Am Dienstag war mein Motto: „Raus aus dem Büro > Rein ins Vergnügen“. Wenn ich Morgens mein ganzes Wanderzeug einpacke und mich im Büro umziehe, sind kleinere Touren auch an einem Nachmittag zu schaffen.
Das Ziel sollte die Landskrone sein. Von der A61 ist die Kapelle und das Gipfelkreuz gut auszumachen und das war auch der Grund, warum ich diese bereits vor 3 Jahren bei meiner Wanderung auf dem Rotweinwanderweg eingebaut hatte. Ich hatte sie irgendwann bei einer Fahrt über die Autobahn bewusst wahrgenommen und mir gesagt: „Da musst du hin.“ Auch heute sollte mich mein Weg dorthin führen.
Als Startpunkt hatte ich mir einen Parkplatz in Heppingen rausgesucht, von dem aus ich mein erstes Ziel bereits im Visier hatte.
Es geht nur kurz durch den Ort und dann über den Jakobsweg, erst zahlreiche Treppen und dann über einen Serpentinenpfad hinauf.
Die Sonne zaubert feine Lichtpunkte auf den Pfad und ich bin ganz froh, das der Anstieg der 160 hm im Schatten liegt.
Zunächst gelange ich an die Maria-Hilf-Kapelle, dessen Licht im Inneren mit einem kleinen Obolus angeht, um einen besseren Blick hinein zu werfen.
Auch wenn die zahlreichen Bänke draußen in der Sonne zu einer Rast einladen, mache ich mich weiter auf, um auch zur Ruine der Landskrone zu gelangen.
Es dauert nicht lang und mir offenbart sich ein beeindruckender Blick ins Ahrtal und auf besagte Autobahnbrücke.
Winzig klein schieben sich die Autos über die Brücke. In weiter Ferne ist das Radom in Wachtberg zu erkennen und die vielen kleinen Orte drumherum.
Trendgemäß wird ein Gipfelselfie auf 271,7 m.u. NHN gemacht (Naja… das lag aber auch nur dran, weil ich die Kamera nirgendwo richtig abstellen konnte um eins per Selbstauslöser zu machen) und ich mach mich weiter auf die Socken.
Ein Stück durch den Wald, dann erreiche ich einen Feldweg, der mir Fernblicke ins Siebengebirge und ins Ahrtal bietet.
Nur kurz geht es bergab durch den Wald, dann treffe ich auf den Rotweinwanderweg.
Asphalt unter den Sohlen, aber jede Menge Motive die abgelichtet werden müssen.
Ja, es gibt auch weiße Trauben hier zu finden und die ersten Blätter haben sich bereits rot verfärbt. In wenigen Wochen wird hier eine bunte Farbenpracht herrschen.
Auf der gegenüberliegenden Seite verläuft die 7. Etappe des AhrSteigs und ich kann die Ehlinger Ley ausmachen und nun sogar ins Rheintal schauen.
Ich komme nach Lohrsdorf und muss dann ein Stück an der Straße entlang und nehme durch die Weinberge den nächsten Anstieg in Angriff.
Die Strahlen der Sonne hinter den Wolken macht so unglaubliche Effekte und eine sieht sogar aus wie ein Herz.
Als ich an den Lohrsdorfer Orchideenwiesen ankomme, flattern jede Menge Schmetterlinge und Bienen dort herum. Orchideen sind jetzt zwar keine mehr zu finden, aber jede Menge Acker-Witwenblumen und Wiesenflockenblumen, die für den nötigen Nektar und schöne Motive sorgen.
Nachdem ich meine Motive auf Chip gebannt habe, verläuft der Rotweinwanderweg in einigen Kehren bis zu einer weiteren Infotafel.
Dort biege ich ab, marschiere über die Wiese um am Waldrand dem Wanderweg 3 durch den Wald zu folgen, der mich oberhalb an den Feldern rausbringt.
Nicht weit entfernt ist der Golfplatz und ich kann einzelne Spieler mit Ihren Caddys erkennen. Für mich geht es über die Felder weiter, wobei mir die zahlreichen weißen Blüten ins Auge springen, die wie weißer Raps aussehen.
Es geht wieder bergab und mein Auge erspäht eine Blindschleiche.
