Der Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg und der Wilgartswieser Biosphären-Pfad

Bei meinem Kurzurlaub rund um Hauenstein habe ich an dem Sonntag gleich zwei der sieben neuen Premium-Wege in Angriff genommen. Beide sind zwar mit 9,8 km bzw. 7,5km nicht sonderlich lang, warten aber mit insgesamt mehr als 900hm auf.  Diese beiden recht sportlichen Touren wollte ich an diesem herrlichen und sonnigen Frühlingstag erkunden.

Der Dimbacher Buntsandstein Höhenweg

Nach der Veranstaltung in Schwanheim brauchte ich von dort nur ein kurzes Stück mit dem Auto zu fahren, um den Startpunkt der Tour kurz vor Dimbach zu erreichen. Vom Parkplatz aus führt direkt ein Pfad in den Wald, welches eigentlich auch die empfohlene Richtung gewesen wäre.

TalblickDa die Wolken sich kurz nach Ankunft verzogen und die Sonne rauskam, wollte ich die Tour zunächst durch den Ort beginnen. Also ging es entgegen dem Uhrzeigersinn zunächst ein Stück die Straße entlang mit Blick in das Tal und durch die Sonne um dann am Friedhof vorbei in den Wald zu gelangen.

Hier beginnt die Strecke langsam aber stetig bergan zu gehen und nach ein paar Hundert Meter auf einem Pfad an einem einzeln stehenden Buntsandstein, dem Keeshävel vorbei zu gelangen.Käshevel

Nach 1,5km gelange ich auf den Rimbach-Steig, der von hier an die nächsten 2km parallel zu dem Buntsandstein Höhenweg verläuft. Auch wenn ich diesen Abschnitt noch vom letzten Jahr kenne, wirkt dieser durch das fehlende Laub und die andere Richtung doch ganz anders.

So erreiche ich den Hochköpfel nun von unten her und erkenne die Holzgeländer die den schmalen Pfad säumen. Von hier hat man einen schönen Blick über Darstein und die Bank und der Tisch laden zu einer ersten Pause ein.

Häuselstein

Echsen in der SonneDa diese jetzt um die Mittagszeit jedoch im Schatten liegen setzte ich mich für einen Moment links davon an den Fels in die Sonne und beobachte einige Eidechsen bei ihrem Sonnenbad.

Eine Fünfköpfige Gruppe, die am Vormittag ebenfalls bei der Eröffnung des Rimbach-Steigs in der Hubertushalle war, erreicht den Rastplatz in dem Moment an, als ich meine Sachen wieder zusammenpacke. Wir kommen ins Gespräch und nach einem netten Schwatz ziehe ich weiter.

Der folgende Pfad führt weiter über den Kammweg des Häuselbergs, dann wieder hinab bis zum Immersberg, den höchsten Punkt der Tour auf 465m.

Nun verlässt die Route den Rimbach-SteigBlick zum Rötzenfels und führt erst am Kieungerfels entlang und dann über einen kleinen Pfad hinauf. Von dort bietet sich Weitsicht und er Blick zum gegenüber liegenden Rötzenfelsen, dessen markantes Gipfel-Kreuz auch von hier zu erkennen ist.

Da die Sonne mittlerweile soviel Kraft entwickelt hat und mir die lange Hose deutlich zu warm, nutze ich die Gelegenheit die langen Kleidungsstücke durch kurze Hose und T-Shirt, die ich wohlweislich im Rucksack dabei habe, zu ersetzen. Was an Frühling bisher gefehlt hat, macht dieser Tag mit sommerlichen Temperaturen wett. Nun geht es auf schmalem Pfad hinab und an der Schutzhütte im Tal vorbei.

der markante Felsen von untenEin Stück weiter auf einem breiteren Weg kann ich den Rötzenfelsen von unten bestaunen. Hier steht eine kleine provisorische Hütte, in der ein Fotograf mit einem Teleobjektiv offensichtlich die Wanderfalken beobachtet.

Ein Schild weist darauf hin, das der Felsen wegen der Brut gesperrt ist. Ich bin gespannt, wie weit ich bis oben gelange und folge der Beschilderung über den nun wieder ansteigenden Weg hinauf.

