Schmale Pfade und Buntsandsteine in der Rureifel

Endlich wieder unterwegs. Wurde auch Zeit. Nach meiner erkältungsbedingten Pause ging es heute in die Rureifel bei Nideggen. Diese Tour habe ich letztes Jahr im Sommer bereits gemacht und wollte sie diesmal in entgegengesetzter Richtung gehen. Schuld daran ist auch mein neuer Begleiter… Seit drei Tagen begleitet mich Windows 8 und ich weiß noch nicht genau, ob wir beide wirklich Freunde werden… 😕

KrawutschketurmMein Drucker läuft seitdem nicht mehr und so hatte ich die Wahl zwischen einer Tour, die ich bereits kannte oder einem ausgeschilderten Weg. Da mir heute aber eher nach GPS war und das Wetter in der Nordeifel weniger Regen versprach, ging es also auf diese Tour von Natur Aktiv Erleben.

Gestartet bin ich wie bereits letztes Jahr am Krawutschketurm in Bergstein. Wenn man von Bonn über die Landstraße fährt, sind das etwas über 50km bis nach Bergstein und zwischen Nideggen und Bergstein bekommt man sogar noch ein paar schicke Eifelkurven geboten :mrgreen:

Für mich hat der Startpunkt dort auchBlick auf Nideggen und das Siebengebirge folgenden Grund: So kann ich vorab einen Rundumblick über die gesamte zu erwandernden Strecke verschaffen und konnte sogar das Siebengebirge erblicken.

Bei schönem Wetter soll man hier sogar bis Köln schauen können. Die Domstadt war bei dem bedeckten Wetter heute allerdings nicht zu erkennen.

WiesenwegeDiesmal bin ich in die von NAE empfohlene Laufrichtung marschiert und benötigte das GPS die meiste Zeit kaum, da ich auch aus der anderen Sichtweise die meisten Stellen auch 15 Monate später wiedererkannt habe. Über Wiesenwege ging es zunächst an einer großen Herde Schafe vorbei um auf dem Bergrücken oberhalb der Rur auf engen Pfaden zu einem kleinen Aussichtsplatz mit einem ersten Blick auf die Rur zu gelangen.

Am Gut Kallerbend dann flott über die Gleise und den *winkewinke*Wiesenweg hinauf. Hier lagen einige Kühe gemächlich im Gras. Das Horn einer Kuh wirkte so, als ob sie mir damit zuwinken würde 😉

Dann kommt eine längere Passage durch den Wald um nach auf die Buntsandsteinroute abzuzweigen. Hier kommen dann die schönsten Passagen der Tour entlang vorgenannter Route gibt es zahlreiche Aussichtspunkte, zum Teil mit Geländern gesichert und immer wieder der Blick auf die Burg Nideggen.

Aussichten ins Rurtal

Weiche Wege die unter den Füßen federn und für einen beschwingten Gang sorgen. Knorrige Kiefern und immer wieder diese schroffen Felsen. Auch bei diesem leider etwas trüben Wetter ein Genuss. Aufgrund des Wetters war selbst an diesem Sonntag nicht viel los, was ich ganz angenehm fand und mein Tempo durch die wunderschönen Eindrücke automatisch reduziert wurde.Hindenburgtor

So geht es zwar oberhalb zurück aber auch die Wegeführung bietet immer wieder Ausblicke ins Tal und auf den Burgberg mit dem eben bestiegenen Turm. Weiter auf schmalem Pfad treffe ich auf das Hindenburgtor, einer Felsformation, die wie ein Tor über dem Weg trohnt.

Enge und steile Felspfade führen weiter hinauf bis ich später kurz nach der Kickley auf zwei Damen treffe, die einen ratlosen Blick auf eine Wanderkarte werfen. Ich helfe, so gut ich kann und ziehe weiter, entdecke ein Schild der Buntsandsteinroute und im guten Glauben hier richtig zu sein, geht es weiter.

Blick ins TalSpäter stelle ich fest, dass ich zu weit oberhalb des NAE-Tracks bin, aber beim Weitergehen auch wieder auf diesen treffen werde.

Zurückgehen mag ich nicht, also geht es weiter und ich werde mit zwei wunderschönen Aussichtspunkten belohnt. Keine schlechte Alternative 😉

Dann folgt der Panoramaweg, ein fester Weg der oberhalb des Stausees auf gleichbleibender Höhe bis zu einer Kapelle und vielen Ausblicken auf Obermaubach entlangführt. Später geht es steil hinab und ich gelange bis unten an den Stausee. Nun kommt für einenDer Stausee kurzen Moment die Sonne raus und der See glitzert im Sonnenlicht.

