Wandern, Wellness & Genuss in Südtirol

Da ich für das OutdoorTestival sowieso die Reise in die Alpen antreten musste, wollte ich die Gelegenheit nutzen und habe ein paar zusätzliche Urlaubstage eingeplant. Südtirol kannte ich bisher ja nur von meinen Rucksacktouren auf dem Meraner Höhenweg letztes und dieses Jahr.

Die 5 Tage wollte ich jedoch in einem Hotel verbringen und es mir so richtig gutgehen lassen. Bei der Suche auf der Webseite von Meranerland fand ich kurzfristig ein passendes Hotel, welches über einen Wellnessbereich mit Sauna und Schwimmbad verfügt, natürlich WLAN hat und eben auch Halbpension anbot. Ja, ein paar Kilos mehr konnten mir sicher nicht schaden 😉

IMG_2798Die Anfahrt Samstag zog sich mal wieder elendig, doch am Timmelsjoch begrüßte mich Südtirol mit diesem herrlichen Regenbogen.

Hafling, das Ziel meiner Reise, liegt auf dem Tschögglberg oberhalb von Meran, nennt sich selber die „Sonnenterrasse Merans“ und ist über eine kurvenreiche Straße zu erreichen. Mein Hotel lag im Oberdorf und bietet bei passendem Wetter die Sicht auf die Texelgruppe und bis zu den Brentadolomiten.

Meran, Wellness & die Südtiroler Küche

IMG_2819Der Sonntag war leider sehr bewölkt und eine Wanderung würde wenig aussichtsreich sein. Also entschloss ich mich – da ich ja nun bereits das 3. Mal hier in Meran war – mir endlich mal die Stadt selber anzuschauen.

Der Vorteil an einem Sonntag: man bekommt ganz gut einen Parkplatz ist der Stadt, allerdings haben nicht alle Geschäfte geöffnet. Die Laubengasse mit Besuch einer Ausstellung zum Thema „Alpen und Architektur“, ein Spaziergang entlang des Passer und an den Meraner Thermen entlang, sowie der Blick ausnahmsweise mal von unten auf den Höhenweg sorgten an diesem Tag für Kurzweil.

Hotel_05_IMG_0672Danach ging es gemütlich in die Sauna und ich ließ mir das 5 Gänge Menü (Salatbuffet, Bresoularollen fein garniert, Kartoffelcremesuppe mit Trüffelaroma, Lammnüsschen mit Thymianjus Dauphinkartoffeln und Gemüse) am Abend schmecken, welches an diesem Abend mit einem Dessertbuffet (natürlich mit Nachschlag) beendet wurde. So langsam fand ich Gefallen an der Südtiroler Küche und hatte das Gefühl, das die Hose langsam spack wurde 😉

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Wanderung von Falzeben zur Meraner Hütte und zum Kreuzjöchl

IMG_2900Montag ging es nach Falzeben, was ein wenig oberhalb von Hafling liegt und im Winter die Skifahrer mit der Bahn zum Skigebiet Meran 2000 bringt.

Vom Parkplatz (4,00 EUR Parkgebühr) ging es neben den Skipisten hinauf. Ich bin ja selber kein Skifahrer und kann auch im Sommer keine wirkliche Freude an den grünen Wiesen, den Schotterwegen und den zahlreichen Liften haben.

IMG_2930Vorbei an einigen Hütten wurde der Weg dann netter und als es Richtung Meraner Hütte ging wechselte die Landschaft abermals.

Hier standen Kühe und Haflinger auf den Wiesen und auf der Terrasse der Hütte ließ ich mir mit Blick ins Ultental eine Portion Nudeln schmecken. Es wurde ordentlich windig und für mich ging es auf dem E5 weiter hinauf.

IMG_2980In Richtung Kreuzjöchl konnte ich linkerhand die Dolomiten und rechts die Brentas sehen.

Die Panoramablicke hier oben sind einfach phantastisch und über einen Wanderweg ging es hinab zur Moschwaldalm, bei der ich mit Blick auf die Brentas einkehre und später wieder bis nach Falzeben zurück gelange.

Mein Fazit: Leider viele Schotterwege, die Fernsichten sind allerdings grandios. (GPS-Track der Strecke: 12,3 km / 800 hm)

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Der Vellauer Felsenweg & der Marlinger Waalweg

vellau_01_IMG_3046Dienstag strahlte die Sonne um die Wette, allerdings war es immer noch extrem windig. Den Vellauer Felsenweg hatte ich bei meiner ersten Erkundung auf dem Meraner Höhenweg entdeckt, war aber seinerzeit weiter oberhalb unterwegs.

So fuhr ich nach Vellau, wo ich für den kleinen Smart noch einen prima Parkplatz fand. Von hier geht es zunächst über ein Stück Asphalt an der kleinen Kirche vorbei und kann auf den ersten Metern bereits herrlich ins Meraner Becken und ins Etschtal sowie ins Vinschgau schauen.

vellau_04_IMG_3059Dann zweigt – etwas versteckt – der Zugang zum Felsenweg ab. Recht steil geht es hinauf und nach den ersten Kehren hat man die große Felswand im Blick, durch die der Weg später führen wird.