Kiefern und mit Heidelbeeren gesäumteleider gesperrt Pfade führen zu dem Plateau, das jedoch von einem rot-weißen Flatterband abgesperrt ist und darüber informiert, das von Februar bis einschließlich Juni das Plateau wegen der Brutplätze der Wanderfalken gesperrt ist.

Ein sonniger Platz ein Stück weiter lädt zur Rast ein. So kommt das Sitzkissen einfach auf den Boden bzw. ein Stück runder Felsen der dort flach herauskommt und erfüllt seinen Zweck dort auch.

BuntsandsteingebildeKurz bevor ich wieder aufbrechen will, kommt auch die 5er-Truppe hier an und stöhnt ein wenig über das warme Wetter bzw. die falsche Kleidung 😉 Ich mache mich auf und folge dem Pfad, der nun über den Kammweg und einigen Felsen hinab führt.

Als ich auf einen Forstweg treffe kommt von rechts eine Reiterin, deren Pferd wohl arg mit den ungewohnt hohen Temperaturen zu kämpfen hat und recht unlustig erscheint. Obwohl grade losgeritten ist das Fell des Tieres schon verschwitzt und ich überhole das Gespann flotten Schrittes mit einem Gruß.

Ein Pfad führt rechts hoch und ich erkenneKaftenstein einige Kletterer an einem Felsen. Durch Kiefernwald führt der schmale Weg weiter hinauf und ein Schild zeigt den Abzweig zum Kaftenstein. Grad erst bergan gegangen, muss ich, um dorthin zu gelangen, nun wieder an Höhe einbüßen.

Im Bewusstsein, dieses ganze Stück im Anschluss über den Serpentinenpfad wieder hinauf zu müssen, erkunde ich den Felsvorsprung. Auch wenn die Aussicht dort nicht wirklich spektakulär ist, fällt mir eins hier in der Stille auf: die Zapfen der Kiefern knistern in der Wärme. Sommerfeeling pur mitten im April!

knisternde Zapfen und grüne Aussichten

FelspfadeMit diesen Eindrücken ist der Anstieg wieder hinauf auf die Strecke auch gut zu meistern und ich treffe wieder auf die Truppe.

Wir kommen abermals ins Gespräch und den Rest des Weges, nein Pfades hinab bis zum Parkplatz gehen wir gemeinsam, wo ich nach insgesamt 4,5 Stunden wieder am Auto ankomme.

Mein Fazit:

Pfade pur auf dieser abwechslungsreichen Tour, der neben Mischwald zum Größten Teil von Kiefern und Buntsandsteinfelsen geprägt ist. 566 Höhenmeter sind auf dieser kurzen Distanz schon recht sportlich, allerdings verteilen sie sich angenehm ohne wirklich müde zu machen.

Ein wenig Schade war es schon, auf den Weitblick vom Rötzenfelsen verzichten zu müssen, aber Aussichten gab es an den anderen Stellen auch genug. Schon lange habe ich nicht mehr so viele – wenn auch kurze – Pausen gemacht, wie auf dieser Wanderung.

Dazu tragen ganz besonders diese urigenBeschilderung Kiefern an den Felsen bei, die für mich persönlich der Inbegriff von einem perfekten Rastplatz sind, auch wenn es hier keine schicken Wanderliegen gibt. Die Beschilderung ist gut und zwischendurch wird man in gewohnter Weise über die Distanzen zum nächsten Felsen oder Aussichtspunkt informiert.

Ob man den Weg nun in diese oder die andere Richtung macht, ist sicher nicht entscheidend. Allerdings hat man in der von mir gewählten Variante den Rötzenfelsen vorab zweimal im Blick um im weiteren Verlauf dorthin zu gelangen, was ich persönlich schöner finde. Aber das ist ja Geschmacksache. Wer allen Abzweigungen zu den Aussichtspunkten bzw. Felsen folgt, kommt am Ende auf eine Gesamtstrecke von knapp 11km.

Auf der Seite von Hauenstein findet man alle weiteren Informationen zu dieser Wanderung: Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg

Hier weitere Eindrücke:

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Wilgartswieser Biosphären-Pfad

eine Ameise zum Empfang ;-)Von dem Wanderparkplatz in Dimbach sind es grade mal 10 Minuten mit dem Auto bis nach Wilgartswiesen, wo die Wanderung ebenfalls an einem Parkplatz startet.

