Es gibt zwei Dinge die ich gut kann. Das eine ist quatschen, das andere fotografieren. Aber eins kann ich nicht: beides zusammen 😎
Denn auch als Frau bin ich nicht Multitaskingfähig. Wie sollte ich auch? War ich doch gestern mit Michael unterwegs. Michael ist der Initiator und Kopf von Natur Aktiv Erleben, dem Wanderwegeportal, das mir bisher so viele pfadreiche GPS-Touren geliefert hat und welches ich im Oktober letzten Jahres bereits hier im Blog vorgestellt habe.
Ich kenne Michael zwar mittlerweile ein Jahr aber bis dato haben wir nur ein paar Mails ausgetauscht. Das sollte sich ändern und wir beide uns auch mal persönlich kennenlernen. Denn uns verbindet eine Leidenschaft: die Menschen für das Wandern zu begeistern.
Schwierig wird es nur an dem Punkt, wenn „Mr. Pfade“ einen bittet, doch eine schöne Tour zwischen 25 und 30km auszusuchen. Puh, das war erst mal gar nicht so einfach, wenn man mit jemand zusammen wandern will, der für perfekt ausgearbeitete Touren bekannt ist.
Aber dann ist mir eingefallen, dass es einen Vulkaneifel-Pfad in Manderscheid gibt, der vom Eifelverein im Mai erkundet und als sehr gut bewertet wurde: der VulkaMaar-Pfad mit knapp 27km und über 800hm rund um Manderscheid, vorbei an Lieser, Kleiner Kyll, Mosenberg und dem Meerfelder Maar. Und bisher haben mich die Vulkaneifel-Pfade ja auch nicht enttäuscht.
Mein Vorschlag wurde angenommen und so zogen wir gestern Morgen entgegen dem Uhrzeigersinn in Manderscheid los. Obligatorisch hatte Micha die GPS Daten dieser Tour auf sein Garmin und ich auf das iPhone geladen. Da die Tour jedoch mit Wegekennzeichen markiert ist, konnten wir uns einfach auf die Beschilderung verlassen. (hier auf dem Bild rechts fehlt leider eins, aber auch so ein WanderWegePfahl kann einen entsprechend leiten)
Ich gebe zu, dass ich nicht ganz so viel mitbekommen habe, wie üblich. Die Aufmerksamkeit galt eher meinem Gesprächspartner. Aber das nicht nur unsere Gespräche für allerlei Abwechslung sorgten, sondern auch die Wegeführung, die Ausblicke, die Landschaft, die Natur und der hohe Pfadanteil, hab ich dennoch mitbekommen.
Viele Eindrücke hab ich zwar aufgenommen, aber nicht unbedingt fotografiert, daher ist die Ausbeute an Fotos dieses Mal eher mager. Vermitteln aber sicher trotzdem einen guten Eindruck dieses außergewöhnlich schönen Wanderweges.
Wir haben zwei Kaffeepausen, an der Bleckhausener Mühle und in Meerfeld im Landcafé Maarblick sogar mit leckerstem Kuchen, eingelegt. Vorher haben wir aber noch den Landesblick, einem hohen Turm mit phantastischer Aussicht erklommen.
Wieder auf der Strecke waren wir kurz danach so in unser Gespräch vertieft, das wir einen Abzweig verpassten und spontan eine kleine Verlängerung eingebaut haben. Die Tour hat insgesamt so wenig Asphaltanteil, das wir einfach mal um 1,5km verlängert haben. Ist ja auch langweilig, nur auf Graspfaden und Naturwegen zu wandeln. Bisschen Abwechslung sollte es schon sein
Insgesamt bot die Strecke so viel Variation, dass sie fast durchgängig für einen wunderbaren Wanderflow sorgte. Bereits nach kurzer Zeit waren wir ein eingespieltes Team, so dass auf den zahlreichen Pfaden immer derjenige, der grade im Redeschwall war, hinten ging. Beim Vordermann reichte dann ein automatisches Nicken um anzuzeigen, dass man dem Gespräch noch folgt. Ich bitte von Anfragen abzusehen, wer nun des Öfteren hinten gegangen ist 😉
Mein absolutes Highlight war jedoch die Wolfsschlucht, die urig und wild daherkommt. Hier fließt die kleine Kyll hindurch und da wir entgegen dem Uhrzeigersinn gestartet sind, konnten wir diese von oben nach unten durchqueren, was meine persönliche Empfehlung wäre.
Auch wenn ich das Stück Lieserpfad am Ende der Tour noch vom Grafschaft-Pfad kenne, war auch dieser Abschnitt beim zweiten Mal ein Erlebnis.
