Langes Wochenende in Bad Bertrich

Samstagmorgen 7:30 Uhr: aufgewacht und spontan entschieden „Ich fahre weg“. Das bietet sich dieses Wochenende eigentlich gut an, wo ich doch Montag Urlaub habe. Und so kann ich endlich mal 3 Touren, die schon ewig lange auf meiner Wunschliste stehen, in Ruhe erkunden und spare mir so auch einiges an Anfahrtswegen.

Das ÜßbachtalZwei der Touren sind von Natur Aktiv Erleben und starten in Bad Bertrich und der von mir schon lang ersehnte Calmont Klettersteig an der Mosel soll den Abschluss am Montag machen. So suche ich Samstag in aller Frühe auf der Webseite von Bad Bertrich nach einem Zimmer für 2 Nächte und werde so kurzfristig sogar fündig. Also Tasche gepackt und auf geht’s ins knapp 100km entfernte Bad Bertrich.
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Samstagschmale Pfade

Nachdem ich das Zimmer bezogen habe, geht es auch schon auf die erste Tour, eine kleine Runde um Bad Bertrich. Warum diese Tour sich „Felsenromantik um Bad Bertrich“ nennt, merke ich sofort, denn ein Großteil der Strecke führt über schmalen Felspfade und jeder Trailrunner hätte seine wahre Freude daran.

Ausblick ins ÜßbachtalSo führt der Wegeverlauf an den Steinzeithöhlen hoch zur Falkenlay, über Wiesen und zahlreiche Waldwege zurück nach Bad Bertrich.

Sehr abwechslungsreich werde ich durch die Landschaft geführt und das Wetter spielt heute sogar mit. Auch wenn es kühl ist, lässt die Sonne sich oft blicken und gibt sogar blauen Himmel frei.

Von der Hohenzollernhöhe habe ich das erste Mal einen Blick von oben auf Bad Bertrich und kann den erst vor kurzem eröffneten ersten Landschaftstherapeutischen Park Römerkessel erkennen.

Der Landschaftspark

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Ich verlasse kurz danach den Track von der NAE-Tour und suche mir meinen eigenen Weg runter zum ehemaligen Kurpark. So folge ich einfach der Beschilderung Römerkessel und wieder geht es über viele schmale Pfade hinunter bis zum Schwanenteich.

Kaffee und KuchenIm Hotel am Schwanenweiher lasse ich mir nach den 12km erst mal einen Kaffee und ein riesiges Stück Kirschstreusel im Wintergarten schmecken. Nachdem das verputzt ist schlendere ich durch den neu angelegten Park.Idylle

Das Gras ist stellenweise frisch gesät und zwischen der jungen Wiese stehen mittendrin Ruheliegen und zahlreiche Bänke.

Es gibt 7 Themen- bzw. Stimmungsbereiche und alles ist sehr harmonisch angelegt. Am Eingang weisen Infotafeln auf die verschiedenen Themengärten hin und ein verkleinerter römischer Torbogen lädt am Eingang mit dem Motto „Das Leben erwartet Dich“ zum Besuch dieses Parks ein.

Danach flaniere ich noch kurz durch den Ort und nach einem Abendessen ist der erste Tag auch schon herum.
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Sonntag

Felspfade wohin man schautNach einem ausgiebigen Frühstück geht es am Sonntag auf eine fast 24km Etappe mit über 800 Höhenmetern, die ebenfalls von Natur Aktiv Erleben ausgearbeitet wurde. Auch diese Tour führt wieder über schmale Felspfade, diesmal jedoch andere als am Tag zuvor, hinauf zur Falkenlay, von wo man einen wunderschönen Blick auf die weite Landschaft hat. Auch heute treffe ich auf Beschilderungen zum Maare-Thermen-Pfad, der auf einer Länge von 33km von Bad Bertrich nach Ulmen führt.

Ausblick von der Falkenlay

Dass dieser Pfad noch nicht ganz fertig ausgeschildert ist, merke ich daran, dass zwar die Markierungspfosten stehen, aber noch keine passenden Zeichen bzw. Plaketten daran befestigt sind.

