Burgen, Pfade & Bäche: Wanderung rund um Manderscheid

Im letzten Sommer brachte Natur Aktiv Erleben eine ganz besondere Tour mit dem Namen: „Tiefblicke und schattige Ufer an Lieser und Kleiner Kyll“ heraus. Da der Wegeverlauf hauptsächlich durch den Wald führt, hab ich mir diese Wanderung für den Frühling aufgehoben, wohlwissend, das in der Vulkaneifel das Laub noch nicht ganz so weit ist, wie hier im Rheintal.

Ein weiterer Punkt war, das man diese Tour aufgrund der zahlreichen Wanderwege die rund um Manderscheid führen und der ausführlichen Erklärung auch ohne GPS-Gerät machen kann.

BeschilderungBereits vor 2 Jahren hab ich drei der Vulkaneifel-Pfade, die in Manderscheid starten erkundet. Dieser Rundweg führt zum Teil an diesen entlang und ich war gespannt, was mich in den anderen Abschnitten erwarten würde.

Den Gründonnerstag Urlaub zu nehmen war jedenfalls ein Volltreffer. Da nicht viel los war, gestaltete sich die Parkplatzsuche unterhalb der Manderscheider Burgen recht einfach und so stiefelte ich auch direkt los um zunächst entlang der Niederburg auf die Lieser zu treffen.

PfadeHier folge ich dem Manderscheider-Burgenstieg an der Turnierwiese entlang und über die ersten felsigen Pfade hinauf zur Oberburg.

Ich umrunde die Ruine, werfe einen Blick ins Tal mit der Niederburg und darf weiterhin auf sonnigen und Pfaden und Waldabschnitten wandeln.

Zunächst geht es abwärts über die Lieser, dann stetig hinauf zum Aussichtspunkt Belvedere, dem höchsten Punkt der Tour.

Die Aussicht hier oben ist einfach nur klasse. Ein Panoramabild gibt es in meinem alten Bericht, also spar ich mir das hier.

WaldmeisterNun geht es durch den Wald, wo der Waldmeister bereits die ersten Knospen zeigt.

Der Buchenwald wechselt mit Tannen und nachdem ich die Lieser ein Weiteres mal überquert habe, folgen wieder Pfade, die mich in Kehren hinauf bringen. Tiefblicke auf die Lieser gibt es hier überall.
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RulandhütteHier verlasse ich den Burgenstieg und folge dem VulkaMaar-Pfad, der sich den Weg gemeinsam mit dem Lieserpfad und dem Eifelsteig teilt.

Die Rulandhütte neben dem Weg kann nur dort stehen, weil sie talwärts mit Steinen abgesichert ist.

Die üblichen Holzsicherungen und kleinen Brücken werden überwunden und teilweise geht es rechts von mir schon ordentlich steil runter.

Auf dem Lieserpfad

Beim Anstieg überrasche ich ein Reh, das vor mir in den Wald flüchtet, mich noch kurz beobachtet und sich dann von dannen macht.

Hier blüht allesDer Wald öffnet sich und ich habe offenes Gelände vor mir. Was bei uns längst verblüht ist, steht hier in voller Blüte.

Nach Querung der Landstraße kann ich den Landesblick in der Ferne erkennen. Zu diesem Aussichtspunkt würde der VulkaMaar-Pfad hinführen.

Für mich geht es jedoch weiter und später ein Stück neben den Leitplanken entlang um im Tal der Kleinen Kyll in Richtung Heidsmühle zu gelangen.

Der leicht sumpfige Untergrund links und rechts des Weges lässt hier Sumpfdotterblumen in Hülle und Fülle sprießen. Wieder geht es über eine kleine Brücke und bald hab ich die Heidsmühle erreicht. Die Hälfte der Strecke liegt hinter mir, es ist Mittagszeit, also eine gute Gelegenheit hier einzukehren.

