Durch das idyllische Kasbachtal auf die Linzer Höhen

Von meinem Balkon aus habe ich einen wunderschönen Blick auf den Rheinwesterwälder Vulkanrücken und die Höhen zwischen Königswinter und Leubsdorf. Blick vom BalkonBei Rhein in Flammen kann ich bei guter Witterung quasi von rechts nach links das zeitversetzte Feuerwerk beobachten.

Ganz besonders prägnant sind der Asberg und der Meerberg, die dort ein wenig herausstechen. In der Wanderfibel Siebengebirge gibt es u.a. eine Tour, die in diesem Gebiet entlang führt. Aber ob und was ich von dem dortigen Standort sehen würde, musste ich erst selber herausbekommen.

Der Freitag startete mit strahlendem Sonnenschein. Die Stimmung im Büro nach der etwas düsteren und verregneten Woche war daher entsprechend gut. Jeder freute sich auf ein sonniges Wochenende und die Fußballfans auf das CL-Finale.

auf dem Weg ins Kasbachtal

Nach Feierabend machte ich mich flott nach Hause, zog mich um und auf den Weg ins Kasbachtal, wo der 10,4 km lange Rundweg mit der Nummer 22 „Erpel Kasbach Ohlenberg – Minderberg & Naak“ startet.

Vom Parkplatz am Bürgerhaus in Kasbach geht es im Uhrzeigersinn erst kurz durch den Ort hinauf um dann zunächst auf Asphalt und später auf Forstwegen ins Kasbachtal zu gelangen.

Die Sonne lacht

Mal links, mal rechts der BahnBeim Unkeler Dreisprung bin ich vor 2 Jahren diesen Weg durch das Tal hinabgekommen. Nun geht es stetig bergauf. Der Weg ist durch den Regen der letzten Woche zum Teil etwas matschig, aber noch gut zu gehen.

So wechselt der Wegeverlauf stetig sowohl den Kasbach als auch die Bahngleise und führt mehrfach unter Brücken unter der Kasbachtalbahn – die nur am Wochenende, Feiertagen und im Sommer auch Mittwochs verkehrt (siehe Fahrplan) – hindurch.

Der Bach plätschert munter vor sich hinBlüten am Wegesrand und auch die Sonne zeigt sich zwischendurch.

Es geht an brüchigen Felsen vorbei und die Blüten am Wegesrand und das glitzern des Wassers lassen einen wunderbar entspannen.

So führt mich der Weg im stetigen Wechsel weiter durch dieses idyllische Tal hinauf.

Der Kasbach

Windbruch oder Forstarbeiten?Kurz bevor ich vom LZ14 auf den LZ13 wechseln werde, komme ich durch ein offenes Stück Wald.

Wild sieht es hier aus und vom ursprünglichen Weg ist nicht mehr viel zu erkennen. Windbruch oder Forstarbeiten? Jedenfalls riecht es hier herrlich nach Holz. Ein Genuss!

Aber als der Weg wieder in Ordnung scheint, umgestürzte Bäume versperren den Wegversperren mir mehrere Bäume die vermutlich durch den vielen Regen umgeknickt sind, den Weg. Ich traue mich nicht, durch die mächtigen Kronen hindurch zu klettern, da ich befürchte, das die Bäume nicht fest genug liegen.

Blick hinabDa hier kein Mensch weit und breit ist und der weitere Weg sowieso oberhalb weiterführen würde, beschließe ich einfach die steile Variante durch den Wald zu nehmen.

Glücklicherweise ist hier nicht viel Gestrüpp, so dass ich schnell an Höhe gewinnen kann.

Als ich den LZ13 erreiche öffnet sich kurz danach das Gelände und bietet mir einen Blickder erste Weitblick in weite Eifelhöhen.

Leider stehen hier Strommasten, was zwar nicht so schön ist, aber die Wolken und das Spiel der Sonne in der Ferne sieht schon beeindruckend aus.

So geht es über Wiesenwege an Ginster vorbei weiter in die Höhe. Feldwege folgen und im weiteren Verlauf bietet sich immer mehr Weitsicht.

Löwenburg und ÖlbergVon hier aus kann ich die Löwenburg und den Ölberg erkennen und auch Wachtberg mit dem Radom liegt im Blickfeld.

Ich mache jede Menge Fotos und genieße den Weitblick, der sich mir hier bietet: Wachtberg, in der Mitte die Löwenburg und rechts der Meerberg (anklicken für Vergrößerung).

