Zwischen Ahrbrück und Kreuzberg im Ahrtal

Karneval im Rheinland – Wenn auch in Köln geboren, bin ich nicht wirklich so ein Karnevalsjeck. Aber ich will ja nicht so sein und hab mich heute sogar verkleidet. Diesmal war ich wirklich ganz besonders kreativ und hatte mich als „Wanderin“ verkleidet 😀  Immerhin bin ich auf meinem Karnevalsumzug keinem Karnevalisten mit demselben Kostüm begegnet. Dafür 4 als Rehe verkleidete Wesen, die meinen Zugweg auf flotte Art und Weise gekreuzt haben und sich in die Büsche schlugen.

Burg KreuzbergOk, heut gab´s keinen Schnee oder Frost, geschweige denn blauen Himmel oder Sonnenschein. Trübe war es und bewölkt. Aber bis auf ein wenig Transpiration durch die Anstiege und dem Angstschweiß im späteren Verlauf der Tour, bin ich immerhin nicht nass geworden.

Unterwegs war ich zwischen Ahrbrück und Kreuzberg im Ahrtal rund um den Hengstberg, Pützberg und Kotzhardt. Ja, der heißt wirklich so und es gibt sogar einen Wanderweg mit Namen Kotzberger Weg und einem Eichhörnchen-Schild. Mit diesem putzigen, kleinen Wesen auf der Markierung wollten die wohl den etwas seltsam anmutenden Namen ein wenig aufwerten.

Jedenfalls haben mich auf meinen häufigen Rückfahrten nach meinen Touren über die B257 von Ahrbrück nach Hause linker Hand die steilen und felsigen Bergformationen fasziniert. Nun wollte ich also da mal eine Tour machen. Um einigermaßen zu wissen, welche Streckenlänge und welche Höhenmeter mich erwarten, hab ich vorab die Strecke grob auf GPSies erstellt und mir diesen Track aufs iPhone geladen.

Startpunkt war Ahrbrück und dort ging es einBlick auf die Wallfahrtskapelle kurzes Stück die Straße hinauf, bis in eine Stichstraße rein. Diese verlängerte sich in einen schmalen Pfad. Kein wirklicher Wanderweg, eher ein Trampelpfad. Dieser war aber ganz gut zu gehen und brachte mich schnell in die Höhe. Kurz darauf kam ich auf eine große Wiese wo Wildschweine wohl nach der Party vergessen hatten wieder aufzuräumen. Ein wenig zerfurcht sah die Wiese aus.

Dann ging es weiter geradeaus über Forstwege, dem Wanderweg 6 folgend. Links und rechts des Weges stand viel Ginster und immer wieder gab es zahlreiche Möglichkeiten die Weitsicht zu genießen. Allzu weit konnte man bei den Wetterverhältnissen zwar nicht schauen, aber für ein paar schöne Eindrücke reichte es.

MoosAuf den ersten 2,5 km überwand ich so gut 220 Höhenmeter. Nun ging es erst mal fast eben weiter. Der Weg führte oft durch Tannenwald und so war es kein trübes sondern eher ein grünes Wintervergnügen, zumal der Boden schön bemoost war. Einen guten Kilometer weitere traf ich dann auf den Wanderweg 11 dem ich bis hinunter zum Sahrbach folgte. Dieser war zum Teil noch gefroren und die Eisschollen trieben in großen Stücken in dem Bach.

Der schmale Pfad, der dem Bach folgte, war zwar ein wenig matschig aber noch gut zu gehen. Später bog der Wanderweg 11 ab, ich jedoch folgte dem Pfad weiter bis Kreuzberg und musste hier ein Stück durch den Ort. Oberhalb hatte ich einen schönen Blick auf die Burg Kreuzberg, die ich schon von anderen Touren hier im Ahrtal kannte.

