Auf der Sonnenseite von Rech

Doch, doch… ich hab sie gesehen, die Sonne. Heute Morgen von 8 bis 12 Uhr im Büro. Der Tag fing ja schon perfekt an mit vereisten Autoscheiben und einem traumhaften Sonnenaufgang über dem Siebengebirge. Von meinem Bürofenster konnte ich gefrorene Dächer und einen strahlendblauem Himmel sehen.

So fing ich wieder an mit den Hufen zu scharren. Doch bevor mein Teppichboden unter dem Schreibtisch sich in Wohlgefallen auflöst, habe ich mir – auch nur weil es terminlich heute passte – kurzfristig frei nehmen können um nach Hause zu flitzen, ratz-fatz umzuziehen um mich auf den Weg nach Rech zu machen.

Blick auf den KrausbergIns Ahrtal – bzw. in die Abschnitte zwischen Altenahr und Dernau fahre ich am liebsten innerhalb der Woche, dann ist es dort deutlich ruhiger. Mittlerweile wird es merklich länger hell (ist das nicht Klasse?) und so lohnen sich auch wieder kurze Nachmittagsrunden.

Und so genoß ich heute wieder eine Tour von Naturaktiverleben mit dem schönen Namen „Auf der Sonnenseite von Rech„. Vielleicht hab ich mir gedacht, ich mach es mal wie Rudi Carell in dem Sketch mit Heinz Erhardt und beschwöre die Sonne mit einem „Tourentitel“. Gut, es war ein Versuch. Den Gefallen hat sie mir heut nicht getan. Aber sie ließ mir – zumindest stellenweise – einen blauen Winterhimmel. Und, das darf man auch nicht außer Acht lassen: ich wurde nicht Nass! 😉

Die Tour startet in Rech und zunächst Wiesenwegegeht es die ersten zwei Kilometer über eine Asphaltstraße mitten durch die Weinberge in Serpentinen hinauf. Die ersten Höhenmeter sind geschafft. Von hier hat man einen guten Blick auf den Krausberg auf der gegenüberliegenden Seite. Auf den Höhen kann ich noch Schneereste erkennen. Der Weg ändert sich und nun geht es über Wiesenwege die später in Forstwege münden. Es geht durch Waldabschnitte und man biegt auch wieder ab um schmalen, bemoosten Pfaden zu folgen. Auch hier liegt noch Restschnee.

Ein bisschen Mut gehört an einer späteren Stelle dazu, denn der Track biegt links in einen Waldabschnitt ab, wo ich selber auch erst dachte: „Wie? Da soll es wirklich weitergehen?“ Ein Weg ist kaum zu erkennen und Brombeeren ranken (heute jedoch nicht allzuhoch) über den Boden. Aber in der ausführlichen Beschreibung auf der Webseite, ist diese Stelle gut erklärt und so bin ich weiter um später in einen verwunschenen Waldabschnitt zu gelangen, der mein Tempo deutlich verringern ließ.

Moosiger PfadEin Märchenwald mit einem schmalen Pfad der sich an bemoosten Bäumen und auf dem Boden liegenden Altholz entlangschlängelte. Eine wunderschöne Stelle war das hier. Danach geht es wieder hinaus und dort empfangen einen zwei schöne Holzbänke. Die Hälfte der Strecke ist hier geschafft (eine ruhige Stelle für eine Rast). Also kurz was trinken und weiter gehts.

Dann geht es auf festen Wegen erst durch den Wald, später mit Blick in das Ahrtal auf Mayschoß und seine Weinberge. Der Ort wird erst oberhalb des Rotweinwanderwegs umrundet um dann in den Wald abzubiegen wo ich ein Stück einem munter plätscherndem Bach folge. Es geht weiter hinab und ich treffe auf den Rotweinwanderweg. Den bin ich letztes Jahr im August gegangen. Doch das schönste Stück ist genau dieser Abschnitt, dem ich nun 2km folge. Es wird stellenweise schmaler und felsig und ich habe einen tollen Blick auf die Saffenburg mit untergehenden Sonne (ok, einen kurzen Besuch hat sie mir zum Schluss dann doch noch gegönnt). Danach geht es in bewährter Manier weiter bis nach Rech zum Auto zurück.

