Zugegeben, die Ranger selber – auch wenn sie so schicke Outfits mit Hüten anhaben – waren es jetzt weniger, die mich ins Sauerland gelockt haben. Vielmehr waren es die Fotos, die sie regelmäßig bei Facebook posten und mir mit diesen herrlichen Wintereindrücken ein wenig die Nase lang gemacht haben.
Die 10 Ranger Südwestfalen sind u.a. für den Rothaarsteig, dem Sauerland-Höhenflug und der Sauerland-Waldroute zuständig und stehen Wanderern mit Rat und Tat zur Seite.
Auf der Tour-Natur hatte ich mir im September ja bereits einige Informationen zum Höhenflug geben lassen und so stand das Sauerland, wie so viele andere Regionen, immer noch unerledigt auf meiner Wunschliste.
In erster Linie ging es mir natürlich um den Schnee und so fand ich entlang des Hunauturms im Netz einen Track zu einer Langlaufloipe im Wintersportgebiet Bödefeld-Hunau, die auch am Sauerland Höhenflug entlang führt. Wo Langläufer unterwegs sind muss es auch genügend Schnee für eine Schneeschuhtour geben, zumal sich die Route in einer Höhe zwischen 640 und 800hm bewegte.
Bei der Anfahrt waren die Straßen noch frei und je tiefer ich ins Hochsauerland kam um so mehr Schnee war auch auf den Höhen zu finden. Erst kurz vor dem Ziel waren dann auch die Straßen ein wenig verschneit und der Parkplatz an der L776 kurz vor Rimberg lag voller Schnee. Also den Wagen abgestellt, die Straße gequert und schon konnte es los gehen.
Den Track nahm ich als Anregung und startete direkt mit einer Abkürzung, die zwar steiler aber dafür ganz einsam hinauf zur Loipe ging.
Wenige Spuren waren dort auszumachen und herrlicher Pulverschnee lag auf diesem Abschnitt. Außer dem Geräusch durch das Schneestapfen war hier nichts zu hören.
Kurz danach erreichte ich die zweispurige Hunau-Loipe und konnte gut daneben meine eigene Spur ziehen ohne den Langläufern ihre sorgsam präparierte Spur zu zerstören.
Hier war wirklich nicht viel los und nur selten kam mir jemand entgegen oder überholte mich von hinten.
An einem Abzweig machte ich mich wieder von dannen und folgte einem Weg hinauf und kam nach gut einer Stunde an der Hunau-Hütte an.
Diese wird in der Winterzeit an den Wochenenden ehrenamtlich vom SGV betreut und bietet den Wintersportlern eine willkommene Rastgelegenheit.
Diese wollte ich auch nutzen, denn mittlerweile hatte es angefangen zu schneien, also hinein in die gute Stube.
Als ich eintrat stieg mir der Duft von Glühwein in die Nase. Oh ja, das wäre jetzt wirklich das richtige.
Die gemütliche Atmosphäre, der alte Ofen, die Holzbänke, dicke Kerzen auf den Tischen, beschlagene Scheiben und die vielen, zum Teil auch sehr alten Bilder.
Dazu der leckerste Glühwein, den ich seit langem getrunken habe, machten aus dieser Pause einen wohligen Aufenthalt. Als Schneeschuhwanderer war ich hier die Ausnahme, denn die meisten Besucher waren mit Langlaufskiern unterwegs.
Da ich ja mit dem Auto hier war, verzichtete ich auf einen zweiten Becher und machte mich eine Dreiviertelstunde später wieder auf.
So lecker der Alkohol ja war, aber jetzt da draußen war mir einfach nur eisigkalt. Der Wind pfiff im Duett mit dem Schnee der wild umher stob und es fühlte sich an wie -15°C!
Ich sah auch kaum mehr was und ein Aussichtspunkt kurz vor dem Hunauturm verlockte mich nicht einmal dazu die paar Meter dorthin zu gehen, zumal von Aussicht durch den Schneefall nicht die Rede sein konnte.
Also schnell ein paar Fotos von Turm und der nicht vorhandenen Aussicht gemacht. Selbst zu der Hunaulifthütte, die ein Stück weiter lag, mochte ich nicht mehr gehen.
Also ging es vom Fernsehturm auf einer anderen Strecke hinab und nun kam ich auch in zum Teil offene Landschaft. Aber auch hier konnte ich nur schemenhaft erkennen was sich bei schönstem Wetter an Aussicht bieten könnte.