Dann ging es durch den Wald wieder stetigAussicht oberhalb der Kapelle hinauf. Diesmal nicht ganz so hoch, da ich auf halber Höhe dem Panoramaweg folgen wollte. Aber vorher ging es im „Rheinsteig-Stil“ noch einmal hinab und wieder hinauf. Nach gut 11km kam ich an einen schönen Aussichtspunkt mit einer Bank. Jetzt hatte ein leichter Sprühregen eingesetzt, der eher ein „leichtes fisseln“ war und für eine Regenjacke nicht wirklich reichte.

der FelssturzIch schoss ein paar Bilder und weiter ging es über den in der Online-Karte als „Panoramaweg“ benannte Wegstrecke, die auf halber Höhe dem Verlauf des Hengstberges an seiner steil abfallenden Seite zum Tal folgt. Ein schöner Weg, der später in einen Pfad überging. Plötzlich sah ich, das hier die Felsen nicht nur steil abfielen, sondern der Pfad durch große Felsquader und Brocken versperrt war. *schluck*

Ich hatte schon ein wenig Schiss und der Angstschweiß stand mir auf der Stirn. Warum auch immer, ob nun todesmutig oder einfach nur leichtsinnig, hab ich allen Mut zusammengenommen –  in der Hoffnung, dass die Felsen ja nicht grade jetzt nochmal abstürzen – und bin hinübergeklettert. Links von mir ging es mindestens 80m steil in die Tiefe…

Als ich dies geschafft hatte und mich umdrehte der gelbe Walfischlachte mich ein „Gelber Walfisch“ an, der auf einen der Quader aufgesprüht war. Einerseits erleichtert, diesem Abenteuer entkommen zu sein, musste ich doch über diesen gelben Fisch lachen. Das war mal wieder typisch. Also, dass das Ahrtal langweilig ist, kann man ja nicht grade behaupten…

Jedenfalls ging der Weg noch schnuckelig und pfadig weiter und diesmal folgte ich dem in der Wanderkarte mit Wanderweg 6 markierten Weg in Kehren hinab bis ich nach gut 14 km und fast 3,5 Stunden später mein Auto wieder erreichte.

Mein Fazit
Letztendlich war es eine schöne Tour, die zwar einen recht großen Anteil an Forstwegen hat aber durch die vielen grünen Tannenwälder führt. Die wenigen Pfade sind angenehm zu gehen und lockern das Ganze ein wenig auf. Die vielen Weitblicken der Strecke sorgen so zusätzlich für Abwechslung. Eine nette Tour sicher auch im Sommer. Durch die Stelle mit dem Felssturz ist meine Empfehlung ab dem Aussichtspunkt mit der Bank dem rechten Wanderweg Nr. 6 zu folgen bis man wieder auf den Hinweg trifft.

Auf dem Weg nach Hause hab ich überlegt, ob ich den Track überhaupt einstelle. Mag sein, das ich übervorsichtig bin, möchte aber auch nicht für einen Sturz oder dergleichen verantwortlich sein. Bei weiteren Recherchen hier zuhause hab ich jedoch weitere Tracks gefunden, die diese Stelle passieren und leider keinen Warnhinweis angegeben haben. So habe ich den Track mit einem entsprechenden Warnhinweis veröffentlicht. Denn so kann man immerhin auf die Stelle und die mögliche Gefahr hinweisen.

Auf der Karte des Eifelvereins ist dieser Panoramaweg übrigens nicht als Wanderweg ausgewiesen sondern lediglich mit einer feinen, gestrichelten Linie markiert.

In Ahrbrück habe ich vor Ort einen Einheimischen angesprochen, wie lange es diesen Felssturz schon gibt. Seine Aussage war, dass dieser schon seit vielen Jahren dort ist. Vielleicht hat einer der Leser dieses Blogs noch weitere Informationen dazu.

