Bisher war ich der Meinung, das der Rotweinwanderweg nur was für die älteren Semester ist. Ich revidiere.
Die Ahr ist ja nun nicht grade „in“ oder hipp. Aber doch sind Teile dieser Strecke nicht minder spektakulär wie Teilstücke des Rheinsteigs oder an der Mosel. Es gibt schöne
Aufstiege, schmale Pfade, wundervolle Ausblicke, Burgen und Richtung Bad Bodendorf weite Blicke übers Land bis zum Drachenfels.
Ich hatte mir vorgenommen den Rotweinwanderweg in der Woche zu gehen, da
bei schönem Wetter am Wochenende dort einfach zu viel los ist.
Und die letzten Tage war mir Petrus hold und so konnte ich die gesamte Strecke an 3 Nachmittagen nach der Arbeit in Etappen gehen.
Zurück bin ich jeweils mit der Rhein-Ahr-Bahn gefahren.
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Erste Etappe: Altenahr nach Dernau
Streckenlänge: 12,5 km – Dauer 3 Std. (Strecke bei GPSies):
Von Altenahr ging es erstmal hoch zur Burg Are mit herrlichem Ausblick. Hier kann man wunderbar herumkraxeln und alles erkunden. Der Ausblick dort oben in das enge Ahrtal ist einfach grandios. Unbedingt diesen kleinen „Umweg“ machen.
Dann weiter über den Wanderweg, durch Wald und wieder durch die Weinberge. Hier haben mir besonders die Steillagen, bizarre Felsen und die tiefen Blicke ins Ahrtal gefallen. Ich habe jede Menge Eidechsen gesehen, schöne und skurille Pflanzen, die zwischen dem Schiefer wachsen und es wirkt alles ein wenig wild und bizarr.
Später geht es über schmale Pfade, es wird steil und die Wege führen schmal durch die Felsen. Ab Rech wieder verwunschene Pfade durch Wald und vor Dernau wieder Weinberge. Die Tour endet in Dernau am Bahnhof. Dort geht es mit der Bahn zurück nach
Altenahr.
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Zweite Etappe: Dernau nach Ahrweiler Markt
Streckenlänge: 10,0 km – Dauer 2 Std. (Strecke bei GPSies):
Von Dernau Bahnhof aus geht es wiedermal bergauf zur RWW-Markierung. Dann entlang der Weinberge. Die Wege sind in diesem Abschnitt fester, teils asphaltiert.
Vorbei gehts am Kloster Marienthal, dem Aussichtspunkt Fischley und vorbei an Försters Weinterrassen. Später habe ich den Schlenker zur bekannten „Bunten Kuh“ ein Aussichtspunkt, der einen tollen Blick über das Ahrtal ermöglicht. Zu sehen ist die Ahrtalbrücke und auch die Landskrone, die ich bei der dritten Etappe erreichen werde.
Es geht vorbei an der Dokumentationsstätte Regierungsbunker und zahlreiche Ausblicke auf Ahrweiler. Am Seilpark Mittelrhein verlasse ich den RWW und komme in Ahrweiler Markt an, von wo ich – nachdem ich mir in einem Café am Markt in der Sonne noch einen Latte Macchiato gönne – mit der Bahn wieder zurück nach Dernau fahre.
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Dritte Etappe: Ahrweiler Markt nach Bad Bodendorf
Streckenlänge: 19,5 km – Dauer 4 Std. (Strecke bei GPSies):
Besonders schön ist das Stück an der Autobahn vorbei auch nicht wirklich, aber da ich weiss, das die Strecke an der Kapelle unterhalb der Landskrone vorbeiläuft, werde ich auch die letzte Etappe des RWW gehen.
Denn die weiße Kapelle ist von der A61 weithin sichtbar. Sie liegt oberhalb in dem Berg und ich habe mich schon immer gefragt was da wohl ist. Nun ist also die Gelegenheit es herauszubekommen.
Die Strecke geht dann auch in Heppingen sogar einen Teil des Jakobswegs (zumindest ist dies so vom Eifelverein markiert) am Fuße der Landskrone hinauf. Ich verlasse den RWW und folge dem Pfad durch den Wald hoch bis zur Marienkapelle. Von dort ist die Aussicht schon klasse, aber weiter oben vom Gipfelkreuz der Burgruine Landskron geht der Blick weithinaus und ich kann sogar den Drachenfels sehen.
Nach der Landskrone geht es nach Lohrsdorf an den Orchideenwiesen vorbei und der Weg geht durch Wiesen und Felder. Hat zwar nicht mehr viel mit Rotweinwanderweg zu tun, aber mir gefällts, vor allem weil die Wiesen sehr abwechslungsreich sind und zum Teil wieder durch Wald führen. In Bad Bodendorf angekommen nehme ich die Bahn zurück nach Ahrweiler Markt.
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Mein Fazit:
Wer nicht weit von Ahrweiler wohnt und die Tour in 2 oder 3 Etappen machen möchte, sollte das tun.
Ansonsten empfehle ich den ersten Teil, dann würde ich jedoch von Dernau in Richtung Altenahr starten. Denn die Burg Are als Höhepunkt kurz vor Schluss mit dem Blick auf Altenahr und nachher in einem der vielen Weinstuben oder auf einer der Terassen zu sitzen ist sicher ein schöner Abschluss für eine solche Tour.
Viel Spaß beim Nachwandern 😉
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Hi,
wir sind mal von Altenahr nach Dernau und einmal anders herum gewandert. Wenn man von Dernau nach Altenahr geht, sollte man darauf achten, was für ein Wochentag ist.
Wir waren an einem Samstag im Sommer da und es war die Katastrophe. Morgens ging es noch (wir waren mit einem 6jährigen Kind unterwegs), aber als es Mittag wurde kamen uns quasi stetig Wandergruppen entgegen. So hatte man quasi nie Ruhe und es war dann am Ende auch für unseren jungen Begleiter total blöd, weil man nie einfach nur wandern konnte.
Ständig „Hallo“ sagen und auf andere achten .. das war schon echt nervig.
Klar, die Burg am Ende rettet Vieles und das war auch der Grund warum wir diesen Weg gewählt haben. Trotzdem muss man bei guten Wetter und ggf. Weinlese echt aufpassen .. da ist das ein reines Touristengebiet und in meinen Augen nur bedingt zu empfehlen!
Der GPS-Track von Altenahr nach Dernau ist übrigens nicht öffentlich, nur zur Info.
Ich überlege den Weg als Lauftraining mal an einem Stück zu laufen.
Hmm… keine Ahnung, warum ich das mal umgestellt hab. Habe es wieder geändert, Danke für die Info 🙂
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