Noch während ich durch Obermaubach stiefel begleitet mich die Sonne ein Stück und übergibt die Wetter-Regie an den Regen, der erst als klitzekleine Tropfen herabkommt und dann immer stärker wird.

Jetzt bin ich glücklicherweise im Wald in dem idyllischen Abschnitt am Dreesbach entlang. Ok, im Sommer war das echt idyllisch. Heute im Regen konnte ich dem nicht ganz so viel abgewinnen. RegenGut, das ich wenigstens wasser- und winddicht eingepackt war, so konnten mir diese Schauern immerhin nichts anhaben.

Die Brücke kurz vor Brandenberg fehlte – wie auf der Seite von NAE angegeben – immer noch, aber auch so konnte ich den Bach problemlos queren. Noch kurz unter einem Baum den letzten Schauer abgewartet ging es dann auf Feldwegen weiter.

Hier kam ich an einer Herde Kühe vorbei.die Kühe haben auch keine Lust Letztes Jahr habe ich bei meiner Tour an dieser Stelle ein frisch geborenes Kalb neben seiner Mutter entdeckt, welches noch die Nabelschnur an seinem Bauch hängen hatte.

Kälber gab es heute keine auf der Wiese und die Kühe suchten bei dem Wetter auch zum Größten Teil Schutz unter den Bäumen.

Gut an dieser offenen Hochfläche und den Wegen war, das der Wind so kräftig blies, das die nasse Jacke ratz-fatz trocken war 😉 Vom Weitblick hatte ich durch die Wolken nicht allzu viel. So ging es also weiter über die Wiesen- und Feldwege bis ich kurz vor dem Parkplatz meinen Blick nach links wendete und zum guten Schluss noch einen tollen Regenbogen geboten bekam. Na, wenn das nicht ein toller Abschluss einer gelungenen Herbstwanderung war 🙂

Regenbogen zum Abschluss

Auf der Fahrt nach Hause hat mich der Regenbogen noch ein gutes Stück begleitet um dann von einem wunderschönen Abendrot in den schönsten Farben abgelöst zu werden. Herbst eben 😉

Mein Fazit:

Die knapp 18km Tour mit fast 600hm ist durch den hohen Anteil an Pfaden und naturnahen Wegen, den schönen Abschnitten an der Buntsandsteinroute entlang und den offenen Wiesenwegen eine wirklich abwechslungsreiche Runde, auch bei bedecktem Wetter. Ich könnte jetzt nicht mal sagen, welche Richtung mir nun besser gefallen hat. Am besten man macht sie – genau wie ich – ein zweites Mal 😉

Alle Informationen zu der Tour Nr. 64 von Natur Aktiv Erleben: „Rureifel: Klares Wasser, enge Pfade, schroffe Felsen, luftige Höhen“

BuntsandsteinrouteWer kein GPS Gerät besitzt, kann ich die Buntsandstein-Route empfehlen, die gut markiert über eine Länge von 40km durch das Rurtal führt. Auf diesem Partnerweg des Eifelsteigs gibt es genügend Möglichkeiten die Bahnhöfe der Rurtalbahn anzusteuern, oder wie empfohlen, diese in 2 Etappen a 19km aufzuteilen.

Mehr Informationen gibt es hier: Buntsandsteinroute und die Übersicht in Outdooractive (wo die Abschnitte und Verbindungen genauer erklärt sind)

Hier mein Track bei GPSies

Und ein paar Eindrücke

Burg Nideggen
Burg Nideggen

Totholz am Wegesrand
Totholz am Wegesrand

weiche Pfade und Kiefern im ersten Abschnitt
weiche Pfade und Kiefern im ersten Abschnitt

später gibt es auch solche Pfade
später gibt es auch solche Pfade

Blick auf den Burgberg und den Krawutschketurm
Blick auf den Burgberg und den Krawutschketurm

Obermaubach und der Stausee
Obermaubach und der Stausee

Wiesenwege
Wiesenwege

Regentropfen
Regentropfen

Novemberstimmung
Novemberstimmung

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Über Angelica Hocke

Wandern | Bloggen | Outdoor | Reisen | In meinem Blog gibt es Berichte zu Touren mit und ohne GPS, Tipps zu Equipment, Tourenplanung, News und allem rund ums Wandern in NRW & Rheinland-Pfalz ebenso Reiseberichte zu den schönsten Wanderregionen. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ und bei Twitter
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25 Antworten zu Schmale Pfade und Buntsandsteine in der Rureifel