Sie kann wirklich nicht besonders gut sehen, denn ich kann mich richtig nah an sie anpirschen und einige Fotos machen.
Bald komme ich ganz nah an den Golfplatz heran.
Was für ein Wechsel: eben noch an wildblühenden Wiesen vorbeimarschiert, hier nun perfekt gepflegtes Grün und säuberlich angelegte Weiher für die Sportler.
Eine Straße führt in einer Kehre dran vorbei und ein Schild warnt vor „fliegenden Golfbällen“.
Der nächstbeste Feldweg führt mich wieder ein Stück bergan und während mein Blick ins Ahrtal schweift, nähere ich mich rückseitig wieder der Landskrone.
Trotz des sonnigen Tages mit über 22 Grad, kommt bei der tief stehenden Sonne irgendwie Herbststimmung auf.
Vorbei an weidenden Kühen geht es oberhalb von Gimmigen noch ein Stück über Wiesenwege und durch den Wald und die Treppe wieder zurück bis zum Ausgangspunkt.
Mein Fazit:
Sicher keine Premiumrunde, aber perfekt um den Alltag hinter sich zu lassen. Der von mir gebastelte Rundweg ist 10 km lang mit 495 hm. Der Asphaltanteil beläuft sich auf ca 25%, der Rest sind Schotterwege, Graswege und Pfade. Es gibt insgesamt 4 Anstiege, wobei der heftigste davon immerhin mit einem Gipfelsieg belohnt wird 😉
Heppingen ist von Bonn aus schnell erreicht und die Runde sorgt für zahlreiche Panoramablicke. In ein paar Wochen ist hier alles herrlich bunt und die Ecke nicht ganz so überlaufen, wie die anderen Abschnitte des Rotweinwanderwegs.
Ich hab mich nicht ganz an die Wanderwege der Ahrtal-Wanderkarte gehalten. Aber anhand meiner Beschreibungen und der ausgedruckten GPSies-Karte kann man die Runde sicher auch ohne GPS-Gerät machen.
Hier der GPS-Track zur Tour
Viel Spaß beim nachwandern 🙂
Tolle Bilder, Tour ist für die nächsten Wochen gebucht . LG Dieter
Dann wünsche ich Euch ebenso viel Freude an der kleinen Runde 🙂
Hi,
oder sollte ich besser sagen: na, endlich ?!
Weshalb, nun endlich hast du auch und sogar ein richtig tolles Blindschleichen-Foto in deiner Fotodaten-Bank.
Und dein Bericht, einfach klasse!
Mich hat es am Samstag Morgen, mal wieder auf den Collis-Kletterpfad in Zell verschlagen. Trotz wiedriger Wettervorhersagen, es war toll, vor allem als sich der Nebel langsam aus dem Moseltal verzog. Ich war recht früh unterwegs, und so begegnete ich keiner Menschenseele. Und in Zell, gibt´s neuerdings ganz nette T-Shirts: „Collis -Bergwacht“ für knapp 20 € im Outdoor-Fachgeschäft in der Fussgängerzone.
Anfrage: ich suche immer noch Mitwanderer für kommendes Jahr in Cornwall (GB) einige Kilometer auf dem Küstenpfad zu wandern, – also ich denke so an eine gute Woche plus/minus.
Hast du Ideen dazu, oder Interesse?
Würde mich über Feedback freuen.
Lieben Gruß aus dem verregneten Mainz, von „Snake Plisken“,
alias Michael
😉
Hallo Michael
Gut Ding will halt Weile haben 😉 Aber nun ist sie abgelichtet.
Was Deine Wanderung betrifft: Von meiner Seite kein Interesse (bin eh am liebsten allein unterwegs und muss mich erst in den Alpen austoben, bevor es mich mal in andere Gefilde zieht).
Vielleicht liest jedoch ein Leser davon und meldet sich. Ich würde Dir die Kontaktdaten dann weiterleiten. Die Daumen sind gedrückt!
Viele Grüße aus dem (jetzt) sonnigen Bonn
Angelica
Hi Angelica,
ach, menno schade … aber kann ja mal vorkommen.
