise mit netten Abstechern über Pfade, nachdem ich der Eifelleiter „Adieu“ gesagt habe, über einen längeren Abschnitt, bei dem ich den höchsten Punkt der Tour überschreite und fast die 500 Höhenmeter knacke, bis zum Weiselstein hinauf.
Das Eifelgold blüht noch und der Pfad durch den lichten Wald hinauf ist einfach herrlich.
Dann wird der Turm, der mitten in einer Heidelandschaft liegt, erklommen und mir bietet sich der Blick auf das Siebengebirge und über das Brohltal.
Den Kölner Dom kann ich heute leider nicht erkennen, dafür ist es dann doch zu diesig.
Von hier geht es wieder hinab, wer mag, kann einen Abstecher zu Gut Schirmau machen, oder wie ich, der perfekten Markierung folgen.
Der Wegeverlauf macht nun eine lange Schleife und unter meinen Sohlen raschelt das trockene Gras, denn der schmale Pfad wurde vor kurzem gemäht.
Die Pferde auf den Weiden suchen bei den Temperaturen lieber den Schatten und schauen mich neugierig an.
Es geht weiter in das Tal hinein, über einen kleinen Bach und dann ordentlich steil aufwärts. Gut, das der Wald hier für Schatten sorgt und bald hab ich die Höhe wieder erreicht.
Eine Bank bietet neben der Aussicht auf das Siebengebirge den Blick auf Königsfeld und seine markante Kirche. Ein Rotmilan zieht seine Kreise und ein Graspfad bringt mich wieder hinab.
Einen der zahlreichen Schmetterlinge, die sich hier tummeln, kann ich in Ruhe ablichten und mache einen Abstecher zur Hütte „Schauinsland“. Eine weitere Eifelleiter-Schaukel lockt und bietet einen herrlichen Blick in die Landschaft.
Danach geht es weiter hinab und immer noch liegt Königsfeld in Sicht. Der Duft von Kamille und von Sommer liegt in der Luft. Im Zick-Zack geht es auf Königsfeld zu, vorbei an Rindern und Teilen der Keramikroute.
Wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch den Abstecher nach Königsfeld einbauen und marschiere in das kleine Dorf.
Ein Biergarten lockt, doch zunächst möchte ich zur Kirche hinauf.
Als eine Frau aus dem Haus kommt, frage ich nach, ob es hier ein Café im Ort gibt.
Sie gibt mir den Tipp, statt der Umgehungsstraße zu folgen, das kleine Pädchen hinab zu nehmen.
Das Café Vinxtbach bietet zwar keine Terrasse, aber eine nette Atmosphäre und dazu riesige Kuchenstücke.
Nach all der Sonne tut der Schatten hier ganz gut und auch auf dem weiteren Wegeverlauf, der meist über Wiesenpfade führt, darf ich zwischendurch Schatten genießen.
Nach einem Anstieg durch den Wald gelange ich dann wieder auf Feldwege.
Der Abschnitt zieht sich etwas, doch die sommerlichen Eindrücke muss ich einfach festhalten.
So langsam ist es auch mir etwas zu viel „Sonne“ und so lasse ich den Rastplatz links rechts liegen und steure das Rodder Maar an.
Wieder dringt das laute Quaken der Frösche an mein Ohr, die sich zwischen dem Schilf tummeln. Libellen fliegen umher und Blässhühner schwimmen auf dem Wasser. Sogar ein Kormoran steht mitten im See.
Ich gehe noch ein Stück um das Südufer und dann wieder zurück zum Neuen Maarhof.
Bei dem Wetter hab ich nicht so wirklich viel Hunger und bin eigentlich noch satt von dem Kuchen eben.
Also bestelle ich mir nur eine Kleinigkeit und lasse den herrlichen Wandertag auf der Terrasse ausklingen.
Mein Fazit & Tipps:
Insgesamt war das eine abwechslungsreiche Runde, auf der ich Abschnitte kennen lernen durfte, die mir bisher unbekannt waren. Grade jetzt im Frühsommer ist es herrlich dort zwischen den Feldern umher zu streifen und die zahlreichen Fernblicke zu genießen.
Trotz des Feiertages war ich dort stundenlang alleine unterwegs. Lediglich am Rodder Maar und vor Königsfeld konnte ich auch anderen Wanderern begegnen.