  1. Andy schreibt:

    Hey Angelica,
    da warste ja praktisch vor meiner Haustüre unterwegs. Schöne Bilder und schöne Tour mit feiner Novemberstimmung.
    LG aus Vossenack
    Andy

    • Angelica schreibt:

      Hallo Andy
      Ja, hab noch an Dich gedacht. Wo Du doch so oft auf den Krawutschke gehst und so tolle Morgenstimmungsbilder da machst.
      Da kann ich mit der kleinen Digi nicht ganz mithalten :mrgreen:
      Liebe Grüße aus Bonn – Angelica

  2. Hexen Zauber schreibt:

    Danke fürs Mitwandern lassen…. ich hab richtig den weichen Boden unter den Füßen gespürt 😉
    Damit ist ja meine Frage vom nochmaligen Erleben, zwar anders, aber beantwortet 😀
    Sehr gelungen Aufnahmen lassen auch die Ausblicke gut nachempfinden!
    Liebe Grüße
    Conny

  3. Tolle Ecke da. Da meine halbe Familie aus Bergstein kommt, kenne ich die Rureifel fast wie meine Westentasche. Da wurde früher jedes Wochenende mindestens eine Tour gedreht.

  4. Wanderlady schreibt:

    Ich bin die Buntsandsteinroute gelaufen, als Schnee lag, wirklich sehr schön, auch die Tour von NAE bin ich schon gelaufen und zwar andersherum als von Herrn Hoffmann vorgeschlagen, wunderschöne Gegend die Lust auf mehr macht.
    Ich werde am Dienstag wieder auf Tour gehen und zwar im Bergischen und hoffe auf schönes Wetter.
    Aber es gibt ja kein schlechtes Wtter, nur schlechte Kleidung 🙂 :-):-)

  5. mwhikingtrail schreibt:

    Morgen Angelica,
    richtig gute Morgenlektüre, in einer mir bekannten Gegend, die ich vor zwei Jahren auch schon mal erkundet habe. Besonders die Burg Nideggen, die man aus verschiedenen Richtungen immer wieder sehen kann und der Bundsandstein, der in dieser Gegend immer wieder anzutreffen ist, sind mir in Erinnerung. Da haben wir am Wochenende ja ähnliche Erdformationen unter den Wanderstiefeln gehabt. 😉
    Das ganze zusammen mit deinen Bilder ein schöner Tourbericht, der auf diese Gegend wieder Lust macht ihn neu zu entdecken.

    LG Michael

  6. MarkusSU schreibt:

    Hallo Angelica
    Eine wunderschöne Tour! Wir wollten eh mal wieder in diese Herrliche Gegend. Da wir nun mittlwerweile ein reines gps gerät besitzen, bzw meine freundin, kann die sich die strecke ja da drauf laden oder wie das geht 😀

    Die Bilder sind allesamt toll! Wir sind auch Gesundheitsbedingt schon fast 2 wochen nicht mehr so richtig gelaufen :-(. Dann kommt die unlust bei diesem furchtbaren wetter

    Vielen lieben dank noch mal für diese schöne Tour.

    Gruß Markus.

    • Angelica schreibt:

      Hallo Markus
      dann bin ich mal gespannt, wie Euch das GPS-wandern gefällt.
      Bei dem Wetter muss man seinen inneren Schweinehund einfach überwinden, sich warm und wasserfest einpacken und dann geht das schon 😉
      Weiterhin gute Besserung und viele Grüße
      Angelica

  7. Jürgen aus Bornheim schreibt:

    … es hätte mich auch gewundert, wenn du bei einer immerhin schon fast eine Woche zurückliegenden Erkältung als „Wandersüchtige“ dieses Wochende mit niedrigen Temperaturen, viel Wolken, ganz wenig Sonne und sogar auch noch Regen nicht für eine Tour genutzt hättest. Ich jedenfalls kann’s sehr gut verstehen.
    Selbstverständlich war auch ich unterwegs (Ahrsteig 1. und 2 Etappe); dazu an anderer Stelle später mehr.
    Meinen herzlichen Dank für deinen Bericht und die tollen Fotos von deiner gestrigen Tour (die meine To-Do Liste nun um eine weitere Tour ergänzt).

