Der WeinWetterWeg in Hatzenport

Vor einigen Tagen bin ich über die Webseite des WeinWetterWeges gestolpert, dessen Motto ist: „Alle reden vom Wetter – wir auch und haben daraus einen Kulturweg gemacht. Wetter und Klima, mit dieser äußerst aktuellen Thematik bereichert der WeinWetterWeg die vielfältigen Themenwege an der Mosel. „

Eine attraktiv gestaltete Seite, sehr übersichtlich, mit interaktiver Karte und vielen ansprechenden Bildern. Mich haben an der Strecke nicht nur die Moselausblicke, sondern vielmehr die Kletterpfade alpinen Charakters interessiert. Von einem atemberaubenden Klettersteig zur Rabenlay ist hier die Rede. Wow… kraxeln an der Mosel, das war was für mich.

Den Link zu der Seite hatte ich letzte Woche dann auch schon einer Kollegin weitergegeben und bei Twitter gepostet. Aber ich kann ja nicht was empfehlen, was ich selber nicht kenne, oder?

Informationstafel

Informationstafel

Also hab ich mich heute bei sonnigem – und für Anfang Oktober sehr heißem -Wetter mit meinem Smart auf den Weg nach Hatzenport gemacht, um zu sehen, ob die Strecke was taugt. Einen Parkplatz habe ich gleich unten an der Mosel gefunden und bin mit einer ausgedruckten Wegekarte von der Homepage losgezogen.

Meines Wissens gibt es keinen ausgewiesenen Startpunkt. Ich fand jedoch unten an der Mosel zu starten einen guten Einstieg in die Tour. Nach einigen Metern gab es die ersten – übrigens sehr stylisch gestalteten – Informationstafeln, die weitere Hinweise zum WeinWetterWeg geben.

Klettersteig zur Rabenlay
Klettersteig zur Rabenlay

Zunächst führte der Weg an der Johanniskirche vorbei um dann auf den ersten Kletterpfad hinzuweisen. „Vorsicht! Alpiner Steig. Nur für geübte Wanderer. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich.“ Aber bei diesem ersten Pfad hoch zur Rabenlay, der wirklich schon ein Klettersteig war, wurde selbst mir mulmig, weil es – trotz Drahtseile – teilweise ein wenig ausgesetzt war. Ich musste mich zum Teil oben an den Drahtseilen festhalten und reinhängen. Anders hätte ich mit meinen 1,60m mit den Füßen unten kaum Halt gefunden. Später geht es eine ca. 3 bis 4m hohe Leiter hinab und wieder kraxelig Felspfade weiter hoch bis zur Rabenlay.

Geschafft! Von hier genießt man eine grandiose Aussicht über Hatzenport und auf die Mosel.

Ab der Rabenlay führt der WeinWetterWeg auch an vielen Teilstrecken über den Traumpfad Hatzenporter Laysteig, was teilweise verwirrt. Wenn man aber auf die ausgedruckte Karte guckt und der Beschilderung folgt kann man sich gut orientieren, auch ohne GPS.

kurz vor der Rabenlay - Blick auf Hatzenport

kurz vor der Rabenlay - Blick auf Hatzenport

Bis zur Wetterstation in Hatzenport ist die Strecke – bis auf wenige kurze Teilstücke – ausschließlich pfadig und felsig und führt durch die Weinlagen, die bei diesem Wetter ausgesprochen heiss waren. Da war ich froh heute mein Sommeroutfit mit kurzer Hose gewählt zu haben. Von der Strecke her hatte ich mir das genauso vorgestellt. Ich war begeistert.

Als ich dann an der Wetterstation ankam und auf die Karte guckte bemerkte ich, das der Weg gar nicht nach oben zu dem Gipfelkreuz führt, welches ich von meinem Parkplatz unten gesehen hatte. Der WeinWetterWeg sollte hier wieder hinab ins Dorf gehen.

Kreuzlay

Kreuzlay

Ich schaute mich um und entdeckte ein Holzschild mit der Beschriftung „Kreuzlay“. Also einfach mal einen Abstecher machen. Ich wusste zwar nicht, ob das, wo ich hinwollte überhaupt die Kreuzlay war, aber mein Näschen hat mich diesmal mal wieder nicht im Stich gelassen. Dieser ca. 1km lange Abstecher führt zunächst steil hoch und dann am Berg entlang in einer Schleife durch den Wald. Oben trifft er dann wieder auf den Traumpfad und auf die Kreuzlay, von wo man wiederum einen tollen Ausblick hat. Ein Ehepaar war so freundlich ein Foto von mir zu machen und ich konnte mich ebenso revanchieren.  Immerhin hatte ich den Berg erklommen – Tschakka. Die Traumpfadler gelangen über einen deutlich bequemeren Weg dorthin.