Und es blieb bitterkalt und windig. Selbst im realtiv geschützen Wald waren bizzare Schneeverwehungen auszumachen.
Wie Wellen formte sich der Schnee entlang der Loipe, die ebenfalls stellenweise verweht war.
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Als ich wieder an meinem Abzweig ankam ging es durch herrlichsten Pulverschnee hinab.
Der Schnee stob so fein vor den Schneeschuhen her, das es aussah wie wenn die Gischt am Bug eines Schiffes auftrifft, nur ganz sanft und leise.
Das musste ich einfach filmen, damit jemand, der das noch nicht erlebt hat eine vage Vorstellung davon bekommt:
So komme ich nach 3,5 Stunden wieder am Auto an und bin froh, das es noch hell ist, denn die Straßen sind mittlerweile voll mit Schnee und die Rückfahrt entsprechend rutschig. Der Smart macht an einem Kreisverkehr noch eine kleine Showeinlage und wollte auch mal Pulverschnee schnuppern 😉 Nein, es ist nichts passiert, außer einem Schreck und einer entsprechend langsamen Fahrt zurück.
Mein Fazit:
Schnee gab es reichlich, auch wenn wegen des heftigen Schneefalls die Aussichten fehlten. War ein bisschen viel „Wald“ in dem Abschnitt, aber darum ging es ja bei der Tour auch nicht. Der Glühwein in der Hunau-Hütte jedenfalls war Weltklasse! Wer also dort mal im Winter in der Nähe ist, ein Abstecher lohnt (Achtung: nur am Wochenende geöffnet).
Immerhin bin ich auf der Fahrt dort hin mal wieder an einigen interessanten Stellen vorbeigekommen, die ich mir bei passender Gelegenheit noch einmal ansehen werde. Unter anderem die Burg Bilstein, in der eine Jugendherberge untergebracht ist. Der ganze Ort wirkt ganz urig und dort wird es sicher auch Möglichkeiten zum Wandern geben.
Denn gegen ein Gesetz, das ich mir selber auferlege, hat diese Tour leider verstoßen: Die Hin- und Rückfahrt darf nie länger als die Tour selber sein. Aber das lag einfach an dem zu kalten und verschneiten Wetter und ist daher die Ausnahme, sonst hätte ich die Wanderung noch gut verlängern können.
Jedenfalls lasse ich mich gerne weiter bei Facebook von den Rangern verführen und bin gespannt, was zum Frühjahr noch so an reizvollen Landschaftseindrücken folgen wird 😉
Hier der Track meiner Tour mit dem Fotos: EveryTrail
und ein paar Eindrücke:
Es macht mich frösteln, das zu lesen, aber ich gucke dennoch gerne, denn die Fotos sind trotz des vielen Grau sehr reizvoll und so ein tief verschneiter Wald hat doch was.
Herzliche Grüße,
Franka
Hallo Franka
das war gefühlt wirklich die „kälteste“ Tour die ich diesen Winter gemacht habe und bisher hatte ich auch Glück bei den Straßenverhältnissen. Aber schön war es trotzdem, weil auch die Fahrt dort hin mit vielen Eindrücken gekrönt war.
Wünsche einen schönen Sonntag und schicke liebe Grüße nach Köln 🙂
Hallo Angelica, hatte einige Aufnahmen schon bei twitter gesehen. Schnee war ja wieder satt und ist ja noch dazu gekommen. Von der Prognose her wird das wohl eine, wenn nicht die letzte Schneetour für dich in diesem Winter gewesen sein. Schön das du es noch so ausgiebig genutzt hast.
Schöne Sonntag noch
Micha
Ja Micha, das befürchte ich auch und so musste ich das einfach nutzen.
Dir auch einen schönen Sonntag und viele Grüße aus Bonn – Angelica
Hast Du auch Ranger gesehen oder waren die nicht so tapfer wie Du?
Stimmt, jetzt wo Du es sagst… Nein, gesehen hab ich zwar keine, aber das will ja nix heißen. Ist ja immerhin ein riesiges Gebiet, das die zu betreuen haben.