Diese Tour bin ich in empfohlener Richtung gegangen und so erreichte ich über einen Waldweg, an dem die ersten Buschwindröschen ihre Köpfe in die Sonne recken, recht schnell die ehemalige Reichsfeste Falkenburg auf die ich einen Abstecher machte.

Eine Holztreppe führt steil hinauf und von oben bietet sich ein wunderbarer Blick über Wilgartswiesen und den Pfälzer Wald.

Blick von der Falkenburg

Echsen die sich grade noch in der Sonne wärmten, bringen sich in Sicherheit und überall wuselt es. Blauer Himmel und der durch die zahlreichen Nadelbäume vorwiegend grüne Wald bietet mit den roten Dächern der Häuser einen schönen Kontrast.

Doch ich will ja weiter, also geht es dieNaturschutzgebiet Tiergarten steile Treppe wieder hinab um hinter der Felsenburg über einen urigen Weg hinabgeführt zu werden. Doch nun sehe ich sie, die ersten Stromleitungen, die dem Weg bei der Beurteilung offensichtlich einiges an Punkte gekostet hat.

Aber es geht nur ein kurzes Stück darunter hinweg um dann nach rechts durch das Tal geführt zu werden.

BlütenWiesen links und rechts, die zum Naturschutzgebiet Tiergarten gehören und  auf denen in wenigen Wochen Orchideen blühen.

Vereinzelt sehe ich Blüten (vermutlich Wilderdbeere) und andere Blumen und höre aus einem nahen Teich Frösche quaken.

Da hier kein Pfad hinführt, bleibe ich auf dem Weg, links die mächtigen Strommasten im Blick. Doch der Weg wird zum Pfad und führt in Kehren hinauf. Moos, Totholz und Pilze am Wegesrand sorgen für Kurzweil auf diesem naturbelassenen Abschnitt, der nun auf halber Höhe mit einem Blick ins Tal weiter führt.

Doch abermals geht es über Pfade hinaufBlick ins Tal und oben angekommen habe ich nach einem Drittel der Tour zwar die Masten im Blick, aber dafür auch einen guten Blick auf die ehemalige Reichsburg Trifels.

Nun ist es nicht mehr weit bis zum Wasgaublick und über einen sonnigen und von Kiefern gesäumten Waldweg erreiche ich diesen idyllischen Platz nur wenig später.

Grade mal 4,5km unterwegs und schon wieder eine Rast. Ja, aber so muss das ein im Urlaub, zumal ich hier abermals allein unterwegs bin und in den späten Nachmittagsstunden trotzt des schönen Wetters auch bisher auch kaum auf andere Wanderer getroffen habe.

Wasgaublick

Nach der Rast führt mich der Weg gut einen Kilometer relativ grade und ohne nennenswerte Abwechslung bis zu einer Hütte.

Das Tempo drosselnAb hier beginnt der schönste Teil der Tour. Über den Kurt-Reinhard-Pfad werde ich auf schönsten Pfaden bis zur Deichenwand geführt.

Ich merke, wie ich das Tempo automatisch reduziere und völlig fasziniert von diesem Abschnitt bin. Buntsandsteinfelsen, an denen sich Wurzeln von bizarren Kiefern krallen bieten diverse Ausblicke ins Tal.

Auf einem Felsen thront eine Holzkonstruktion mit Blick auf die Falkenburg auf der gegenüberliegenden Seite.

Blick auf die Falkenburg

Deichenwand

Ein Pfad direkt neben den Felsen führt hinabPfad mit Seilen und ist von Stahlseilen gesichert. Sand knirscht unter meinen Sohlen. Ich bleibe stehen und sauge diese wunderschöne Atmosphäre in mich auf.

Als wäre ich in eine andere Welt versetzt.

Die späte Nachmittagssonne taucht diese ganze Szenerie in ein so wunderbares Licht. Ein Traum! Ich möchte die Zeit anhalten und genieße diese einmalige Stimmung.

Klettern an der Deichenwand

Der Pfad führt weiter hinab und nun sehe ich auch einige Kletterer, welche den steilen Südhang auf ihre Art erkunden. Langsam tasten sie sich Griff für Griff empor, gesichert von ihrem jeweiligen Partner.

Nun führt der Wegeverlauf durch ein Kerbtal und der Hangquelle vorbei und später durch den Lehrpfad des Schulwaldes, in dem umklappbare Tafeln über die Botanik informieren.