RapsfelderGinster am Wegesrandneue Bänke und noch nackte Wegweiser am Vulkaneifel-Pfad

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So „nackt“ sehen die eckigen Holzpfeiler dann doch sehr ungewohnt aus. Die großen Wegweiser mit den Entfernungsangaben gibt es aber bereits und der Track von NAE führt auf langen Strecken an eben diesem neuen Vulkaneifel-Pfad entlang.

wunderschöne WiesenwegeBeschilderungWegeführung
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Doch dann verlässt der Track den Pfad und führt an einer Wiese über eine Brücke. Vor der Querung hat NAE zwar in der Tourbeschreibung gewarnt, vor allem weil diese Brücke nicht nur wackelig ist sondern nicht mal über ein Geländer verfügt. Na Klasse… das ist ja was für mich *schluck*

wackelige Brücke ohne GeländerÄngstlich, wie ich bin, muss ich schon allen Mut zusammennehmen, denn der Üßbach hier ist schon recht breit und fließt mit einer starken Strömung unter den bemoosten Planken entlang.

So konzentriere ich mich, zentriere den Blick auf das gegenüberliegende Ziel und bemühe mich beim hinübergehen den wackeligen Untergrund zu ignorieren.

Die Methode funktioniert und so erreiche ich das andere Ufer. Geschafft. Naturbelassene Waldwege

Dann geht es erstmal wieder durch den Wald und zum Teil über naturbelassene Wiesenwege. Herrlich!

So gelange ich weiter bis ich zur Hohley komme. Von hier habe ich einen wunderschönen Blick hinab ins Tal und kann die Entersburg entdecken. Nur ganz klein ist dieser Turm hier auszumachen.

Das Üßbachtal mit der Entersburg

Über Waldwege geht es nun hinab und schon stehe ich vor meiner nächsten Herausforderung, denn um den Turm der Entersburg führ eine Gittertreppe und diese möchte ich hinauf.

Die Entersburg mit der TreppeMit einem etwas mulmigen Gefühl geht es hinauf, doch dann mache ich den Fehler kurz vor dem höchsten Punkt hinunterzuschauen… Großer Fehler! Denn nun ist aller Mut weg und ich muss wieder hinunter. So klammer ich mich mit den Händen Stufe für Stufe in die Gitter und gehe die gesamte Treppe rückwärts wieder hinunter… Das war ja wohl nix.

Rund um die Entersburg geht es über schmaleder Üßbach Pfade und am Üßbach entlang. Ich bin ja schon bei vielen meiner bisherigen Touren an Bächen und Flüssen entlang gekommen, aber einen so wunderschönen Abschnitt habe ich bis dato noch nicht gesehen.

Vor allem weil der Üßbach sehr breit ist und recht spektakulär und kraftstrotzend daher kommt. Das Wasser ist beeindruckend klar und an vielen Stellen kann ich die einzelnen Stufen erkenne, die der Fluss in den Fels gespült hat.

Wasserfall an der ElfengrotteVor allem im späteren Verlauf an der Elfengrotte, wo er als beeindruckender Wasserfall nochmal sein Bestes gibt. Für mich fast der schönste Abschnitt der Tour, auch wenn es vor der Grotte ein Stück an der Straße entlang geht.

Nach der Tour hab ich mir eine Entspannung verdient und habe den Tag in der Vulkaneifel-Therme ausklingen lassen.

Diese liegt im Zentrum und mit Gästekarte gibt es sogar eine Stunde extra. Mir hat die Therme sehr gut gefallen und auch die Gastronomie kann ich empfehlen.
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Calmont Klettersteig

MontagCalmont Klettersteig

Heute will ich es wissen. Nachdem ich an der Entersburg so kläglich versagt habe, geht es heute auf den Calmont Klettersteig. Das könnte bei dem strahlend blauen Himmel und angesagten 19°C ein heißer Tag im steilsten Weinberg Europas werden. Hierfür habe ich mir die Tour vom Wanderatlas rausgesucht und bin diese im Uhrzeigersinn gegangen.

Blick Richtung BremmSo habe ich lediglich eine Leiter hinunter klettern müssen und die anderen hinauf, was ich persönlich ganz angenehm fand. Es gibt auch eine Stelle, wo man von einer vertikalen Leiter auf eine direkt daneben befestigte klettern muss… nicht ganz so mein Ding, hat aber geklappt.

Für die Leiter hinunter musste ich schon mehr Mut aufbringen. Aber die war mittendrin und den Rückweg anzutreten hätte bedeutet über die 2er Kombi wieder abzusteigen. Also Augen zu und durch.

LeiterDie 3 Leitern von oben gesehenda geht es runter...

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An vielen Stellen sind Seilsicherungen und zwischendurch geht es auf schmalem Pfad durch die Weinberge, die nun im Mai in aller Pracht erblühen.