    Viele Grüße aus der Mainmetropole
    Jürgen aus Bornheim

    • Angelica schreibt:

      Hallo Jürgen
      Trotz des etwas ungemütlichen Wetters war es unerwartet doch sehr schön.
      Dazu trägt natürlich auch dieser fast mediterrane Abschnitt der Buntsandsteinroute mit seinen urigen Kiefern bei.
      Bin auf Deinen Bericht gespannt und schicke vorab liebe Grüße
      Angelica

  8. Joachim Hübinger schreibt:

    Hallo Angelica,
    wollte diese Strecke am Samstag gehen, aber da war es sooo am schütten (sorry) am regnen, da sind wir nur einen teil der Strecke gewandert, von Nideggen aus her.
    Aber diese Strecke, also die Buntsandsteineroute lohnt sich schon, der Rest kommt noch.
    Danke für deinen Bericht und die tollen Bilder.
    Lieben Gruß Joachim

    • Angelica schreibt:

      Hallo Joachim
      Herzlich gerne. Dafür ist mein Blog ja da 🙂
      Stimmt, Samstag war es wirklich ungemütlich draußen. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben 😉
      Wünsche viel Spaß bei der Tour und Danke für den Kommentar
      Liebe Grüße schickt Angelica

  9. Michael Hoffmann schreibt:

    Auf jeden Fall eine unserer schönsten Touren, die mich auch selber absolut begeistert hat. Ich konnte die Tour leider immer nur im Winter gehen und hoffe im kommenden Sommer einmal neue Bilder schießen zu können. Deine Bilder sind wie immer super schön Angelica. Die Herbstfarben kommen richtig toll zur Geltung. Der Pfad am Dreesbach hat es mir besonders angetan. Da machten wir ein Picknick bei -5 °C mit dicken Decken und Glühwein. Manchmal muss es eben ein bisschen verrückt sein, aber dafür umso lustiger. Viele Grüße. Micha

    • Angelica schreibt:

      Hallo Micha
      Danke für das Kompliment zu den Bildern 🙂
      Bei -5°C picknicken? Hmm, ok… Nachdem Du mir mal erzählt hast, das Ihr die alpine Gratwanderung am Schildkopf der Tour 21 bei Schnee und Eis gegangen seid, schockt mich nix mehr :mrgreen:
      Aber lieber ein bisschen verrückt als langweilig 😉
      Viele Grüße Angelica

  10. Jürgen aus Bornheim schreibt:

    Wirklich Spitze diese Tour, sehr abwechslungsreich. Besonders zu erwähnen auch die Aussicht vom Krawutschketurm und der Kuchen im Café am Staudamm. Bin die Tour am vergangenen Sonntag im Uhrzeigersinn unter Einbeziehung des Krawutschketurms gegangen, so Gesamtlänge 17 km, Höhenmeter 683 und reine Gehzeit 4.5 Std.
    Viele Grüße Jürgen aus Bornheim

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Jürgen
      da waren wir ja beide auf Buntsandsteinen unterwegs am Wochenende. Allerdings waren meine Erkundungen etwas weiter südlich.
      Ist das nicht herrlich dort mit den Kiefern? Ich mag das ja und in der Pfalz war es so warm, das die Zapfen in der Wärme geknackst haben.
      Die Aussicht vom Krawutscheturm ist wirklich zu empfehlen. Ich seh schon, Du hast es Dir so richtig gut gehen lassen 🙂
      Ganz liebe Grüße aus Bonn schickt Angelica

  11. Viviane schreibt:

    Hallo Angelica,
    gestern haben wir diese Tour gemacht, inspiriert auch von Deinen schönen Herbstbildern! Es hat uns wirklich gut gefallen. Und wir wollen sie auch noch mindestens einmal laufen, in der entgegengesetzten Richtung (wir sind gelaufen wie von NAE empfohlen). Wir sind nämlich mit der Dunkelheit in Konflikt gekommen (wird es wirklich schon so früh dunkel??? – Es gab so viel zu entdecken und so eine schöne trödelige sonnige Pause) und wollen den letzten Pfad vor Rath auch mal genießen können.
    Viele Grüße, Viviane

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Viviane
      nun beneide ich Dich, auch wenn ich den sonnigen Tag gestern für „Wellness“ und nicht für eine Tour genutzt habe 😉
      Ja, leider wird es so früh dunkel… Der Vorteil beim Start am Krawutschketurm entgegen dem Uhrzeigersinn ist, das der letzte Abschnitt von 2,5 km oberhalb liegt und durch offene Landschaft führt.
      Schicke viele Grüße und wünsche noch einen schönen Sonntag
      Angelica

  12. Pingback: Burg Nideggen & die Buntsandsteinroute in der Rureifel | WandernBonn.de

  13. Rolf schreibt:

    Hallo Angelica
    heute diese Tour gelaufen… und alles wieder gefunden. Super tour, Abwechselungsreich und genau nach meinen Geschmack… evt. 3-5 km zu kurz…

    Gruß Rolf

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