Die Spezialität sind hier eigentlich die fangfrischen Forellen, aber ich lass mir lieber ein Gulasch vom Eifeler Rind auf der sonnigen Terrasse schmecken.

ForstwegeEine gute Stunde später folge ich – wie in der Beschreibung angegeben – dem Wasserfall-Rundweg, der weiter parallel zur Kleinen Kyll verläuft.

Zunächst über Forstwege, auch mal an Wiesen entlang führt mich dieser Abschnitt bis zur Germanenbrücke und dem Wasserfall, welcher eher eine Stromschnelle ist.

Ich mache ein paar Fotos und gelange weiter durch das Tal, muss ein Stück über die Straße hinauf, bis ich später auf den Grafschaft-Pfad und später den Lieserpfad und Eifelsteig treffe. Hier gibt es dann wieder die versprochenen Tiefblicke auf die Lieser. Das Wasser glitzert in der Sonne und bald hab ich den Welfesjunk erreicht.

Von hier kann ich sogar die weit oben gelegene Hütte erkennen, zu der mich der weitere Wegeverlauf noch führen wird.

In Richtung PantenburgNach der Hütte verlasse ich die markierten Wege und es geht hinab und über eine weitere Brücke.

Sofern ich mich nicht verrechnet habe ist es die 5te auf meiner Wanderung und somit die letzte.

Der Naturweg bringt mich auf die sonnige Seite des Tals und geht ordentlich stramm hinauf. Ein Blümchen mitten auf dem Weg versüßt mir das ganze und durch das Foto kann ich immerhin ein wenig Atem holen.

Ein TraumpfadEin herrlicher Pfad, der etwas versteckt liegt, bringt mich dann in eine komplett andere Landschaft.

Hier sind Felsen, es wird ordentlich warm und über kaum sichtbare Pfade gelange ich über den Höhenrücken hinauf zur Altenberghütte.

Wenn ich nicht gewusst hätte, dass dort oben eine Hütte wartet, hätte ich sicher hier in dem Bereich Rast gemacht. Was für ein genial verstecktes und traumhaftes Eckchen.

Neben den Pfaden wächst jede Menge Salomonssiegel, durch den fehlenden Regen hängt er jedoch ordentlich schlaff herum. Die Sternmiere scheint da nicht so empfindlich und wächst und gedeiht ohne Ende. Auch mir ist warm und während ich heute Morgen bei 7 Grad noch in Fleece gehüllt war, trage ich nun nur noch ein T-Shirt.

Als ich die Hütte erreiche gibt es noch eine letzte Rast. Ein Blick auf die Uhr und die restliche Strecke zeigt mir, dass ich in ca. einer halben Stunde wieder am Auto wäre. Es wäre eine Schande diesen sonnigen Platz nicht auszukosten.

Gut eine dreiviertel Stunde bade ich im Sonnenlicht und lass den lieben Gott einen guten Mann sein. Diese herrliche Ruhe hier oben und die Eindrücke dieser wunderschönen Tour koste ich somit reichlich aus und es fühlt sich sogar richtig nach Urlaub an.

Schnuckelige PfadeNach dieser wunderbaren Pause geht es weiter über schnuckelige Pfade und dann auf einem deutlich von Forstarbeiten bearbeitetem Weg.

Dieser bringt mich hinab zu einer kleinen Kneipp-Sitzbank, die genau über dem Bach verläuft. Derzeit gibt es allerdings zu wenig Wasser um die Füße zu kühlen. Im Sommer ist das sicher herrlich dort.

In Richtung Waidmannslust

Es geht wieder aufwärts und ich erreiche die Rasthütte Waidmannslust. Von hier kann ich gegenüber die Schmitthütte erkennen und weit hinten im Tal bereits die Manderscheider Burgen. Durch die Hütte führt sogar ein Pfad, der mich dann wieder auf den Wanderweg bringt.