Von dort gelange ich ins Rödertal, dessenWiesen im Rödertal Wiesen nun in der schrägstehenden Sonne in ganz besonderem Licht aufwarten.

Ein kleiner Bach glitzert in der Sonne und kurz danach erreiche ich erst eine große Rasthütte und wenige Meter danach den Parkplatz.

Mein Fazit:

Zugegeben, die Stromleitungen sind nicht wirklich schön, aber der Wegeverlauf ist ansonsten gut gewählt und führt sehr abwechslungsreich auf größtenteils naturbelassenen Wegen und vielen Pfadabschnitten durch das Naturschutzgebiet.

BeschilderungDie Strecke ist super ausgeschildert und es gibt ausreichend Bänke und Rastgelegenheiten.

Laut einer Information von der Tourist-Information Hauenstein werden noch Informationstafeln zum Thema Biosphären aufgestellt und einige Brücken und das Geländer an der Falkenburg erneuert.

Insbesondere die offenen Wiesenflächen und das Feuchtbiotop im Naturschutzgebiet Tiergarten haben mir gut gefallen. Dazu natürlich der Wasgaublick und dem für mich absoluten Highlight der Tour: der traumhaft schöne Abschnitt rund um die Deichenwand. Diese Eindrücke lassen die Strommasten vom Anfang, am Ende der Tour dann schnell in Vergessenheit geraten und haben den Wandergenuss für mich in keiner Weise geschmälert.

Obwohl beide Touren auf fast 19km undWeg von der Falkenburg ins Tal 900hm kommen, habe ich die Wanderungen am Ende des Tages nicht als anstrengend empfunden sondern war den ganzen Tag im Wanderflow.

Zu diesem Eindruck hat sicher die Urlaubsstimmung, die vielen Pausen und das tolle Wetter beigetragen. Für mich waren jedenfalls beide Touren Wandergenuss pur!

Den perfekten Abschluss an diesen herrlichen Wandertag gab dann noch eine Einkehr im „Altes Bahnhöfl“ in Dahn, das ich noch aus meinem letzten Urlaub kannte. Eigentlich hatte ich auf den  leckeren Flammkuchen gehofft, den es leider erst ab Mai wieder gibt. Jedenfalls konnte ich im Biergarten sogar bis kurz vor Acht noch in der Sonne sitzen und zu Abend essen.

Weitere Informationen zu der Wanderung gibt es auf der Seite von Hauenstein:  Wilgartswieser Biosphären-Pfad

Hier die Eindrücke meiner Wanderung:

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Über Angelica Hocke

Wandern | Bloggen | Outdoor | Reisen | In meinem Blog gibt es Berichte zu Touren mit und ohne GPS, Tipps zu Equipment, Tourenplanung, News und allem rund ums Wandern in NRW & Rheinland-Pfalz ebenso Reiseberichte zu den schönsten Wanderregionen. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ und bei Twitter
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7 Antworten zu Der Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg und der Wilgartswieser Biosphären-Pfad

  1. Angelika schreibt:

    Hallo Angelica,
    das sind ja sehr schöne Eindrücke von der Pfalz – vor allem auch das tolle Wetter – blauer Himmel und die Felsen – einfach beeindruckend !
    Vielen Dank für den Tipp die Gegend kommt auf jeden Fall auf meine Liste 🙂
    Liebe Grüße Angelika

  2. Pingback: Neue Touren im Wanderparadies Hauenstein in der Pfalz | WandernBonn.de

  3. Franka schreibt:

    Deine Fotos machen so richtig Lust, sich diese herrlich bizarren Felsen mal selbst anzusehen. Wir waren voriges Jahr Ende Oktober in der Pfalz (hab‘ ich sogar im Blog), allerdings nicht zum Wandern, sondern mehr oder weniger auf der Durchreise. Es wäre auch kein Wetter gewesen. In der Sonne muss es herrlich sein, wie deine Fotos zeigen.
    LG, Franka

    • Angelica Hocke schreibt:

      Dank Dir Franka. Ja, die warmen Temperaturen haben richtig gut getan und für mich gibt es nichts schöneres als in kurzen Hosen unterwegs zu sein. Ich liebe das 🙂
      Ganz liebe Grüße Angelica

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