Meine Augen versuchen den Pfad dort oben auszumachen, aber da noch nicht viele unterwegs sind, gestaltet sich das schwierig. Doch dann hab ich die schmalen Pfade selber unter den Sohlen.

vellau_05_IMG_3073Mit Ketten gesichert geht es ordentlich steil hinauf und rechts neben mir fällt das Gelände steil hinab.

Vorbei an einem Wasserfall und jeder Menge bunter Blumen und Schmetterling habe ich Hochmuth nach gut 500hm dann auch erreicht. Ein Hase hoppelt hier oben auf dem Aussichtsplateau herum und auch andere Wanderer genießen die Sonne.

vellau_10_IMG_3081Von hier kann ich den Tschögglberg auf der anderen Seite gut erkennen. Da ich mir noch den Waalweg in Marling anschauen will, geht es nach einer kurzen Rast dann auf demselben Weg wieder hinab. (Alternativ kann man über den Meraner Höhenweg dort auch weiter bis zur Leiteralm und dann über den Weg 25 zurück nach Vellau gehen)

Mir kommen immer mehr Wanderer entgegen, das ausweichen geht auf dem schmalen Pfad allerdings gut. Ein letzter Blick auf die fast reifen Äpfel und nach 2 Stunden hab ich den Wagen wieder erreicht um mich nach Marling aufzumachen.

(GPS-Track der Strecke: 6,7 km / 500hm)

marling_02_IMG_312620 Minuten später hab ich Marling erreicht und finde an der Kirche den Zuweg zum Waalweg.

Es geht über eine Straße ordentlich steil hinauf und nach grade mal 1km entdecke ich einen sonnigen Platz auf einer Terrasse und lass mir ein Eis schmecken.

Danach geht es mit Blick auf Meran und ins Passaiertal an den alten Waalwegen entlang, deren Wasser bereits vor 250 Jahren die Felder bewässerte.

marling_06_IMG_3146Jetzt am Nachmittag liegen sie allerdings im Schatten, führen an Kastanienbäumen, die vereinzelt Früchte verlieren und den zahlreichen Obstplantagen entlang.

Für mich ist es nur eine kurze Stippvisite auf dem längsten Waalweg Südtirols und so verlasse ich den Weg kurze Zeit später um durch Obstplantagen den Rückweg anzutreten.

(GPS-Track der Strecke: 2,7 km / 200 hm)

Danach ging es noch nach St. Kathrein um die kleine Kapelle zu besuchen.

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Wanderung Hafling zur Wurzer Alm und zur Vöraner Alm

IMG_3178Der Mittwochmorgen begrüßt uns beim Frühstück mit einem typischen Bergregen. Am Nachbartisch werden Pläne gemacht, nach Meran oder Bozen zu fahren.

Ich wollte mir aber keine Stadt anschauen und zur Not dann lieber mit Regenjacke losziehen, zumal am Nachmittag laut Wetterbericht die Sonne rauskommen soll. Frau Plank, die Besitzerin des Hotels, verweist mich an einen Bergführer, der grade im Hotel anwesend ist und mir eine pfadreiche Strecke zur Vöraner Alm empfiehlt.

IMG_3212Ich trödelte noch ein wenig rum und machte mich gegen 10 Uhr auf den Weg. Der Regen hat nachgelassen und in der Ferne kann ich noch die Nebelschwaden aufsteigen sehen.

Direkt hinter dem Hotel führt mich der Weg zu den ersten Pfaden entlang eines Bachs und über Wiesen hinauf. Ein Stück durch den Wald und an einigen Höfen vorbei habe ich hier einen tollen Blick auf Hafling und das Oberdorf sowie ins Ultental, über dem auch noch Wolken hängen.

IMG_3231Die Sonne kämpft sich durch die Wolken und für mich geht es nach dem Anstieg wieder hinab, um dann über den Wanderweg 1 ordentlich steil und an jeder Menge Blau- und Heidelbeerbüschen entlang den Aufstieg in Angriff zu nehmen.

Hier bin ich völlig allein unterwegs und kann diesen herrlichen Abschnitt in aller Ruhe genießen.

IMG_3246Erst weiter oberhalb, an einer Hochfläche, wo eine große Herde Kühe grast, kommen mir die ersten Wanderer entgegen.

Ich nehme statt des Schotterwegs einen schmalen Pfad bis zur Wurzer Alm und lasse mich mit einer frischen Apfelschorle in der Sonne nieder.

Von hier führt zunächst ein Schotterweg, dann ein verwurzelter Pfad bis zur Vöraner Alm.

IMG_3272Auf der Terrasse ist noch Platz und ein Apfelstrudel mit Sahne soll die verlorenen Kalorien wieder ausgleichen.

Die Sicht ist etwas diesig, aber auch von hier gibt es einen herrlichen Blick auf die Dolomiten und die Brentas.