Dann kommt eine Stelle, an der ich mich gefragt habe, ob hier extra Bäume abgeholzt wurden, damit man vom Wanderweg diesen herrlichen Blick auf Manderscheid und die Burgen hat?

Wanderweg mit Aussicht

Neben und teilweise mitten auf dem Weg blühen Veilchen und die rote Waldnelke. Kurz vor dem Ziel variiere ich die NAE-Strecke jedoch und folge nicht dem Forstwege rechts hinab, sondern entdecke hinter einer Bank einen Pfad, der mich in Kehren und einem etwas anderen Blick auf die Burgen wieder zum Ausgangspunkt bringt.

Nach fast 8 Stunden (5,5 Std netto incl. jeder Menge) hab ich meinen Wagen erreicht und mal wieder einen wunderbaren Tag in Manderscheid verlebt.

Mein Fazit:

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Das war wieder ein Meisterstück, was Natur Aktiv Erleben da zusammengestellt hat.

Obwohl ich die 3 Vulkaneifel-Pfade dort schon kenne, gab es für mich noch jede Menge Neues zu entdecken. (Siehe Karte aller 4 Touren)

Der Rundweg ist abwechslungsreich und führt größtenteils über Pfade und naturnahe Wege.

Sonnige PfadeIm Sommer ist es hier sicher schön schattig. Mit dem nicht voll ausgeprägten Laub derzeit hat die Sonne noch jede Menge Chancen auf die Pfade und Wege zu gelangen.

Gut fand ich auch, das ab dem Welfelsjunk nicht dem Lieserpfad nach Manderscheid gefolgt wird (der liegt dann nämlich im Schatten) sondern ein etwas anderer, Sonnenseitiger und total einsamer Abschnitt bevorzugt wurde.

BeschilderungDie Beschreibung der Tour von der NAE Seite reicht jedenfalls aus, um diese herrliche Wanderung – zwar mit Karte – aber ohne GPS-Gerät gehen zu können.

Ich hab in meinem GPS-Track zusätzlich noch die entsprechenden Wege eingezeichnet, denen gefolgt wird. Für die ausführliche Beschreibung auf der NAE Seite auf Streckenverlauf / Streckenabschnitte der Tour gehen und die Seite ausdrucken.

ManderscheidDie gut 18km lange Tour hat zwar „nur“ 570hm, durch die teilweise knackigen Aufstiege und die vielen Pfade kann man sie durchaus als schwer einstufen.

Der abwechslungsreiche Verlauf und der Wegebelag sorgen trotzdem für einen herrlichen Wanderflow.

Mit den angegebenen 5 Stunden Netto bin ich durch die vielen Fotos jedenfalls nicht hingekommen.

Das Manderscheid ein hervorragendes Wandergebiet ist, sieht man auch an den zahlreichen Bänken, Rastplätzen, Brücken, der Beschilderung und den tollen Hütten, die über die ganze Tour verteilt sind.

Hier die Links zu Natur Aktiv Erleben mit allen weiteren Informationen und meinen Berichten der anderen Vulkaneifel-Pfade, welche alle durchgängig beschildert sind:

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Über Angelica Hocke

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19 Antworten zu Burgen, Pfade & Bäche: Wanderung rund um Manderscheid

  1. Jochen C. schreibt:

    Toller Bericht wieder mal und fantastische Bilder! Danke dafür! Wird gleich in meine Sammlung übernommen und hoffentlich bald auch abgewandert 🙂

  2. Margot S. schreibt:

    Wunderschön!