Wachtberg - Löwenburg - Meerberg

Mit Blick auf den Meerbergrest führt der Weg anschließend ein Stück durch den Wald.

Oberhalb von Erl bieten sich dann wiederBlick auf den Heiderhof oberhalb von Bad Godesberg eine tolle Sicht in die Eifel und das Ahrtal.

Auch den Krausberg kann ich erkennen und als ich den Weg weiter hinunter komme sogar den Heiderhof und das Haus, wo ich wohne. Da scheint es grade zu regnen, wie man auf dem Bild rechts erkennen kann.

Die gelben Rapsfelder, das Spiel der Wolken und die wenigen Sonnenstrahlen, in weiter Ferne gehen Schauer nieder. Für mich bleiben solche Eindrücke spannender, als es ein blauer Himmel bieten kann.

Wolkenspiele mit Eifelblick

Erler BerghütteAn der Erler Berghütte, die man für Feierlichkeiten mieten kann, geht es vorbei und nach einem längeren Asphaltabschnitt führt der Wegeverlauf weiterhin aussichtsreich über Wiesenwege an Obstbäumen vorbei.

Nachdem ich Ohlenberg passiert habe geht es wieder durch den Wald und ein uriges Kerbtal hinab.

Eine Brücke wird passiert und nun gehthier geht es noch mal hoch es ein kleines Stück steil hinauf und in Kehren weiter.

An Wiesen vorbei gelange ich nach Ockenfels und durch den Ort zum Rheinsteig. Wer die Burg Ockenfels besichtigen möchte, müsste links dem Pfad und dem Rheinsteig weiter folgen. Ich gehe jedoch – wie in der Beschreibung der Wanderfibel – nach rechts durch die Wohnstraße.

MietzekatzeHier scharwenzelt eine Katze herum. Lustig, die kenne ich schon, denn die Etappe des Rheinsteigs zwischen Unkel und Linz bin ich schon mehrfach gegangen und jedes Mal hat mich diese Katze begrüßt.

Also wird sie auch heute gekrault, was sie offensichtlich genießt. Aber als ich die Kamera zücke um ein Bild davon zu machen, schaut sie recht mutzig, begleitet mich aber dann noch ein kleines Stück um sich dann zu trollen.

Auf dem Rheinsteig folge ich an einer StelleBlick auf Kasbach und Remagen dem steilen Pfad nach links und nicht wie in der Wanderfibel angegeben nach rechts, da ich um einen weiteren Aussichtspunkt dort weiß.

Dieser bietet einen Blick auf Kasbach und Remagen auf der gegenüberliegenden Rheinseite. Der Pfad hinab ist bei der Witterung wirklich rutschig, also muss ich aufpassen und komme noch unmittelbar an den Schienen vorbei um später unterhalb des Viadukts der Bahn kurz danach wieder zum Startpunkt zu gelangen.

Vollmond über den Linzer HöhenDen perfekten Abschluss dieser Tour bot mir am Abend dann der aufgehende Vollmond, den ich gegen kurz nach 21 Uhr vom Balkon aus erblicken konnte und der genau über meiner heutigen Nachmittagsrunde lag.

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Mein Fazit:

Eine abwechslungsreiche Wanderung, dieWanderwege in Linz gut auch mit Wanderkarte und ohne GPS zu machen ist.

Die Erklärungen in der Wanderfibel und ein Blick auf die Karte mit den Wanderwegnummern der Linzer Wanderwege (mit LZ bezeichnet) reicht dafür aus, die im übrigen prima markiert sind. Für 1,50 EUR gibt es eine separate Wanderkarte bei der Tourist Info in Linz.

Die Tour ist 10,4 km lang und hat gut 500hm, die zunächst hinauf und dann (fast) nur noch hinab führen, ist aber locker in 3 Stunden zu schaffen.

Gut markiertDie meisten Wege sind allerdings befestigt und geschätzt ca. 25% führen über Asphalt. Die Passagen durch die beiden Täler führen auf naturnahen Wegen, die nach starken Regenfällen allerdings matschig sein können. Diese Abschnitte sind sehr idyllisch und die Bäche sorgen für Kurzweil.

An Wochenenden ist im Kasbachtal bei schönem Wetter sicher einiges los. Wer also – so wie ich – drei Stunden Zeit für eine Feierabendrunde investieren möchte, hat grade im Sommer noch genügend Gelegenheit dazu. Dann kann man die Strecke fast alleine genießen.