Ich hätte da aber noch einen Tipp, diesmal von mir (uns) für dich, ich hatte voher schon bei dir danach gesucht, aber nichts, also keine GPS-ausgearbeittet Tour, samt Fotostrecke & trefflicher Beschreibung gefunden, was nun bei mir die Hoffnung nähert, dir ein klein wenig „zurück“ geben zu können (*laberRbaraber*):
kennst du den „Layensteig, – Strimmiger Berg“, Parkplatz ist in der Waldstr. am Friedhof in Alt-Strimmig.
Und die Tour ist wirklich was, für die Krakselfreunde unter uns, d.h. geht man den Layensteig in Richtung Portal Mittelstrimmig, dann über Schockkapelle … hat mannach ca 3 KM und dann mehrere Klettereinlagen, teils über Treppen, teils über Sprossen und zum Teil gesichert an einigen gespannten Stahlseilen, die Strecke zieht sich besonders zum Ende, da es fast drei KM nur bergan geht … Aber ich hatte Sonntag Glück mit dem Wetter, mehr als zwanzig Grad und trocken, und hatte meinen Spass, besonders an der letzten Kletterpassage, u.a. weil zig Eidechse dort umher huschten.
Der Clou aber war ein „kleines Holzhäuschen“, draussen hing ein Schiefertäfelchen, auf der einen Seite stand „frei“, und innen, Luxus pur: Toilettensitz, wirklich sauer (!) und Toilettenpapier, samt Reserverrolle. So was, und dann auch „nur für Wanderer“ hatte ich nicht erwartet und trotzte mir eine breites Lächeln ab!
Die Strecke ist ziemlich genau 13,8 KM lang, plus 0,5 KM Zuweg. Und das Schöne, nicht so „überlaufen“ wie die Steige am Moselufer, a la „Collis“, Calmont“ oder Hatzenporter Laysteig“ … also ich finde ein wahrliches Kleinod, gut ausgeschildert und in einem guten Zustand.
Weiterer Tipp und nicht nur zur Einkehr:
die Pulgersmühle, die u.a. auch geführte Wandereungen, und auch Kräuterwanderungen, samt Kräutermenü anbieten. Aber auch die Forellenmenüs haben fantastisch ausgesehen und die Kuchenstücke (ich hatte Baiser mit Mandarinen) wirklich klasse
Aber5, wo Licht ist, ist auch Schatten, denn aufgrund des letzten Septemberwochenendes waren die Serpentinenstrecken in der Gegend, mit Motorradbikern überfüllt, und die mußten es nochmal richtig Krachen lassen., was mir ein wenig die Ruhe trübte …
Dennoch, wer Steige mag, sollte, nein darf sich den „Layensteig- Strimmiger Berg“ nicht entgehen lassen!
Gruß aus Mainz im Herbst,
Michael S.
Hallo Angelika,
ich weis ja zwischenzeitlich deine selbst zusammengestellten Strecken sehr zu schätzen und so habe ich heute an diesem herrlichen Spätherbsttag die besten Sonnenstunden zwischen 12.00 Uhr und 15.00 Uhr genutzt um deinen Weg nachzugehen. Was die Landskrone betrifft, so ging es mir bisher wie dir: tausendmal vorbeigefahren, aber noch nicht dort gewesen. Das ist jetzt vorbei und ich war sehr positiv überrascht. Tolle Fernsichten an den unterschiedlichsten Stellen und den Asphalt, den habe ich vor lauter Fernsichten nahezu nicht wahrgenommen. Zudem besteht an fast allen Asphaltabschnitten die Möglichkeit, den grasbewachsenen Rand des Weges zu nutzen. Von mir bekommst du jedenfalls ein großes Lob für diese kleine Tour mit den tollen Fernsichten. Manche sog. „Premientour“ hat weniger davon. Von deinen selbst zusammengestellten Touren bin ich ohnehin noch nie enttäuscht worden.
Also, lass bitte sehen und lesen, was du für deine treuen Leser für den kommenden Winter noch im Köcher hast.
Viele Grüße
von Jürgen aus Bornheim
Hallo Jürgen
Beneidenswert bei dem Wetter heute 🙂
Danke Dir ganz herzlich für das tolle Lob. Werde mich auch weiterhin auf die Suche nach neuen und schönen Runden machen.
Herzliche Grüße Angelica