  3. Viviane schreibt:

    Eine gute Idee, den Frühling so nochmal „zurückzuholen“!
    – Wir sind die Runde vergangenes Jahr an einem heißen Sommertag gelaufen, da war der schattige Wald Gold wert. Deine Bilder machen Lust auf eine Wiederholung…

    • Angelica Hocke schreibt:

      Als ich im August für den SWR Dreh vor Ort war, hatte ich leider nicht genügend Zeit die Tour zu laufen.
      Aber grade jetzt, wo so viel blüht und alles sprießt, hat es sich durchaus gelohnt bis zum Frühling zu warten.
      Wege gibt es da jedenfalls genug und da kann man sich auch was schönes „zusammen basteln“.
      Dank Dir und liebe Grüße

  4. Rainer Motte schreibt:

    Ja, das ist doch mal eine herrliche Tour! Ich verbrachte im letzten Juli 3 Tage in Manderscheid, um die beiden Etappen des Lieserpfades sowie diesen Rundweg zu gehen. Und so schön der Lieserpfad auch ist: Diese Runde hat ihn doch klar in den Schatten gestellt!
    Gestartet bin ich übrigens nicht in Niedermanderscheid, sondern oben im Ort. Zwar kommen dabei noch ein paar Höhenmeter und etwas Strecke hinzu. Allerdings hat man dann morgens erst mal die Oberburg für sich und hat die Turnierwiese in der Nachmittagssonne und den Aufstieg nach Manderscheid als einen finalen Höhepunkt.
    Aber egal wie: Diese Tour ist ein echter Hit! Danke für Deinen schönen Bericht! 🙂

    • Angelica Hocke schreibt:

      Ich war vom Wegeverlauf auch begeistert. Freut mich das Du meine Ansicht teilst.
      Wenn man unten startet liegt die Lieser zu Tourbeginn leider im Schatten.
      Vor 2 Jahren (war auch im April) bin ich den Burgenstieg ja erst als 2. Tour am Nachmittag gegangen. Dann gab es dort unten auch deutlich mehr Sonne.
      Und ich gebe Dir Recht, das es sich lohnt, die Burgen Morgens anzusteuern, dann ist deutlich weniger los. Gegen halb elf war es jedenfalls noch ruhig am Donnerstag.
      Danke für die Rückmeldung und noch einen schönen Feiertag 🙂

  5. Sven von Loga schreibt:

    Da bin ich auch vor 10 Tagen gewesen und u.a. fast die gleiche Tour gegangen. Rcitig schön dort. Und bei dem Wetter … man kann diese Tour nur empfehlen. Und wenn da noch ein Mittagessen in der Heidsmühle dabe ist, lohnt es sich doppelt.

  6. mwhikingtrail schreibt:

    Hallo Angelica,
    ich hatte leider am Osterwochenende keine Zeit eine Tour zu machen.Um so mehr habe ich mich an Deinem Bericht und den beeindruckenden Bildern gefreut. Wieder sehr schön und mich kribbelt es schon wieder in den Beinen wenn ich das sehe und lese!
    Hoffe das ich jetzt in der zweiten Ferienwoche noch einmal raus komme und das das Wetter mitspielt.

    Liebe Grüße nach Bonn

    Micha

  7. Horst schreibt:

    HALLO zusammen,
    hab gestern die Wanderung gemacht.
    War eine schöne Tour allerdings das Stück an den Leitplanken lang war schon etwas doof aber ansonsten ok. Zirka 5 Stunden sollte man einplanen

  8. Pingback: Wandertipps für Sommertouren | WandernBonn.de

  9. Katrin Toscher schreibt:

    Da ich im Frühjahr für 12 Tage nach Manderscheid fahre, freue ich mich riesig über diese schoenen Beiträge. Ganz toll, danke.

  10. Dieter Walter schreibt:

    Hallo Wanderer,
    Ende August die Tour gegangen, da alles noch sehr grün, war es trotzt der schönen Wälder zeitweilig etwas eintönig. Daher auch unsere Empfehlung, besser im Frühjahr gehen wenn das Grün noch frisch und nicht so reichhaltig ist. Ansonsten fanden wir die Tour schön und obwohl nur etwas über 18 km doch wegen einiger Anstiege recht anspruchsvoll.
    Danke Angelica für die Empfehlung und den tollen Bericht.
    LG Dieter

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