Wegkreuzsteiler RastplatzSteile Weinberge

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Hier ein Panoramablick kurz vor dem Gipfel (für ein größeres Bild einfach anklicken)

Panorama der Moselschleife kurz vor dem Gipfelkreuz

Nach dem Gipfel geht es über den Moselhöhenweg durch schattigen Wald am Vier-Seen-Blick vorbei. Auf dem Rückweg über die Eller Todesangst und die Pfade hinab muss man teilweise genau gucken wo es lang geht und stellenweise immer wieder die Hände zum kraxeln nutzen.

SchmetterlingWaldweg am MoselhöhenwegFahne an der Eller Todesangst

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Aber was hier an Blumen blüht ist wirklich beeindruckend und im letzten Abschnitt konnte ich zahlreiche Weinrosen erblicken.Selbstauslöser an der Eller Todesangst

Den Calmont an einem Montag dranzuhängen war eine gute Entscheidung, denn trotz des strahlenden Sonnenscheins war nicht allzuviel los und nur selten kamen mir andere Wanderer entgegen.

Das sieht am Wochenende ganz sicher anders aus. Ohne Pausen habe ich gut 3 Stunden gebraucht und war ganz froh, das ich gegen 10 Uhr gestartet bin. Es war zwar sehr heiß aber noch erträglich.

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Mein Fazit

Alle Touren waren einfach nur schön. Wer nicht mit GPS navigieren möchte kann sich in der Tourist-Info in Bad Bertrich gegen eine Schutzgebühr von 1,00 EUR eine Wanderkarte kaufen. Darauf sind zahlreiche Rundwege verschiedenster Schwierigkeitsgrade und Längen eingezeichnet und man kann sich so eine eigene Tour zusammenstellen. Rund um den Römerkessel sind die Pfade fast alle sehr schmal und felsig und es macht richtig Spaß dort seinen eigenen Weg zu erkunden.

Auch wenn das Publikum in Bad Bertrich dadurch, das es ein anerkannter Heilkurort ist, zum Teil doch etwas älter ist, die Wanderwege drumherum sind jedenfalls leer. Weder Samstag noch Sonntag sind mir trotz schönstem Wetter auf den Wegen andere Wanderer begegnet. Lediglich zwischen Bad Bertrich und der Entersburg kamen mir vereinzelt welche entgegen. Ansonsten herrlichste Ruhe auf schönsten Pfaden.

Der Verlauf des Maare & Thermen Pfades von Ulmen nach Bad-Bertrich, von dem ich ungefähr 8 der insgesamt 33km kennenlernen konnte, wird – sobald er komplett ausgeschildert ist – sicher auch eine schöne Alternative. Am besten vorher den aktuellen Beschilderungs-Stand bei den jeweiligen Tourismus-Büros einholen.

Hier geht es zu den Touren von Naturaktiverleben rund um Bad Bertrich:
Kurze Tour (11km) Felsenromantik um Bad Bertrich
Lange Tour (23km) Bad Bertrich II: Über Falkenley zu Üßbach, Hohley und Entersburg

Hier zu der Calmont Tour vom Wanderatlas und zur Seite vom Calmont-Klettersteig

Mehr Bilder von den 3 Tagen gibt es auf meinen Tracks bei GPSies

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Über Angelica Hocke

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32 Antworten zu Langes Wochenende in Bad Bertrich

  1. Wieder mal ganz wunderbar, liebe Angelica. Herzlichen Dank.

  2. Karin schreibt:

    Hi Du,
    ja, die Mosel ist immer eine Reise wert! Super, dass Du den Calmont trotz Schwindel geschafft hast… Für mich persönlich waren nur die Ausblicke ein Genuss 😦 , aber geschafft hab ich´s auch. Bei den „durchguckbaren Leitern“ hab ich auch mein Problem… wer das trainieren will, sollte mal auf den Förderturm der Völklinger Hütter fahren 🙂 Wie wäre es mit der Gründung einer Trainingsgruppe für Schisser?
    Danke Dir für die schönen Bilder und auf bald!