Das Schneefieber hat Dich voll gepackt 😉 / So einen leckerern Glühwein hätte ich mir heute auch gewünscht – aber leider nicht bekommen 😦
LG Frank
Statt über den Winter zu schimpfen genieß ich ihn einfach. Denn er gehört immerhin dazu und wenn es dann noch so wunderschönen Schnee gibt, heisst es einfach wieder „Kind sein“ und im Schnee spielen 😉
Denn bis es Frühling wird und alles schön grün dauert es – mit oder ohne Schnee – noch einige Wochen und die kann man sich so herrlich verkürzen 🙂
Recht hast Du, auch ich will raus und kann nicht auf den Frühling warten. Und das knarren von frischem Schnee unter den Schuhen ist schon was tolles 😉
Richtige Einstellung! 🙂
Hallo Angelica
Du bist ja schon richtig Schneesüchtig geworden 😮 , und ich bin hier am beten und hoffen das der Frühling endlich kommt, und der Schnee ganz weg bleibt.
Mir kommt ein Bereich der Strecke, da wo man die Aussicht hat, und durch der Schonung läuft, oder etwas offeneres Gelände sehr bekannt vor , da war ich vor einigen Jahren schon mal Wandern gewesen, wenn es das gewesen ist was ich meine. So Schön das mit dem Schnee auch aussehen mag, nach 3 langen Monaten mit fast nur Schnee sollte nu wirklich mal gut damit sein!
Wir nicht Schneeschuhwanderer, wollen auch mal Laufen, ohne aus zu rutschen 😉
Liebe grüße markus
Hallo Markus
Macht aber auch tierisch Spaß durch den Pulverschnee zu laufen.
irgendwie schon (schneesüchtig)
Aber Du hast natürlich Recht, ausrutschen muss auch nicht sein. Hab vor kurzem bei Basti einen sehr guten Test von Schneeketten/Krallen für ca. 40EUR für Wanderstiefel gesehen und werde mir – jetzt lohnt das sicher nicht mehr – nächstes Jahr auch welche besorgen (Hier der Link: http://www.beuteltiere.org/2013/02/auf-krallen-ins-neue-jahr.html ). Denn nur weil Winter ist, mag ich nicht aufs draußen sein und Wandern verzichten.
Also warten wir mal ab, was das kommende Wochenende so an Sonne und Temperaturen verspricht. Sieht jedenfalls bisher ganz gut aus 🙂
Liebe Grüße Angelica
Hallo Angelica, cool danke für den Tollen link, sowas habe ich schon immer gesucht! Meine spikes gehen zwar auch, nur sitzen die so stramm das auf dauer die Sohle bricht 😦 , die sehen besser aus, da dürfte die spannung besser verteilt werden, ja die werde ich mir auf jedenfall auch kaufen! Wenn ich für mich Bezahlbare Schneeschuhe bekomme, werde ich mir auch welche zulegen 🙂 .
Wenn man mit den Schneeschuhen ganz leicht gehen kann macht das auch viel Spaß, normal durch 30cm Tiefschnee oder mehr zu Stapfen, dass empfehle ich niemandem, ich bin diesen Winter sogar ein mal umgekehrt, weil der Schnee einfach zu hoch war, und ich vorm Dunkeln nicht mehr am Auto gewesen wäre 😦 Das kann man sich damit ja ersparen.
Ich sehe es schon kommen, ich kaufe mir die dinger im November, will damit schön im Schnee stapfen, und der Winter fällt so gut wie aus LOL
Liebe grüße markus
Hol Dir wenn erstmal diese Spikes, die sehen wirklich vernünftig aus. Ein Kollege hat bei Globetrotter welche für 20EUR gekauft (Conty Tech) und da fehlen schon die Hälfte der Spikes unten drunter (die sind so ähnlich wie die, die es mal bei Tchibo gab) Billig kauft man dann echt doppelt 😦
Und Schneeschuhe kann man auch leihen und erst mal abwarten wie der Winter wird. Aber solche „Rutschsicherungen“ im Rucksack bringen da sicher mehr.
Ja stimmt, so hoch liegt der Schnee ja meist eh nicht wo ich laufe, bzw es gibt fast immer einen Trampelpfad. Die Ketten, nenne ich sie jetzt mal müssen ja einiges aushalten, also sehr Robust sein, gerade für mein Gewicht, sonst fliegen die nach den ersten 15km auseinander.
ich habe jetzt nur Interessehalber mal nachgesehen, Bestellen kann man da direkt nichts, zumindest habe ich nichts finden können, man wird auf einer anderen Seite geleitet, wo man 30 Anbieter oder so aufgelistet bekommt.
Ok Google hat mal wieder gute Dienste erwiesen und mir schon geholfen 😉 die 40€ sind dafür auch was ich an Bewertungen schon gelesen habe ne gute Investition. Wo ich nur sorge habe, dass die Zacken einknicken könnten, bis welches Gewicht die max aushalten habe ich bisher noch nicht gesehen.