Durch meine Abstecher zum Königssee und nach Königsfeld bin ich auf insgesamt 18,2 km und 478 hm gekommen und habe dafür knapp 5,5 Stunden ohne Pausen benötigt (Die Runde ist bei Outdooractive mit 15,8 km und 359 hm angegeben)
Teilweise hat die Runde ein paar „Längen“, insbesondere der langen Abschnitte durch die Felder gegen Ende der Tour. Der Rundweg wird meines Wissens bald vom Wanderinstitut zertifiziert. Darüber, ob die Runde nun Premiumansprüchen genügt, kann man sich sicherlich streiten.
Vorbildlich und durchgängig markiert ist sie jedenfalls.
Auch die zahlreichen Bänke, Schaukeln und Rastplätze genügen dem Premiumstandart und im Wegeverlauf wurde, so oft es geht, auf Pfade und Wiesenwege ausgewichen.
Der Anteil an Schotterwegen überwiegt jedoch.
Der Rundweg führt zu 75 % über offene Landschaft, meist zwischen Wiesen und Feldern. Wenn man – wie empfohlen – im Uhrzeigersinn geht, liegen die meisten Anstiege im Schatten.
Trotzdem sollte man grade an heißen Sommertagen für ausreichenden Sonnenschutz und Getränke sorgen.
Der Neue Maarhof bietet sich gut als Start- und Endpunkt der Runde an.
Sollten die Parkplätze belegt sein, gibt es die Straße weiter hinauf noch den Parkplatz Marienkopf am Südufer des Rodder Maars.
Hier noch einige Links:
- Mein GPS-Track
- Extra-Rundtour Vinxtbachtal auf der Eifelleiter-Webseite
- Eifelleiter
- Extra-Rundtour Breisiger Ländchen (mein Tourbericht)
- Neuer Maarhof
- Waldgut Schirmau
- Café Vinxtbach in Königsfeld
- Brohltal Tourismus
Schade Angelica das ich zur Zeit nicht da war sonst hättest Du bei mir auf einen Kaffee vorbei kommen können. Wieder ein toller Bericht von Dir dieses mal über meine Heimat. Viele Grüße aus Wyoming Ulli
Herzlichen Dank fürs Lob & noch viel Spass in den USA
was wohl dein Rucksack bei der Tour zu erzählen hat *gg*
Dem hat’s gefallen und er hat unterwegs getwittert 😉
https://mobile.twitter.com/nd_unterwegs
Das sind ja schöne Fotos, es war ja auch ein herrliches Wetter. Ich war auf dem Wilibrordweg (Jakobsweg) zwischen Prüm und Waxweiler auch fast alleine unterwegs.
Gestern wurde übrigens auf SWR die „Fahr mal hin“-Sendung vom Eifelsteig wiederholt, in der du zu sehen warst.
LG
Ingrid
Liebe Ingrid
das Wetter muss man einfach nutzen 🙂
Ja, hab es gesehen. Da haben sie das ganze aber ordentlich gekürzt und 2 Folgen zu einer zusammen geschnitten. Dadurch ist vom „Wandern auf dem Eifelsteig“ leider nicht viel übrig geblieben, sondern die Nebenschauplätze standen im Vordergrund.
Liebe Grüße Angelica
Jetzt, wo du es sagst – ich habe schon gedacht, die springen ja hin und her in dieser Sendung über den Eifelsteig. Klar, das waren vorher 2 Sendungen (die ich beide schon gesehen hatte).
Hallo Angelica
ja, wie immer schöne Bilder..und naja mal schauen ob’s der Weg schaft Premium zu werden.
Bin heute mal in der Niederlande/D den Premium Wanderweg „Meinvennen“ gelaufen.
Wie ich schon mal sagte „Nicht immer ist Premium da, wo Premium drauf steht.“
Gruß Rolf
Hallo Rolf
So schlecht war der ja nicht, aber im Vergleich mit anderen Premiumwegen, eben nicht so gut. Kann aber auch sein, das man mittlerweile sehr verwöhnt ist. Ich hatte ja einen schönen Wandertag und dann ist es mir eigentlich auch Schnuppe ob Premium oder nicht.
Liebe Grüße Angelica
wie wahr wie wahr schön war der Tag allemal
Gruß Rolf
Hallo,
der Bericht mit den vielen Fotos gefällt mir sehr gut, landschaftlich ist die Eifel schon ein sehr schöner Höhenzug.
Ist dir bekannt, ob die Route für Fahrräder gesperrt ist?
Viele Grüße
Daniel / Coffee & Chainrings
Hallo Daniel
Gesperrte Abschnitte habe ich da jetzt nicht explizit gesehen.
Wobei es viele Wiesenwege gibt, die zwar jetzt größtenteils gemäht waren, durchaus aber auch mal höher zugewachsen sein können.
Viele Grüße
Angelica