Für eine Hüttenwanderung in Südtirol benötigte ich einen Trekkingrucksack mit entsprechendem Fassungsvermögen um Equipment für 7 Tage unterzubringen. Einige Tage vorher stand noch eine Hochtour an, wofür ich ihn ebenso nutzen wollte.
Da ich einen solch großen Rucksack nicht besitze, haben mir die Bergfreunde freundlicherweise den Gregory Jade Women´s Trekkingrucksack zur Verfügung gestellt.
Die kalifornische Firma Gregory bietet diesen Rucksack sogar in 2 Rückenlängen an, wodurch sich bei mir durch Größe S mit 40-44 cm Rückenlänge das Volumen jedoch auf 37l reduziert hat (in M 39l). Das sollte jedoch reichen, um alles unterzubringen. Auch wenn er für Lasten bis zu 16kg ausgelegt ist, war mein Ziel incl. Getränke unter 10kg Gesamtgewicht zu bleiben.
Ausstattung
Als Rückensystem bietet der Jade 38 das CrossFlo DTS Tragesystem mit einer frauenspezifischen Passform an.
So angenehm ein gut belüftetes Netzrückensystem ist, meist wiegen diese deutlich mehr als andere Rucksäcke in vergleichbarer Größe.
Mit 1.400gr schlägt er sich jedoch gut, da mein Deuter Tagesrucksack mit 22l fast genauso viel wiegt. Der Netzrücken ist im unteren Bereich noch ausreichend gepolstert und liegt durch die Hüftflossen gut auf.
Aufgrund meiner Erfahrung bei einer 2-Tage-Tour war mir wichtig, das der Rucksack über genügend Taschen und Fächer verfügt.
Es gibt nichts schlimmeres, als unterwegs den halben Rucksack zu leeren um irgendwo dran zu kommen.
Hierzu bietet der Jade sowohl eine Deckeltasche mit Schlüsselclip und einem zweiten Fach auf der Unterseite.
Durch ein separates Bodenfach mit einem Reißverschluss-Zwischenboden, gelange ich gut an Equipment, welches sich in dem darüber liegenden Hauptfach befindet.
Die geräumige Vordertasche bietet Platz für weitere Kleinigkeiten.
Am Hüftgurt gibt es jeweils 2 kleine Netztaschen, welche ausreichen um z.B. eine kleine Flasche Sonnencreme oder Tempos zu verstauen.
Die Regenhülle ist integriert, es gibt Stockhalterungen und mit den Kompressionsriemen kann das Volumen des Rucksacks angepasst werden.
Die beiden Netztaschen an den Seiten bieten Platz für eine Trinkflasche, Karte oder meine kleinen Faltstöcke.
Wer, wie ich mit einem Trinksystem unterwegs ist, findet beidseitige Öffnungen und einen Innentasche die auch Platz für mein 3-Liter-Beutelsystem hat. An beiden Schulterriemen gibt es die entsprechenden Justierungen für den Schlauch.
Im Einsatz
Vor beiden Touren hatte ich leider keine Gelegenheit den Rucksack auszuprobieren.
Da ich sowohl für Hochtour als auch Hüttenwanderung unterschiedliches Equipment benötigte, blieb mir so vorab nur zuhause wenigsten Probe zu packen und grob nachzuwiegen.
Schon dabei war ich von den vielen Taschen und Verstaumöglichkeiten begeistert. Alles was ich benötigte passte dort hinein.
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Hier die Packliste für die jeweiligen Touren, um einen Eindruck vom Fassungsvermögen des Jade 38 zu bekommen (anklicken zum vergrößern):
Wichtig beim packen ist, die schweren Dinge möglichst in der Mitte und nahe zum Rückensystem unterzubringen. Das Trinksystem liegt so automatisch an der richtigen Stelle.
Die leichten Sachen wie Fleecejacke, Crocs oder ähnliches haben drum herum oder oben Platz.
Um schneller heranzukommen habe ich die Regenjacke im Bodenfach deponiert. Ebenso die lange Hose.
Der für die Hochtour benötigte Eispickel ließ sich außen an der dafür vorgesehen Befestigung gut und sicher fixieren.
Das Deckelfach ist groß genug um auch das Langarm-Shirt oder sogar die Fleecejacke dort unterzubringen, ebenso wie Karte und Wanderführer.