Und so endete unsere insgesamt 9 Stunden Tour (Nettogehzeit 6h:45m) bei bestem Wanderwetter wieder in Manderscheid.
Und pünktlich als wir in der Pizzeria saßen, um die Kalorienspeicher wieder aufzufüllen, begann es zu regnen. Auf unseren Sommer ist einfach Verlass
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Mein Fazit:
Wer die Höhenmeter und die lange und als schwer eingestufte Tour nicht scheut, wird wunderschöne Eindrücke mitnehmen können. Ob nun mit oder ohne Gesprächspartner. Die Tour glänzt mit Abwechslung, hohem Pfadanteil, vielen Naturwegen, tollen Aussichten und wenn ich Sterne vergeben würde, bekäme sie 5 von 5 Sternen.
Wie vorab erwähnt, ist meine Empfehlung (auch wegen der Wolfsschlucht und dem schönen Ende über den Lieserpfad und dem abschließenden Blick auf die Burgen) die Tour entgegen dem Uhrzeigersinn zu gehen.
Es gab 2 oder 3 Stellen, wo die Beschilderung fehlte. Sich die Tour vorab als Karte auszudrucken kann also nicht schaden. Eine gute Beschreibung (allerding im Uhrzeigersinn) mit Karte gibt es auf der Seite von Meerfeld. Wer nicht auf GPS verzichten möchte bekommt die entsprechenden Daten hier: Tourenplaner Eifel
Tourbeschaffenheit:
Redeanteil: Angelica 60%, Micha 40%
Spaß: 100%
Sonne: 50%, Wolken 50%, Regen: 3 Tropfen
Pfade: viele; Naturwege: zahlreich; Asphalt: wenig
Und ein paar Eindrücke:
Typischer Weg entlang des VulkaMaar-Pfades
Blümchen wurden trotzdem geknipst
Wegemarkierung vor dem Landesblick
Praktisch, wenn der Wanderbegleiter auch fotografieren kann. Blick auf das Meerfelder Maar
Das Grüne Heupferd sucht die Sonne
die kleine Kyll – erst zaghaft
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und dann umso wilder
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Wir haben Glück und können diesen Wildbach über die Brücke queren
ich glaube, man sollte mehr solche Orte aufsuchen – tolle Fotos – haben so eine starke Aussage
Dankeschön 🙂
wow Hallo Angelica, da habt ihr ja ne herrliche Tour gemacht
Das sieht alles wunderbar aus 🙂 , wir würden da allerdings 2 Touren draus machen. Es gibt da sicherlich Übernachtungsmöglichkeiten an der strecke, so das man an einem Tag die Hälfte geht am anderen die andere.
Grüße markus
Hallo Markus
In dem Cafe Maarblick kann man ab 30 EUR p.P. übernachten.
Das liegt auch fast in der Mitte der Strecke.
Viele Grüße Angelica
super! danke dir Angelica, dann wird das auf jedenfall noch umgesetzt!
Eine ähnliche, etwas kürzere Tour bin ich vor ein paar Wochen gelaufen. Vorallem die Wolfsschlucht und die Wasserstufen dort in der Gegend und natürlich der Abschnitt Lieserpfad haben mich absolut begeistert. Manderscheid und Umgebung sind schon klasse.
Absolut, und die Vulkaneifel-Pfade um Manderscheid sind alle drei wunderschön und empfehlenswert. Da ist mit 6, 14 und knapp 27 km auch für jeden was dabei.
Hach, der Lieserpfad. Tolle Gegend!
Ich muss es Dir unbedingt mal gleichtun und den komplett laufen.
Liebe Angelica, schöne Tour 🙂 Wäre ich dabei gewesen, dann wäre dein Wortanteil beträchtlich niedriger ausgefallen 😀
Grüße von der Wurm, andreas
Ist wohl ein Bloggerproblem
Aber kein Thema… im zustimmend-nickend vorausmarschieren bin ich geübt 😉
wenn zwei so Wanderfreunde zusammen treffen gibt es doch nichts mehr zu erzählen 🙂 Das nennt man dann Informationsaustausch auf hohem Level. Eine wunderschöne Tour habt ihr da gemacht. Dann darf sie ruhig etwas länger dauern. Auch die Seite vom Michael ist super. Mit sehr schönen Touren. Auch sehr schön aufgemacht. Nur weiter so.
Liebe Grüße Bernd
Ach Bernd, das mit dem Informationsaustausch hast Du mal wieder ganz treffend formuliert 😉
Herzlichen Dank und eine wunderschöne Woche wünscht – Angelica
Uiuiuiui, du bist aber winzig 🙂
Nicht winzig, aber klein. Immerhin bin ich 1cm größer als ne Parkuhr
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