    Karin

    • Angelica schreibt:

      Hallo Karin
      ja, das mit der Höhenangst bzw. unsicherheit ist so eine Sache…
      Bei Leitern oder Gitter ist das echt unangenehm. Und runtergucken ist immer blöd (warum mach ich das dann trotzdem?)
      Die Neugier ist manchmal einfach zu groß :mrgreen:
      Aber ich stelle mich der Unsicherheit und versuch es einfach immer wieder.
      Ich sag immer: solang ich geerdet bin (also am Fels dran) gehts…
      Aber lass uns ruhig mal so ne Gruppe gründen. Ich bin dabei 🙂
      Danke und herzliche Grüße zurück
      Angelica

  3. Hexen Zauber schreibt:

    Oooor schööööön…… das klingt ganz sehr danach, als wöllte ich da unbedingt mal hin 😀
    Danke und liebe Grüße aus Sachsen!
    Conny

    • Angelica schreibt:

      Hallo Conny
      unbedingt. Und ich komm mir danach dann die sächsische Schweiz angucken 😉
      Viele Grüße zurück
      Angelica

      • Hexen Zauber schreibt:

        Na beim „kraxeln“ hast du dich ja nun schon ganz tapfer geschlagen, da steht auch in der Sächsischen Schweiz der ein oder anderen erlebnisreichen Tour nix im Weg 😀
        Viele Grüße
        Conny

        • Angelica schreibt:

          Ich weiss… kenn das ja von Deinen schönen Berichten… wobei die ein- oder andere Leiter da auch ganz schön hoch geht… Sei es drum.
          Frisch gewagt, ist halb gewonnen 🙂

  4. ElkeB schreibt:

    Liest sich ausnehmend gut. Kann sein, dass ich mich im Urlaub auch mal auf den Steig begebe. Ein wenig Bammel hätte ich beim herunter klettern auch. Rauf ist dagegen ja recht einfach.
    Da hatten wir ja beide ein super Wochenende.
    VG
    Elke

    • Angelica schreibt:

      Absolut. Und vor allem doch viel Glück mit dem Wetter. Ob nun an der Mosel oder Du auf dem Rheinsteig. Kurze Hosen hätte ich zwar am Weinberg tragen können bei gut 25°C, aber oben im Wald war es dann wieder sehr kühl. Wird langsam Zeit das es sommerlicher wird 😉
      Und was den Calmont angeht. Stimmt, rauf geht immer irgendwie einfacher. Aber probier es aus. Die Tour ist jedenfalls toll.
      Wünsch Dir viel Spaß dabei
      Viele Grüße zurück schickt Angelica

  5. Stefanie schreibt:

    Schöner Bericht! Die Mosel ist leider so weit weg von hier – am Calmont war ich auch mal vor ein paar Jahren, ist toll so in den Weinbergen. Viele Grüße!

  6. Claudia Hettinger schreibt:

    Hallo Angelica,
    wieder ein sehr schöner Bericht. Ich habe die drei Wanderungen auch schon gemacht und während des Lesens waren mir die Wanderungen wieder voll gegenwärtig. Mit Brücken und Leitern , sei es am Turm oder am Calmont habe ich keine Probleme, ich liebe solche Herausfoderungen. Je höher und steiler eine Treppe, um so schöner finde ich sie.
    Ich war gestern am Rheinsteig unterwegs, von Bonn bis Rhöndorf, mit Cachen natürlich, aber an einem Dienstag im Mai bin ich diese Strecke auch noch nie gelaufen.
    Wünsche dir am Feiertag und am Wochenende viele schöne Wanderkilometer, getreu meines Mottos: Der Weg ist das Ziel.
    Liebe Grüße

    Claudia

    • Angelica schreibt:

      Hallo Claudia
      In der Woche kann man selbst im Mai auf dem Rheinsteig stundenlang allein unterwegs sein.
      Wünsche Dir ebenso tolle Touren dieses Wochenende
      Viele Grüße

  7. bergkraxler7 schreibt:

    Hallo Angelica, da hast ja eine tolle Tour gemacht. Für Überquerung von dem Bach das nächste mal Badeanzug mitnehmen ;-). Ich glaube jetzt möchte mich jemand erwürgen 🙂 Der Klettersteig sieht gut aus. Ist ja fast wie bei uns. Wünsche Dir eine schöne kurze Woche. lg Bernd

  8. Kim van Welt schreibt:

    Zwei Tage früher und wir wären uns auf dem Calmont über den Weg gelaufen, war dieses Wochenende auch wieder da, mit Zelten in Ediger und sonntäglichem Rundweg ab Neef. Super Wetter!
    Von wegen Blüte: so richtig schön sind die Weinberge im Herbst. Werd meinen Höhenangstabtrainierungskurs spätestens dann nochmal angehen und bin gespannt, ob der Calmont dann noch schöner wird – oder alles so dicht wächst, dass man nichts mehr sieht 😉

    • Angelica schreibt:

      Im Herbst ist bestimmt ein Traum. Aber letztes Jahr war es im Herbst ja fast noch heisser als im Sommer…
      Bzgl der Höhenangst: das letzte Bild ist an so ner Kante gemacht. War froh, das kein Wind war, sonst hätte die Fahne mich da glatt noch runtergeschubst 😉

    • Rainer Motte schreibt:

      Kann ich voll bestätigen. Ein Traum! Ich gehe den Calmont seit 1970 (da war ich 8) und den Klettersteig immer wieder, seit es ihn gibt, in beide Richtungen. An schönen Herbsttagen (nicht am Wochenende!) ist dies für mich der Traumweg schlechthin. Schöner geht’s nicht!Im Oktober bin ich wieder für eine Woche in der Gegend. Ich bevorzuge übrigens die Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn. Anspruchsvoll ist der Steig schon, aber nicht wirklich schwer. Schwer fand ich den Mittelrhein-Klettersteig bei Boppard, den ich im Mai erstmals gegangen bin. Der Oelsbergsteig ist ein Witz dagegen.

      • Angelica schreibt:

        Hallo Reiner
        Das entgegen dem Uhrzeigersinn werde ich mir mal merken. Der Oelsbergsteig ist Klasse. Da war ich letztes Jahr im August. Und der Mittelrhein-Klettersteig steht noch auf der Wunschliste.

        • Rainer Motte schreibt:

          Liebe Angelica, der Mittelrhein-Klettersteig geht nicht mit Höhenangst! Wenn Du da wirkliche Probleme hast, laß es bitte, trotz Deiner Fitness!

          • Angelica schreibt:

            Dank Dir, ich hab ja auch bisschen Muffensausen davor, deswegen will ich den mal mit Klettersteigführer allein gehen und auf keinen Fall in einer Gruppe. Dann kann ich zur Not immer noch abbrechen. Denn in einer Gruppe ist man schon enormen Druck ausgesetzt. Oder was meinst Du?

          • Rainer Motte schreibt:

            Man kann am Mittelrhein-Klettersteig alle schweren Stellen umgehen, aber dann ist es ein stinklangweiliger, uninteressanter Weg. Ich bin auch Alleingänger wie Du. Leitern machen mir nix, egal ob rauf oder runter. Die sind ähnlich wie im Calmont. An der berühmten Traverse habe ich aber erst mal abgebrochen und bin wieder zurückgegangen, habe mich dann „gesammelt“ und es noch mal versucht. Danach habe ich mir dann den Schweiß von der Stirn gewischt. Zum Schluß kommt dann noch eine 40 Meter hohe Felswand, im unteren Bereich ohne Seilsicherung. Die Wand ist geil, macht richtig Spaß. Kein Problem für Fitness-Bolzen wie Dich! Nach unten gucken muß man ja nicht. Wenn Du Deine Höhenangst überwinden kannst und im Griff hast, ist es ein tolles Erlebnis. Wenn Du zurückgehst und die langweiligen Umgehungen nimmst, kannst Du Dich immerhin noch an dem Wahnsinns-Blick auf die Bopparder Rheinschleife beim Rückweg über den Bergkamm freuen (Weitwinkel mitnehmen!).
            Ein vergleichbarer Fall ist übrigens der „Alpine Pfad“ am Feldberg/Schwarzwald. Ein schon lange aufgegebener, der Natur überlassener Weg („Bannwald“), der trotzdem bei echten Wanderern -zu Recht- hoch im Kurs steht. Nicht wirklich schwer, aber die paar Kletterstellen ohne Sicherung sind für unsichere Kandidaten ein echtes Problem.
            Vielleicht versucht Du den Steig mal mit einer zweiten -in diesen Dingen sicheren- Person als Begleitung? Dann sollte es eigentlich klappen.
            (Den Oelsberg-Steig finde ich aber so einfach, daß er auch für Nichtsportler wie mich keinerlei Herausforderung darstellt. Da hat selbst der Rabenack-Steig auf der anderen Rheinseite mehr zu bieten).

