Wanderbücher Teil 1

lesen entspanntSchon lange wollte ich hier im Blog Wanderbücher vorstellen, die ich in den letzten Monaten gelesen habe. Bisher bin ich – auch aufgrund des guten Wetters und der zahlreichen Touren – zwar zum lesen, aber nicht zu einer ausführlichen Vorstellung gekommen. Dieses Wochenende jedoch scheint mich die Regenfront ein wenig auszubremsen. Dann heißt es: nicht verzagen; das Tempo drosseln und es sich mit einem Buch gemütlich zu machen.

Selbstverständlich habe ich auch die drei bisher veröffentlichten Bücher von Manuel Andrack gelesen, möchte aber in meinem ersten Artikel zwei, vielleicht weniger bekannte, Bücher vorstellen:

Frank Gerbert - WandernFrank Gerbert – Wandern – Kleine Philosophie der Passionen
Das Taschenbuch aus dem Jahre 2007 von Frank Gerbert ist ein kleines handliches Buch mit leider nur 128 Seiten, die viel zu schnell verschlungen sind. Der Autor (Jahrgang 1955) schreibt in der Woche für den Focus. Hier gibt es ein interessantes Interview vom Magazin Wanderbares Deutschland. Im Mai soll ein neues Wanderbuch von ihm herauskommen, worauf ich sehr gespannt bin. Aber nun erstmal zu seinem Buch Wandern:

Er schreibt von seiner Leidenschaft zu Landkarten, gibt uns Einblicke in seine Solotouren und Wanderungen mit seiner Frau und den Problemen und Abgründen die diese bereiten. Er erklärt den Reiz des Winterwanderns,  berichtet von Touren in der Provinz und den Dolomiten. Er macht einen Leistungsvergleichstest des Deutschen Mittelgebirges (sorry, ich muss es leider vorweg nehmen: der Rheinsteig hat gewonnen!!!) Mein Lieblingskapitel ist das Gespräch seiner Wanderstiefel im Abstellregal, in dem sich der rechte und linke Schuh unterhalten. Einfach göttlich.

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist, das er bei seinen Solotouren mit einem MP3 Player unterwegs ist und Musik hört. Auch wenn er in seinem Buch erklärt, das ihm das als Genuss dient, insbesondere um den Reiz außergewöhnlicher Plätze zu unterstützen (sogar mit Titel und Ortsangabe). Gut, wir wollen ja mal nicht so sein. Für mich wär das nix.

Er hat einen lockeren, flotten Lesestil mit einer gesunden Portion Selbstironie.

Bei meiner Recherche zu dem Artikel habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass es das Buch leider nicht mehr für „kleines“ Geld zu bestellen gibt. Scheinbar ist der Markt leergefegt und bei Amazon ist es erst ab 31,00 EUR!!! gebraucht zu haben (im Juni 2011 hab ich weniger als 3EUR im Marketplace bezahlt). Ich habe jedoch eine EPUB Versin beim DTV für 6,99 EUR gefunden. Eine Kindle Edition ist für 6,99 EUR bei Amazon erhältlich.

Ich hab lange überlegt, ob ich das Buch aus obigen Gründen überhaupt vorstellen soll, aber da es einfach so gut ist, wollte ich es nicht vorenthalten. Vielleicht hat ja im Freundes- oder Bekanntenkreis jemand dieses Buch?

Die WanderbibelMatthis Kehle – Mario Ludwig – Die Wanderbibel
Für 10,00 EUR bringen die Autoren dem Leser auf 256 Seiten den Reiz des Wanderns nahe. Das Buch wurde im Mai 2011 veröffentlicht und hat mich auch aufgrund des Titels gereizt. Die Autoren Matthias Kehle (Jahrgang 1967 – lebt als Schriftsteller, Journalist und Kritiker in Karlsruhe) und Mario Ludwig (Jahrgang 1957 – ein erfolgreicher und bekannter Naturbuchautor mit über 17 Buchveröffentlichungen lebt ebenfalls in Karlsruhe) sind leidenschaftliche Wanderer und haben in Ihrer Wanderkarriere viel erlebt. Davon erzählen sie in ihrem Buch.

Sie erklären auf humorvolle Weise die Kleiderordnung im Gebirge (Gucci versus Schöffel), unterhalten mit einem Kapitel „Dreitausender für alle“ den Komödienschauplatz Berg und berichten über das Berg-, Weit- , Nackt- und Stadtwandern. Sie schreiben selbstverständlich auch über – wie sollte es anders sein – das Wetter beim Wandern und den damit gemachten Erlebnissen. Darüber hinaus gibt es Tipps wie man einsame Pfade findet. Mir hat das Kapitel „Little Shop of Horrors – Ein Besuch beim Outdoorausrüster“ mit am besten gefallen.

Insgesamt zauberte mir dieses Buch oft genug ein Lächeln auf die Lippen, weil man (Frau auch) sich allzu oft auf nette Art und Weise wiederfindet. Auch wenn die beiden nicht über unser schönes Rheinland berichten sondern sich ihr Wandergebiet zum Großteil in den Alpen befindet, macht es Spaß ihren Erzählungen zu folgen. Meine Empfehlung für ein verregnetes Winterwochenende!