Zurück gehe ich über den Weg Nr. 11A und komme mit Blick auf den Ifinger später wieder an der Wurzer Alm vorbei.

IMG_3291Der Weg Nr 2 bleibt auch beim Abstieg pfadig und über Buntsandsteine geht es über verwurzelte Pfade weiter hinab.

Kurz vor Hafling wird es nochmal richtig urig und dann hab ich das Oberdorf in Sichtweite, kann sogar mein Hotel in der Ferne erkennen.

Allerdings gibt es zwischen Hafling und dem Oberdorf eine tiefe Schlucht, über die eine Brücke führt.

IMG_3317Ein kleiner Pfad bringt mich unterhalb der Straße zur Brücke und zum Ende des Rundwegs gilt es nun noch einige Höhenmeter in Angriff zu nehmen bis ich das Hotel wieder erreiche.

Mein Fazit: Ja, das war wirklich eine tolle Wanderung mit vielen schönen Pfaden,  Fernblicken und Einkehr. (GPS-Track der Strecke: 13,6 km – 980 hm)

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Mein Fazit:

Hafling_IMG_3312Hafling ist ein wunderschönes Urlaubsziel, auch wenn das Oberdorf nicht diesen üblichen Bergdorfcharakter mit Kirchen und alten Gasthäusern hat.

Die meisten Wanderungen dort oben sind eher leicht bis mittelschwer, wer aber genau plant, kann auch ein paar ordentliche Bergtouren machen, zumal auch der Gipfel des Ifinger lockt.

Den Urlaub im Hotel Sonnenheim mit Halbpension zu machen, war jetzt zum Herbst hin, wenn das Wetter auch mal kühler ist, genau das Richtige. Ich bin ja sonst sehr verschnuppt, was Essen angeht, aber ich hab lange nicht mehr so gut und viel gegessen und mir mehrmals sogar Nachschlag geholt.

Hotel_02_IMG_3033Jeden Tag habe ich ein oder zwei Saunagänge eingelegt und mich danach noch schön auf die Sonnenterasse gelegt. Erholen & schlemmen: einfach nur herrlich!

Ein familiär geführtes Hotel, die Besitzer sehr aufmerksam und hilfsbereit und ich bin mit den Gästen (meist Stammgäste) gut in Kontakt gekommen, was ich als Alleinreisende besonders schätze.

Mir stand als Hotelgast die Merancard zur Verfügung, mit der man kostenlos mit Bus und Bahn unterwegs sein kann und Vergünstigungen für Museen (teilweise kostenlos) und Bergbahnen bekommt. Ob mit oder ohne Auto ist man schnell in Meran und kann so dem Wetter gut ein Schnippchen schlagen.

Anregungen für Wanderungen und Ausflüge habe ich mir u.a. aus den Büchern „Rund um Meran„, „Südtirol Meraner Höhenweg“ und der Wanderkarte „Kompass Naturpark Texelgruppe“ geholt. Viele Wandervorschläge findet man auch auf der Seite von Hafling – Meran 2000.

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Über Angelica Hocke

Wandern | Bloggen | Outdoor | Reisen | In meinem Blog gibt es Berichte zu Touren mit und ohne GPS, Tipps zu Equipment, Tourenplanung, News und allem rund ums Wandern in NRW & Rheinland-Pfalz ebenso Reiseberichte zu den schönsten Wanderregionen. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ und bei Twitter
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11 Antworten zu Wandern, Wellness & Genuss in Südtirol

  1. bergkraxler7 schreibt:

    Wie immer ein schöner Bericht mit schönen Touren und schönem Wetter!!!. Das heuer ja eine große Ausnahme ist. Da kann die nächste Arbeitswoche ja kommen 😉 lg Berrnd

  2. Thomas Häger schreibt:

    Scheint ja ein Toller Urlaub gewesen zu sein.

    Die Bilder und dein Bericht machen direkt Lust auf die Gegend 🙂

    Lieben Gruß Thomas

    • Angelica Hocke schreibt:

      Die 5 Tage waren allerdings zu kurz um dort alles zu entdecken. Das Ultental hätte ich mir gerne auch noch angeschaut. Das Messner-Mountain Museum z.B. wollte ich mit bei der Fahrt nach Molveno noch ansehen, das hat Donnerstags allerdings geschlossen. Wird also nicht mein letzter Urlaub dort gewesen sein.
      Dank Dir und liebe Grüße
      Angelica

  3. Ingrid schreibt:

    Ja, Südtirol ist wirklich schön. Übrigens auch im Winter zum Skilaufen. Nach einem Skitag schmeckt das gute Südtiroler Essen noch viel besser.

  4. sven-aufundab.eu schreibt:

    Das klingt doch nach einem rund um gelungenen Urlaub! Schön!

  5. Pingback: Bonner Linktipps vom 13.9.-19.9.2014 | Redaktion und Lektorat

  6. Embacher Rosi schreibt:

    wunderschöne Bilder, bei traumhaftem Wetter. Da kommt manche Erinnerung an schöne Wanderungen in Südtirol.

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