          • Angelica schreibt:

            Hallo Rainer
            Dank Dir für die ausführliche Antwort.
            Wenn würde ich den MRKS auch nur mit Klettersteigset und dem von der Tourist Info Boppard angebotenen Klettersteigführer gehen. Das mit der ungesicherten Stelle hatte ich schon mal gelesen irgendwo und hab da auch Respekt vor.
            Rein gefühlt würde ich aber sagen, das mir alles was „geerdet“ ist, also Felsen an denen ich mich festhalten kann, weniger Angst machen als z.B. wackelige Brücken oder alles was frei steht.
            Letztes Jahr im Juli war ich allein bis oben auf der Kampenwand und da musste ich auch ein wenig klettern, wobei das sicher nicht mit einem Klettersteig zu vergleichen ist.
            Hmm… Mal sehen. Reizen tut es mich trotzdem 😉
            Aber allein würde ich es trotzdem nicht riskieren, so vernünftig bin ich dann doch 🙂

          • Rainer Motte schreibt:

            Die Felswand mit der kurzen ungesicherten Stelle sollte kein Problem sein, da Du Dich an den Trittbügeln über Dir gut festhalten kannst. Mein persönlicher „Knackpunkt“ ist die Traverse, weil man da außer den dünnen Stahlstiften keinen Boden unter den Füßen hat und sich auch noch um einen Felsvorsprung herumhangeln muß. Ein Klettersteig-Set ist aber nicht nötig, es sei denn aus rein psychologischen Gründen. Na ja, vielleicht sagst Du ja hinterher: Das war doch gar nicht schwer. Was wollen die nur alle? Und wenn Du’s erst mal geschaftt hast, läßt Du zukünftig keine Leiter mehr aus!

          • Angelica schreibt:

            *lach* na, ob ich das wirklich mal lieben werde, bezweifle ich noch. Aber ist sicher wirklich eher ne Kopfsache. Wir werden sehen 😉
            Ein herzliches Dankeschön für die vielen Informationen und die Zeit, die Du Dir genommen hast.
            Schicke ganz liebe Grüße – Angelica

  9. Kim van Welt schreibt:

    PS: Find die Kommentare bzgl. Höhenangst ganz interessant. Es gibt offenbar total unterschiedliche Arten davon. Ich hab wenig Probleme mit den Leitern und generell allem, wo ich mich irgendwo festklammern kann. Aber dieses gehen auf schmalen Wegen am Abgrund? Hilfe! Und am schlimmsten: für’s Photo an die Kante und dann rumdrehen, mit dem Rücken zum Abgrund. Geht gar nicht!

  10. Ingrid schreibt:

    Der Calmont steht schon länger auf meinem Programm. Mal sehen, ob ich es in diesem Jahr schaffe. Wenn es allzu schwierig wird, darf ich nur nicht nach unten schauen, dann geht es schon irgendwie.
    LG
    Ingrid

    • Angelica Hocke schreibt:

      Wenn Du so herum gehst, wie ich, dann hast Du die meisten Leitern im Aufstieg.
      Damals hatte ich auch noch mehr Angst, mittlerweile habe ich mich immer öfter an solche Kletterstellen und Leitern rangetraut, so das es von Mal zu Mal besser geht.
      Tschakka… Du schaffst das!
      LG Angelica

  11. Michael Silchmüller schreibt:

    Hallo „Gemeinde“, hallo Angelika,
    nachdem für Sonntag sehr wechselhaftes Wetter angekündigt war, ich aber wieder mal „nen Kick“ brauchte nam ich mir am Samstag, die „Calmont“ vor. Schon auf dem Verbindungsweg entdeckte ich etliche Braune und Grüne Eidechsen, also bestimmt irgendwas um die 25 bis 30 Stück. Komisch, es war zwar warm, aber so warm nun auch wieder nicht. Die Tour ist einfach toll, sehr abwechslungsreich und mit sensationell Ausblicken. Nur eins ist einfach schade, diese Tour ist völlig überlaufen und ständig kommen einem Leute entgegen und das (leider z.T.) im Minutentakt, da sind die Traumpfade alle samt „entspannter“ und „verschwiegener“ … Auch das die einzige Rast wieder mal geschlossen war, war etwas „ernüchternd“. Dennoch ein tolle Tour, die bestimmt unter der Woche und dann ganz früh Ihren Reiz hat.
    Übrigens: Wanderer werden gebeten, nicht untenam Moselufer zu Parken, sondern in der Nähe der Turnhalle.

    PS: ich suche Weggefährten/Weggefährtinnen, die vielleicht Interesse hätten, nächstes Jahr eine Woche oder 10 Tage auf dem längsten Küstenweg Europas in England von St.Ives nach Falmouth zu Wandern, inspiriert durch die Sendung „Wanderlust“ auf Arte. Hast du da eine Idee, 😉 ?

    Lieben Gruß aus Mainz,
    Michael S.

  12. Pingback: Der Mittelrhein-Klettersteig in Boppard | WandernBonn.de

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