Mich haben natürlich die Aussichten amBlick ins Ahrtal meisten beeindruckt und da ich am nächsten Tag im Ahrtal (siehe rechts) unterwegs war und von dort dann wiederum auf die Linzer Höhen blicken konnte. Hach… das hat irgendwie schon was, so mittendrin in einer so schönen Wanderregion zu wohnen.

Den Track (GPX und Google Earth) bekommt man auf der Seite: gehdochmal. 
Leider geht kein direkter Link dorthin: bitte links auf “Wanderfibel Unkel” und im rechten Bereich auf den Fünften Tab “Minderberg & Naak” klicken. Alles weitere steht im Text darunter.

Die Wanderfibel Siebengebirge mit 22 Rundwegen ist für 9,80 EUR in der Tourist-Info Königswinter und Bad Honnef und in einigen Buchhandlungen zu erhalten, oder online unter „Shop“ bei Siebengebirge.com.

Hier mein Track mit ein paar Erklärungen und Fotos der jeweiligen Aussichtspunkte.

Und ein paar Eindrücke

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Über Angelica Hocke

Wandern | Bloggen | Outdoor | Reisen | In meinem Blog gibt es Berichte zu Touren mit und ohne GPS, Tipps zu Equipment, Tourenplanung, News und allem rund ums Wandern in NRW & Rheinland-Pfalz ebenso Reiseberichte zu den schönsten Wanderregionen. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ und bei Twitter
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12 Antworten zu Durch das idyllische Kasbachtal auf die Linzer Höhen

  1. bergkraxler7 schreibt:

    jetzt weiß ich wenigsten wo die Sonne ist 😉 Eine schöne Tour lg Bernd

    • Angelica Hocke schreibt:

      Dank Dir Bernd 🙂
      Gemein war allerdings, das wir Freitags bei ratzblauem Himmel im Büro saßen und es gegen Mittag dann immer bewölkter wurde. Aber dafür gab es dann so beeindruckende Wolkenbilder, die dicke dafür entschädigen 😉
      LG Angelica

  2. Pingback: Die Wanderfibel Siebengebirge | WandernBonn.de

  3. Franka schreibt:

    Da hast du aber den seltenen schönen Tag gut genutzt.
    LG, ‚Franka‘

    • Angelica Hocke schreibt:

      Manchmal hilft es einfach sich aufzumachen und überraschen zu lassen. Die Regenjacke konnte glücklicherweise im Rucksack bleiben.
      Dank Dir Franka und ganz liebe Grüße nach Köln
      Angelica

  4. Gert schreibt:

    Hallo Angelica,

    Ich bin gerade gestern durch „deine Gegend“ gefahren und hab an Hand der Autobahnwegweiser gesehen, dass es bei Euch auch ein „Linz“ gibt und schon gibt’s bei Dir den passenden Bericht dazu. Das nenne ich Service!

    Leider hatte ich keine Zeit für einen Stopp im Rheinland, musste die Fähre in Rotterdam erreichen (und sitz jetzt in UK)

    Gert

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Gert
      wir haben hier eigentlich alles, was das Wanderherz begehrt 😉 Auch ein Linz :mrgreen:
      Schade, das es mit einem Zwischenstopp nicht geklappt hat. Aber vielleicht auf dem Rückweg?
      Ganz liebe Grüße aus dem derzeit sonnigen Bonn schickt
      Angelica

  5. Nigel schreibt:

    Liebe Angelica,

    herzlichen Dank, das Du diese Seite eingerichtet hast und uns Deine Eindruecke & die gut organisierte Information gibst. Ich war auf der Suche nach etwas „Wildnis“ – nicht so einfach in unserem dicht besiedelt und wirtschaftet Gebiet, koennte man meinen. Aber ausgegangen von Deiner schoenen Beschreibung lies ich meine Fuesse & mein Herz den Weg zeigen, und dann habe ich doch das gefunden was ich gesucht habe. Wie schoen es ist, wo wir leben!

    Mit lieben Gruss aus Koeln,
    Nigel

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Nigel
      vielen lieben Dank fürs Lob 🙂
      Freu mich, wenn ich Dir Anregung für eine schöne Tour geben konnte. Man muss oft gar nicht so weit weg um schönes erleben zu können.
      Weiterhin viel Freude beim Wandern und viele Grüße nach Köln
      Angelica

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