Wegemarkierung

Wegemarkierung

Diesen Weg bin ich dann einfach wieder zurückgegangen um ab der Wetterstation dem weiteren Wegeverlauf zu folgen. Nach knapp 700m folgte der zweite Kletterpfad (Dolling). Hier gibt es zwei Leitern und auch einige Drahtseilgesicherte Stellen. Aber ganz so tricky wie der erste war dieser nicht.

Nun wurde der Weg etwas normaler. Es ging aber immer noch durch offene Weinlagen und die Strecke bot kaum Schatten, auch wenn sie sehr Abwechslungsreich war.

Nach Burg Bischofsheim habe ich zunächst den oberen Weg gewählt, weil der teilweise durch den Wald ging. Das war sehr angenehm. Auch wenn ich eigentlich ein Sonnenkind bin, aber heut war es mir – inbesondere in den Weinbergen – dann doch ein wenig zu viel. Zumal es auf der Strecke zwischen Hatzenport und Lasserg keine schattigen Hütten oder Sitzplätze gab.

Nach ca. 10km (ohne den Umweg über die Kreuzlay wären es bis hierhin dann nur 8km) führte in Lasserg  der Weg an einem Lokal vorbei, wo ich dann erstmal im Schatten eine kurze Pause gemacht habe. Das tat gut und die Cola schmeckte um so besser.

Dann ging es weiter durch Lasserg. Hier gibt es eine Stelle, wo man am Ende einer Sackgasse eigentlich weiter über die Wiese und dann den schmalen Pfad folgen sollte. Ich war verwirrt und bin zuerst wieder bis zur Kirche oben zurückgekehrt. Hab dann aber nochmal auf meinen iPhone und einer anderen Kartenapp (dies war übrigens die Touren-App Rheinland-Pfalz) überprüft und festgestellt, das es dort weitergehen muss. Hier fehlte leider ein Schild, das dem Wanderer ein wenig mehr Sicherheit gibt. Denn dieser schmale Pfad war ganz besonders schön. Schattig und an einem Bach ging es bis zur Burg Bischofstein.

Blick von Burg Bischofstein auf den letzten Kletterpfad

Blick von Burg Bischofstein auf den letzten Kletterpfad

Die Burg kann man leider nicht besichtigen, da sich dort ein Schullandheim befindet. Später folgte der Weg dem dritten Kletterpfad wieder hinauf auf die Höhen. Diese dritte Kletterpassage war ganz gut zu gehen. Es gibt keine Leitern, aber die Strecke ist zum großen Teil mit Holzgeländern gesichert.

Oben angekommen kam man dann auch an einer Grillhütte vorbei die ausreichend Schatten spendete. Dann ging der Weg wieder an einem Absprungplatz von Paragleitern vorbei. Ein Sportler war grade dabei genügend Luft in seinen Schirm zu bekommen, was leider nicht ganz gelang. Schade, ich hätte gern ein Foto vom Start gemacht, wollte aber auch nicht allzulange warten und hier in der Sonne stehen.

Der Weg bot an der unteren Variante zurück nach Hatzenport ein wenig Schatten mit schmalen Pfaden und schönen Ausblicken auf die Wassersportlern, die bei dem Traumwetter heute richtig Spaß auf der Mosel hatten und mit den kleinen Motorbooten flotte Kreise drehten. Nach den Weinlagen folgte dann nur noch Straße bis zum Startpunkt meiner Wanderung und ich erreichte mein Auto wieder.

Rückweg nach Hatzenport

Rückweg nach Hatzenport

Mein Fazit zu dieser Tour:
Die Kraxel- und Kletterpassagen waren toll. Auch insgesamt war der Weg auf seinen knapp 15km sehr abwechslungsreich und bot ganz sicher nicht weniger als der prämierte Traumpfad. Der WeinWetterWeg Hatzenport ist ein Projekt im WeinKulturLand Mosel in Verbindung mit der Mosel.Erlebnis.Route. Ein – wie ich finde – sehr gelungenes Projekt.

Der WeinWetterWeg ist kein wirklicher Rundweg. Teilweise führt die Strecke über gleiche Teilstücke hin- und zurück. Es besteht die Möglichkeit die Kletterpfade auszulassen. Da es von der Streckenführung aber nicht überall schöne Alternativen gibt und man so noch mehr Wege hin- und zurückgehen müsste, würde ich diese Variante nicht unbedingt empfehlen.

Aber für alle, die gern kraxeln und Klettern ist der Weg meines Erachtens schöner als der Traumpfad und einfach mal was anderes. Die ausgedruckte Karte, ein wenig Orientierungsvermögen und die Beschilderung reichen daher aus um sich zu orientieren.