Hier nun der Track:  Zwischen Ahrbrück und Kreuzberg

und ein paar Eindrücke

Weitblicke
Ausblicke

bunter Winterwegbunter Forstweg

typischer Ahrtalwanderweg
typischer Ahrtalweg

jetzt geht es hinab jetzt geht es hinab

schmale Pfade schmale Pfade

der Felsbruch – hier ging es drüber und links steil bergab….der Felsbruch

Der Blick zurück mit der Kapelle Blick zurück auf die Kapelle

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Über Angelica Hocke

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13 Antworten zu Zwischen Ahrbrück und Kreuzberg im Ahrtal

  1. Claudia Hettinger schreibt:

    Das sieht gut aus, der Felssturz gefällt mir, werde mal schauen ob ich das mal nachwandere, obwohl es weniger als 20 km sind.

    • wandernbonn schreibt:

      Hallo Claudia
      dann wünsche ich viel Spaß und pass auf Dich auf.
      Zum verlängern gibt es sicher noch einige Möglichkeiten Richtung Lind oder anderweitig.
      Viele Grüße
      Angelica

  2. Winni schreibt:

    auch eine schöne Tour! Das Wetter scheint ja etwas besser wie in meiner Gegend gewesen zu sein.Du hattest mit Felsbrocken zu kämpfen(Abenteuer für zwischendurch und lockert auf),bei mir war es der eisige Untergrund,der doch nach einigen Rutscher zur Vorsicht gebot,hat aber Spass und meiner Wanderbegleitung hat die Tour auch sehr gut gefallen.
    Schöne Grüße aus dem Sauerland Winni

    • wandernbonn schreibt:

      Hallo Winni
      ups, nee, mit Eis ist auch nicht zu spaßen. Immerhin hattet Ihr auch eine schöne Tour.
      Hast Du Montag auch frei? Da soll das Wetter ja deutlich besser werden. Vielleicht reichts sogar für ein bisschen Sonne?
      Gruß aus Bonn
      Angelica

      • Winni schreibt:

        Leider hab ich Montag kein frei,aber morgen und da werde ich mir noch eine Tour überlegen,wenn ich wachgeworden bin.
        In diesem Sinne einen schönen Abend noch. LG Winni

  3. ElkeB schreibt:

    Hallo Angelica,
    also der Trip über die Gesteinsbrocken ist ja wirklich abenteuerlich., auf jeden Fall schlimmer als ein dunkler Tunnel 🙂
    Super Fotos und geniale Ausblicke auf der Tour, wie immer eine nette Tourbeschreibung.
    Also ich finde, so als Wanderin verkleidet ist Frau auf der richtigen Seite.
    LG
    Elke

  4. Reiner E schreibt:

    immer nett zu lesen, auch kleine Touren haben ihren Reiz.
    mit Karneval oder wie man im Süden sagt Fasching habe ich auch nicht viel am Hut,
    deshalb gibt es morgen eine kleine Tour im Nordschwarzwald
    Grüße
    Reiner

    • wandernbonn schreibt:

      Hallo Reiner
      Dank Dir. Dies war auch eher eine Tour aus der Rubrik: Neugierig und ausprobiert 😉
      Wünsch Dir Morgen ganz viel Wandervergnügen 😉
      Viele Grüße Angelica

  5. Bernd Rieffel schreibt:

    das Karnevalskostüm „Wander In“ ist mir auch das liebste. Wenn ich was nicht vermisse, ist es der Karneval. Auf deiner Route wird man auch nicht von Bonbons erschlagen und den Felsen kann man aus dem Weg gehen. Schönen Tag noch. lg Bernd

  6. Jürgen Wohlfahrt schreibt:

    Sehr schöner Wanderbericht. Wir waren heute auch am Felssturz und sind hier lieber umgekehrt, da wir den Hund dabei hatten…
    Die Stelle ist mit etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ganz gut zu meistern. Bei Nässe und für Kinder und Hunde ist die Stelle aber echt zu gefährlich.

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