Ich genieße es alleine meine Touren zu machen. So kann ich spontan – je nach Wetter und Laune – entscheiden wohin es mich zieht.
In die Eifel? Nochmal eine weitere Tour auf dem Rheinsteig in Richtung Süden? Oder den ein- oder anderen Traumpfad in die andere Richtung gehen?
An manchen Tagen hab ich sogar noch kurzfristig um entschieden, weil mir morgens dann doch nach was anderem war. Ist ja meine Freizeit und die möchte ich genießen.
Ich bestimme das Tempo, beim Auf- und auch beim Abstieg, die Fotopausen, kann den Blick schweifen lassen, das Vogelgezwitscher genießen, das rascheln im Wald wenn sich ein Tier im Unterholz versteckt.
Vieles davon – aber leider nicht alles – kann man an Sonntagen bei schönem Wetter auf den Traumpfaden erleben. Da ist am Wochenende einfach zu viel los. Zumindest bei den kürzeren Strecken. Mehr Ruhe hat man auf den längeren Strecken ab 15km, weil es sich zum einen Aufgrund der Streckenlänge mehr verläuft und diese Strecken nicht so viel gegangen werden wie die kurzen Rundwege.
Jetzt könnte man das Argument bringen: Der frühe Vogel fängt den Wurm.
Stimmt, aber da ich in der Woche sehr zeitig aufstehe, mag ich am Wochenende doch gern ausschlafen, morgens meinen Kaffee genießen und ein wenig rumtrödeln.
Da ich eh meist nur zwischen 15 und 20km zurücklege und dafür selten länger als 4 bis maximal 6 Stunden unterwegs bin, reicht es auch um 10 Uhr zu starten.
Daher gehe ich – sofern es im Job grad passt – auch oft unter der Woche ab mittags los. Da kann einem sogar auf dem Rheinsteig passieren, das man stundenlang niemanden trifft. Einfach herrlich!
Ich will damit nicht sagen, das ich was gegen das gemeinsame wandern hab. Durchaus nicht, aber ich bevorzuge es doch meine Touren lieber allein zu machen.
Ich kenne weder das Gefühl der Einsamkeit noch der Angst. Im Gegenteil: Der Rhythmus beim gehen, die frische Luft, die Sonne die ich auf der Haut spüre, den Hauch des Windes, das Geräusch was mein Rucksack beim gehen macht, die Formation der Wolken, das Reh was vor mir wegspringt. All dies kenn ich noch aus meiner Zeit als Reiterin. Auch früher bin ich gerne allein unterwegs gewesen und habe mich treiben lassen und das über die Maßen genossen.
Wir werden im Leben, im Job, im Freundeskreis oft genug gezwungen uns anzupassen & Rücksicht zu nehmen. Soll ja auch so sein. Aber in meiner Freizeit möchte ich gern das Tempo und den Rhythmus selber bestimmen.
Wobei ich doch gern mal mit einer Wandergruppe gemeinsam gehen möchte, einfach um die Erfahrung auch mal zu machen… sofern mich noch eine nimmt nach diesem Artikel 😉
Auch ich ziehe es vor, alleine oder zumindest mit wenigen Wanderkollegen unterwegs zu sein; einerseits ist es schön, Erfahrungen mit Wanderpartnern teilen zu können, andererseits müssen die Partner unbedingt mal den Mund halten können. Beim gelegentlichen Treffen mit größeren Wandergruppen fielen mir 2 Sachen auf: die Leute sind entweder im tiefen Gespräch und nehmen ihre Umgebung gar nicht wahr oder sie scheinen unter gewaltigem Leistungsdruck zu stehen, um auch diesen Skalp an ihren Gurt zu hängen.
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