Darf ich vorstellen, mein heutiger Wanderpartner: Xerxes, das Hoch, das uns diese Woche mit zum Teil über 30 Grad wahrlich eingeheizt hat. Aber davon lasse ich mich ja nicht bremsen und habe Xerxes einfach mit ins Siebengebirge auf eine recht einfache und vor allem schattige Waldroute mitgenommen. Blieb mir eh nix anderes übrig
Gestartet sind wir beide in Rhöndorf auf einem Parkplatz an der Drachenfelsquelle, kurz durch den Ort und in ein kleines Gässchen abgebogen, das später in einen schattigen Pfad mündet.
Hier geht es Richtung Eulenhardthütte und wir treffen auf den Rheinsteig. Neben dem Rheinsteig-Logo fällt mir die Beschilderung des Bergischen Wegs auf, der ab nächstem Jahr hier entlang gehen soll. Es geht stetig bergauf und Xerxes hängt wie eine Klette an mir. Puh… mir ist warm.
Eine ähnliche Strecke bin ich schonmal gegangen, möchte heute aber variieren. Immerhin habe ich eine Wanderbegleitung dabei und möchte ihm ja was bieten. So habe ich mir aus der Wanderfibel Siegengebirge ein Teilstück der längsten Etappe der Fibel rausgesucht, welche unterhalb des Großen Breiberges auf einem recht zugewachsenen Weg herführt.
Das Stück kenne ich noch nicht und da ich von Natur aus neugierig bin, sollte es also hier lang gehen. Hier haben Wildschweine ihr unwesen getrieben und da rechts und links alles zugewachsen ist, ist mir das erst ein wenig unheimlich.
Xerxes schwächelt deutlich. Liegt wohl an dem Schatten hier im Wald und er kann nicht mehr ganz mithalten. Prima. So kann ich ein wenig Tempo machen und schaffe es ihn abzuhängen 😉
Auf einmal huscht rechts etwas im Gebüsch. Ich denke zuerst an ein Wildschwein und gehe in Fluchtstellung, doch dann erkenne ich einen Fuchs der sich im Dickicht weiter nach oben verflüchtet.
Die Wegführung geht nun Richtung Jungfernhardt und hier biege ich in den Rundweg ein und kann erkennen, das es sich langsam zuzieht und der Himmel sich verdunkelt.
Wo steckt Xerxes überhaupt? 😕
Eigentlich wollte ich noch die Pfade zum Geisberg und Schallenberg einschlagen, die einfach urig sind und tolle Aussichten bieten. Aber da ich das erste Gewittergrollen höre, bleibe ich zur Sicherheit lieber auf dem Forstweg und ziehe das Tempo an, bin ja nun offensichtlich wieder allein unterwegs. 😐
Als ich am Milchhäuschen vorbeikomme kann ich erkennen, das der Himmel aus nördlicher Richtung schwarz ist und das Grollen stärker wird. Erst ziehe ich weiter, aber als ich den ersten Donner höre flitze ich schnell wieder zurück zum Milchhäuschen und lege eine Kaffeepause ein. Sicher ist sicher. Ich vermisse Xerxes… 😥
Es blitzt, es donnert und der Regen wird immer stärker. Auf der Terrasse sitzen einige Leute, die sich immer dichter unter die großen Schirme drängen. Aber so bleiben alle trocken und die Kellnerinnen werden auf dem unbeschirmten Stück von den Kollegen mit Schirmen zu den Gästen geleitet.
Eine gute dreiviertelstunde dauert das Gewitter, bis wieder ein Stück blauer Himmel zu sehen ist, aber es ist nun merklich abgekühlt. Wo bleibt Xerxes, wenn man ihn mal braucht? 🙄 Ich zahle und mache mich weiter auf.
Puh, jetzt ist es wirklich frisch geworden und da ich nur ein Lauftop anhabe (wer mit Xerxes startet nimmt natürlich kein zusätzliches warmes Oberteil mit… 😎 ) mache ich ein wenig Tempo und steuer den Drachenfels an.