Mein Fazit:
Wieder mal eine schöne Route, die das Team von Naturaktiverleben sich da ausgedacht hat. Die 13km lange Tour ist durch die relativ vielen festen Wege gut für den Winter geeignet und die kurzen Pfadabschnitte sorgen für eine schöne Abwechslung. Trotz des reichlichen Regens der letzten Tage, gab es nur 2 kurze Stellen die sehr matschig waren, sich aber auch gut umgehen ließen. Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Strecke, die für eine kurze Wintertour auch nicht allzu anstrengend ist.

Track mit POIDen Track hab ich mir von deren Webseite heruntergeladen. Die Seite bietet zwar auch spezielle Tracks für das Smartphone an, aber bei meinem iPhone in Kombination mit Everytrail funktioniert der normale GPS Track wunderbar und zeigt mir alle Bänke, Rasthütten, Parkplätze etc. neben dem Track an. Zur Sicherheit drucke ich mir immer noch die Google Maps Karte aus und die Streckenabschnitte der Tour, wo diese kurz erklärt sind. Wenn man sich vorher zuhause noch die Fotos zur Tour mit den kurzen Erläuterungen durchsieht kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.
Ich wünsche viel Spaß beim nachwandern.

Hier der Link zum Track und den Erläuterungen: Auf der Sonnenseite von Rech

und wie bisher auch, meine fotografischen Eindrücke:

Blick auf Mayschoss

Blick Richtung Dernau

Schneereste im Wald

Moos

bemoostes Altholz

Halbzeit-Rastplatz

geschützt

der Rotweinwanderweg

Steillage

die Saffenburg im Abendlicht

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Über Angelica Hocke

Wandern | Bloggen | Outdoor | Reisen | In meinem Blog gibt es Berichte zu Touren mit und ohne GPS, Tipps zu Equipment, Tourenplanung, News und allem rund ums Wandern in NRW & Rheinland-Pfalz ebenso Reiseberichte zu den schönsten Wanderregionen. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ und bei Twitter
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6 Antworten zu Auf der Sonnenseite von Rech

  1. Schöne bildliche Eindrücke von dieser Tour. Wir sind sie auch schon gegangen und können sie empfehlen. Aufgefallen ist mir, dass die Jacke nicht erwähnt wurde. Hat sie geschmollt, weil sie ohne Regen nicht ihre große Klasse zeigen konnte?
    Wir haben heute den Laacher See umrundet, wollten den Morgennebel fotografieren. Noch im Auto wollte ich klären: “Hast du den Ersatz Akku dabei?“ „Brauch ich nicht!“ Beim ersten Versuch las sie im Display: „Bitte Akku wechseln“. Sie tanzte wie Rumpelstilzchen, aber meine Lumix hat sie trotzdem nicht gekriegt. Meine Fotos morgen bei Facebook.

    • wandernbonn schreibt:

      Die Jacke? Hat gesungen… die ganze Nacht. Leider schief… *augenroll*
      Nein, diesmal wollte ich die Sonne beschwören und hab sie zuhause gelassen.
      Herrlich Ihre Akku-Geschichte. Ich mag Ihren Humor 😉
      Da bin ich ja froh, dass Sie mit Ersatzkamera unterwegs waren. Freu mich auf Ihre Bilder.

  2. Michael schreibt:

    Hallo Angelica,

    was mich einmal interessieren würde: Wie lange brauchst du für so eine Runde?
    Du scheinst ja auch innerhalb der Woche viel unterwegs zu sein. Und zu dieser Jahrerszeit, muss man ja mit etwas Speed wandern, will man der Dämmerung zuvor kommen.

    Gruss

    Michael

    • wandernbonn schreibt:

      Hallo Michael
      Für die Runde hab ich 3 Std gebraucht, so dass ich um ca 16:20 wieder am Auto war. Auch wenn die Sonne mittlerweile erst um ca. 17 Uhr untergeht, empfiehlt es sich im Ahrtal – aufgrund der „tiefen Täler“ und des so etwas früher einsetzenden Sonnenuntergangs – nicht ganz so spät anzukommen.

  3. Pingback: Steifzug im Ahrtal | WandernBonn

  4. Pingback: Das Ahrtal-Trio: Saffenburg, Rotweinwanderweg & Ümerich | WandernBonn.de

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