Einer der Autoren betreibt übrigens einen eigenen Blog – Matthias Kehles Wanderblog (dort gibt es stundenlanges kostenloses Lesevergnügen)

Also: „Auf Auf“ in die Buchhandlung um sich später gemütlich von netter Wanderliteratur beflügeln und auf die Gipfel entführen zu lassen. Viel Spaß beim lesen 🙂

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Über Angelica Hocke

Wandern | Bloggen | Outdoor | Reisen | In meinem Blog gibt es Berichte zu Touren mit und ohne GPS, Tipps zu Equipment, Tourenplanung, News und allem rund ums Wandern in NRW & Rheinland-Pfalz ebenso Reiseberichte zu den schönsten Wanderregionen. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ und bei Twitter
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13 Antworten zu Wanderbücher Teil 1

  1. Steve schreibt:

    Schickes Wohnzimmer 🙂
    Das erste Buch klingt sehr interessant. Vor allem die Sache mit der Musik hat es mir angetan.
    Definitiv ein Buch, das auf meine Liste wandern wird.

  2. guidowke schreibt:

    Selbst lese ich momentan „Die Kunst des Wanderns. Ein literarisches Lesebuch“ dtv. Eine Sammlung kurzer Geschichten und Fragmente von Schriftstellern aus aller Welt. Bis jetzt gefällt mir die Geschichte „Die Hohlköpfigkeit der Durchschnittsameise“ von Mark Twain am besten. – Eigentlich bin ich bei Amazon durch einen Irrtum an das Buch gekommen; ich wollte ursprünglich deinen ersten Tipp bestellen, aber Du hast Recht: zu teuer. Die Wanderbibel will ich mir jetzt gleich bestellen; danke für den Tipp. Übrigens, bei uns (Provinz Antwerpen) ist auch schlechtes Wetter.

    • wandernbonn schreibt:

      Hört sich auch gut an (Kunst des Wanderns) aber erstmal hab ich hier noch sooo viel liegen. Zum Teil lese ich ja auch 2 oder 3 Bücher parallel… Im Moment geht es etwas höher hinaus und die Bücher handeln vom Everest bzw.einer sehr tragischen Besteigung im Jahr 1996. Das Buch von Jon Krakauer und Anatoli Boukreev hab ich schon gelesen bzw. bin dabei, danach folgt eins von David Breashears. Parallel dazu liegt hier noch das Buch von Dirk Schümer welches auch oben im Foto zu sehen ist. Sollte für dieses Wochenende also reichen 😉

  3. guidowke schreibt:

    Hab mich kaputt gelacht mit den ersten Kapiteln der ‚Wanderbibel‘ und musste ganze Passagen meiner Frau vorlesen: herrliche Lektüre! 😉

  4. Hexen Zauber schreibt:

    Du kennst das Buch ja schon, was ich dir soeben empfohlen habe……deine Einschätzung trifft meine auf den Punkt genau 😀 und stimmt…. das mit den Wanderschuhe entlockte auch mir ein dauerhaftes Schmunzeln 😀
    Das Wetter soll mal nicht so sehr mitspielen…. ich bräuchte ein paar neue Buchempfehlungen 😀
    Liebe Grüße
    Conny

    • Angelica schreibt:

      Hm Conny, da kann ich derzeit nicht wirklich helfen. Zum gemütlichen Lesen fehlt mir irgendwie die Zeit. Seit gut einer Woche versuche ich allabendlich wenigsten ein Kapitel des vor kurzem erstandenen „Tote gehen nicht den Eifelsteig“ (Carola Clasen) weiter zu lesen. Nicht, das das Buch schlecht wäre, aber im Bett fallen mir dann einfach oft die Augen fast zu. Der Vorteil bei dem Buch ist, es ist kurzweilig und man ist, auch wenn ich nur jeden Tag ein Kapitel lese, immer direkt in der Handlung. Und für alle, die schon auf dem Eifelsteig waren, ein Lesetipp, da einige Handlungspunkte dort spielen.

      • Hexen Zauber schreibt:

        Hm klingt nicht schlecht. Heb ich mir sicher auf den Tipp….. denn die Eifel ist schon in er engeren Urlaubsauswahl 😀 Ich hatte noch „Fünf“ von Poznanski gelesen…. ein solider Krimi….ein GC-Krimi…..ist ok. Heut früh hab ich mit Jon Krakauer „In die Wildnis – Allein nach Alaska“ angefangen….der erste Eindruck ist nicht schlecht.

        • Angelica schreibt:

          Klar willst Du in die Eifel 😉 Hab Dir ja lang genug die Nase lang gemacht :mrgreen:
          Ich hab es mir übrigens gebraucht über Amazon Marketplace besorgt 😉
          Krakauer ist spannend, auch wenn ich bisher nur das Everest Drama (In eisigen Höhen) gelesen hab.

          • Hexen Zauber schreibt:

            😀 😀 😀 und wehe du bist da wo anders in der Welt unterwegs 😉
            Hm das kenn ich eben auch von Krakauer drum bin ich über dies „gestolpert“ 😉

  5. Werner schreibt:

    Hallo Wanderfreunde!

    „Die Kunst zu Wandern“ ist natürlich 1. Wahl. „Vom Wispern der Wälder und vom Wesen des Wanderns“ erzählt von einer Wanderung durch Deutschland von Nord nach Süd mit Outdoor-Übernachtungen und Glitzern der Sterne über den Baumwipfeln. „Auf 4 Pfoten und zwei Füssen“ 5200 km entlang der deutschen Grenze“, für Hundefreunde!. “ Ich bin dann mal weg“ muss nicht sein. Dafür ist „Vom Wandern- Neue Wege zu einer alten Kunst“ Pflichtlektüre. „Ein Deutscher Wandersommer“, wer´s mag.
    „34 Tag, 33 Nächte“ und „Deutschland umsonst“ nehmen das einfache Wandern vorweg. „Zu Fuß über die Alpen“ ist der Traum jeden Wanderers. Das zeigen auch neue Blogs. „Berlin – Moskau“ ist schon fast Literatur.
    Zugegeben, fast alle Bücher handeln von Weitwanderungen. Alle sind bei AMAZON zu haben und schon in meinem Bücherschrank.

    Werner

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