Nach den ersten Metern hinauf kann ich den aufsteigenden Nebel aus den Tälern zwischen Ölberg und Löwenburg erkennen. Überhaupt ist das eine ganz tolle Lichtstimmung jetzt und ich mache ein paar Bilder. Ob Xerxes für das tolle Licht verantwortlich ist? Mir egal, wenn der mich einfach so im Regen stehen lässt.. Pfff… der kann mich mal gern haben Wer brauch schon Xerxes?
Nun geht es wieder hinab und ich folge dem Rheinsteig bis zum Ulanendenkmal und dann hinab nach Rhöndorf und komme nach 3,5 Stunden wieder alleine am Auto an. Wo ist überhaupt Xerxes geblieben?
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Hier der Track und weitere Fotos zu dem 10km Rundweg: Rhöndorf – Jungfernhardt – Milchhäuschen – Drachenfels – Rhöndorf
Nachtrag am 28.7.2012: Xerxes war heute in der Zeitung 😉 Hitzeperiode verabschiedet sich mit Gewittern und Starkregen
und ein paar Eindrücke:
Wegemarkierung und Ilex am Wegesrand
am Drachenfels – Blick auf Bonn
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Blick aufs Wachtberger Ländchen
Blick nach Süden – Bad Honnef und Grafenwerth
Die letzte Bahn… Ob Xerxes darin saß?
Xerxes hat sich auf den Weg zu mir gemacht. Leider hatte er auch hier nur ein kurzes Gastspiel.
Hast du seine Nummer aufgeschrieben? Vielleicht schafft er es nochmal vorbei zu kommen oder kann einen seiner Kumpels schicken.
Nummer? Ach Mensch, da hätte ich ja auch mal drauf kommen können. 😕 Nee, die hab ich natürlich nicht.
Aber ich hab ihm tief in die Augen geschaut. Vielleicht reicht das ja? 😉
Hoffen wir das Beste 🙂
Ich glaube dein Wanderpartner Xerxes hat einen kurzen Abstecher zu uns gemacht. Aber nur bis Samstag 17 Uhr. Dann war er wieder weg. Dafür kam dein Gewitter zum Nachschlag. Aber so heftig, das wir auf der Autobahn stehen bleiben mussten. Es ist immer wieder schön auf dem Drachenfels. Einen schönen Sonntag lg Bernd
Auf der Autobahn wegen Gewitter stehenbleiben zu müssen ist schon heftig 😦
Heute hat er uns seinen kleinen Bruder geschickt und so für tolles Wanderwetter gesorgt. Hoffe doch, das Ihr auch ein wenig Glück hattet.
Viele Grüße – wenn auch spät, da eben erst von der Tour zurück – Wünsche einen schönen Wochenstart 🙂
Angelica
Pingback: Herbsttour im Siebengebirge | WandernBonn
Hallo Angelica,
diese Tour von Ihnen fand ich schon lange sehr interessant als eine gemäßigte Tour für eine unserer Mittwochswanderungen für den Eifelverein OG Bad Godesberg. Also bin ich diese mit dem Gpx-Track und Iphone ausgestattet und mit einer guten Wanderfreundin, heute bei traumhaften Frühlingswetter nachgewandert. Ich bin und war restlos begeistert, wenn wir auch zu Beginn beim Aufstieg etwas geschnauft haben. Aber dann wirklich schöne Pfade und tolle Ausblicke. Obwohl wir uns den Aufstieg zum Drachenfels erspart haben, sagt Komoot, das wir 13,1 km in insgesamt 3 Stunden gelaufen wären. Bilder zu unserer Tour gibt es auf meiner Facebook-Seite.
Großes Kompliment für die tollen Beitrage, Bilder und Wanderanregungen von Ihnen auf dieser Seite.
Herzlichst Bärbel
Hallo Bärbel
das freut mich, das Ihnen die Tour Grundlage für eine künftige Wanderungen dienen konnte. Die Bilder habe ich grade schon bestaunt. Herrlich wie das zarte Grün so langsam erwacht. Durch das noch fehlende Laub hat man derzeit natürlich auch deutlich mehr Ausblicke als im Hochsommer.
Dann wünsche ich ganz viel Spaß bei der gemeinsamen Wanderung und bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für das Lob.
Liebe Grüße schickt
Angelica