Bei heißem Wetter bitte ausreichend zu trinken mitnehmen, da es zwischen Hatzenport und Lasserg kaum Schattenplätze, geschweige denn Einkehrmöglichkeiten gibt. Ich pack mir bei solchen Touren immer den Flaschenhalter von Runnerspoint an den Bauchgurt meines Rucksacks. So sehe ich zwar immer aus als wollte ich wer-weiss-welchen-Berg besteigen, aber so hab ich die Flasche immer griffbereit und trinke dann auch ausreichend. Alternative ist natürlich einen Rucksack mit integriertem Trinksystem.

Hier der Link zu meiner GPS aufgezeichneten Strecke, auf der noch einige Informationen auf der Karte vermerkt sind und es noch mehr Fotos gibt.

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Über Angelica Hocke

Wandern | Bloggen | Outdoor | Reisen | In meinem Blog gibt es Berichte zu Touren mit und ohne GPS, Tipps zu Equipment, Tourenplanung, News und allem rund ums Wandern in NRW & Rheinland-Pfalz ebenso Reiseberichte zu den schönsten Wanderregionen. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ und bei Twitter
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10 Antworten zu Der WeinWetterWeg in Hatzenport

  1. stef schreibt:

    leier ein tag zu spät…
    waren von mittwoch bis heute auf dem bustreffen in hatzenport und so ne kleine wanereinlage hätte mir sehr gut gefallen!
    dann fahr ich da eben nochmal hin 😉
    lg

    der stef

    • wandernbonn schreibt:

      Hallo Stef
      Danke für Deinen Beitrag. Da habt Ihr ja perfektes Wetter gehabt für Euer Treffen.
      Berichte doch bitte, wenn Du die Tour irgendwann nachholst. Bin sehr gespannt wie sie Dir gefällt.
      Liebe Grüße
      Angelica

  2. Pingback: WandernBonn feiert Blog-Geburtstag | WandernBonn

  3. Pingback: Der Würzlaysteig an der Mosel | WandernBonn.de

  4. Anke schreibt:

    Hallo Angelica,
    ein super toller Weg! Wir sind Ihn heute gegangen und es hat so viel Spaß gemacht! Der Weg ist total abwechslungsreich. Für jeden ist etwas dabei. Wir haben schon sehr viele Wege von Dir nachgewandert und es war jedes Mal ein gelungener Tag gewesen! Danke für diese tolle Plattform!

  5. Pingback: Der Hatzenporter Laysteig & der Klettersteig Rabenlay an der Mosel | WandernBonn.de

  6. Pingback: Der Mittelrhein-Klettersteig in Boppard | WandernBonn.de

  7. Kati schreibt:

    Hallo liebe Angelica,
    erst einmal: großes Kompliment für deine Seite und deine wunderschönen Touren und Fotos. 🙂
    Mein Mann, unsere Hündin Lotta und ich folgen mit großer Begeisterung deinen Wanderberichten und sind schon viele Touren nachgewandert. Da an Lotta eine kleine Bergziege verloren gegangen ist ( an meinem Mann übrigens auch 🙂 ) , wollten wir mal etwas mit Kletteranteil austesten. Lange Leitern kommt sie leider nicht hoch, aber wir hatten schonmal drahtseilgesicherte Pfade, als wir im Siegtal auf einer Ausweichroute unterwegs waren … meinst du deine Tour wäre mit großem Hund machbar? Freu mich auf Antwort 🙂 LG, Kati

    • Angelica Hocke schreibt:

      Hallo Kati
      wow… Danke für die netten Worte. Das freut mich riesig! 🙂
      Bei der Tour geht der Wegeverlauf über die Kletterpassage an der Rabenlay, dort wird es unmöglich sein, sowohl die Seilgesicherte Stelle, als auch die lange Leiter mit Hund runter zu gehen.
      Ich bin im Frühling diesen Jahres den Traumpfad Hatzenporter Laysteig gegangen, der ebenfalls ein paar Kletterelemente und Leitern hat. Von dort könntet Ihr einen Abstecher zur Rabenlay machen, so wie ich das gemacht habe.
      Die Leitern am Traumpfad können aber vom Hund umgangen werden. Schau mal in diesen Bericht und unten bei den Kommentaren von Meik, der wollte die Tour auch mit Hund gehen. Da gibt es sogar ein Foto von einer der Leitern (Klettersteig Dolling) Hier der Link zum Bericht: https://wandernbonn.de/2015/04/06/der-hatzenporter-laysteig-der-klettersteig-rabenlay-an-der-mosel/
      Von dem Traumpfad aus könnt Ihr im westlichen Teil trotzdem noch den Abstecher zur Burg Bischofsheim machen, wenn ihr möchtet.
      Bin gespannt, ob Euch das gefällt, wünsche viel Spaß und freu mich über eine Rückmeldung.
      Herzliche Grüße
      Angelica

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