Man könnte Rucksäcke mit Handtaschen vergleichen, denn es baucht normalerweise ein paar Tage, bis Frau sich daran gewöhnt hat, wo was liegt.
Das ging in dem Fall aber schnell und obwohl ich vorher ein wenig Sorge hatte, das die Kramerei und das ständige Reißverschluß auf und zu nervt, war ich überrascht, innerhalb von einem Tag fast automatisch in die richtigen Fächer zu greifen und scheinbar ein gutes Packsystem gefunden hatte.
Ungewohnt war sicher das deutlich höhere Gewicht von 9kg, aber wenn der Rucksack richtig bepackt und eingestellt ist, was durch die beiden Schulterriemen und die zahlreichen anderen Riemen an Becken- und Brustgurt prima funktioniert, konnte ich mich recht schnell daran gewöhnen.
Obwohl ich sonst ein Hüftgurtmuffel bin, musste auch ich einsehen, dass dies bei dem hohen Gewicht einfach Sinn macht. So wird die Last gut auf das Becken verteilt und die Schultern automatisch von einem Teil des Gewichts befreit. Für eine Entlastung haben unterwegs auch die Trekkingstöcke gesorgt, die einen aufrechten Gang unterstützen.
Der Tragekomfort war in all den Tagen jedenfalls angenehm und es kam zu keinen Druckstellen oder Überlastungsanzeichen, obwohl einige Touren bei gut 8 Stunden Gehzeit lagen. Eine kleine Schauer von diversen Sprinkleranlagen ließ auch ohne Regenhülle nicht befürchten, das der gesamte Inhalt nass war.
Die Polster an den Schulterriemen liegen angenehm auf und sind grundsätzlich auch gut belüftet, bei Temperaturen von teils über 30° kommen aber auch diese an ihre Grenzen. Die Belüftung des Rückensystems hat jedoch gut funktioniert. Lediglich im Bereich der Hüfte, wo der Rucksack durch weitere Polster angenehm sitzt, war ich am späten Nachmittag ein wenig verschwitzt.
Mein Fazit
Der Gregory Women´s Jade 38 hat mich überzeugt und mir unterwegs alles geboten, was ich benötige. Ein für das Volumen geringes Eigengewicht, ausreichend Platz für mein Equipment, eine angenehme Passform und tollen Tragekomfort.
Darüber hinaus bietet er eine umfangreiche Ausstattung und ist hochwertig verarbeitet. Ich müsste jetzt echt überlegen, ob er irgendwelche Nachteile hat, aber mir fallen keine ein…
Preislich liegt er mit 144,95 EUR im vertretbaren Rahmen und ich kann ihn bedenkenlos empfehlen. (Der Gregory Z40 ist übrigens das Männer-Modell)
Jedenfalls hat er mir geholfen, Spaß an solch mehrtägigen Touren zu finden und so freue ich mich auch in Zukunft auf weitere Hüttenwanderungen.
Wem die 38l zu viel sind kann ja mal in den Testbericht von Stefanie schauen, die den Gregory Jade 34 auf Herz und Nieren getestet hat.
Hi Angelica,
was mir in Deiner Packliste fehlt ist ein Erste-Hilfe-Set! Du wirst doch nicht ohne in den Bergen unterwegs gewesen sein, oder?!
Ansonsten: vielen Dank für den schönen Testbericht.
LG, Chris
Hallo Chris
Ich wusste doch, das ich in der Auflistung was vergessen hab…
Natürlich hatte ich ein 1.Hilfe-Set dabei. Sicher ist sicher.
Danke fürs erinnern, werde es Morgen anpassen.
Liebe Grüße Angelica
Na dann bin ich ja beruhigt! 🙂
LG, Chris
Danke fürs Erwähnen – und vor allem freut es mich, dass du Gefallen an Hüttentouren gefunden hast, ich habe da in Kürze einen Tipp in Canada für dich 😉 LG und schönen Abend.
Gerne 🙂
Und führe mich nicht in Versuchung… 😉
Liebe Grüße zurück nach München
warum nicht 😉
Weil es hier und in den Alpen noch soo viel Neues zu sehen gibt für mich.
Freu mich dennoch auf Deine Canada-Berichte in Wort & Bild 🙂